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Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Titel: Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Haut des roten Doxa-Warans über der Silberweste. Moses hockte auf seiner rechten Schulter.
    Yaku staunte nicht schlecht, als Hosea ihm öffnete, und im Esszimmer Jesaja und seine drei Enkeln an einem gedeckten Tisch saßen. Mirjam kam mit einer Schüssel rotem Seetang aus der Küche. „Ihr erwartet Besuch?“ Yaku fühlte sich plötzlich fehl am Platz.
    „Ja.“ Mirjam stellte die Schüssel auf einen Untersetzer. „Dich.“ Sie küsste ihn und ging zurück in die Küche.
    Jesaja zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor. „Setzt dich, Paps. Ein Freund von mir hat die Ruheparkboten vor deinem Apartment stehen und dich sechs Stunden später in deinem Fahrzeug davonfliegen sehen. Frag nicht.“
    Yaku fragte nicht und nahm Platz. Moses flog auf den Affenkäfig und fing dezent zu krächzen an. Das tat er immer, wenn sie Mirjam besuchten. Eigentlich hatte Yaku sich einen kurzen und möglichst schmerzlosen Abschied gewünscht. Andererseits...
    „Warum hast du uns gestern Abend nicht erzählt, dass du verreisen wirst?“, fragte der elfjährige Jannis.
    „Da wusste Großpapa noch nichts von seiner Reise.“ Mirjam stellte ein Platte Meeresfrüchten auf den Tisch. „Die Reise war unser Geburtstagsgeschenk für ihn. Und jetzt lasst uns essen.“
    Obwohl ihm in dieser Stunde jeder Sinn für Heiterkeit fehlte, musste Yaku doch grinsen. „Danke für das Essen.“
    „Wohin fliegst du, Großpapa?“, wollte sein neunjähriger Enkel Kobald wissen.
    „Das ist sein Geheimnis“, antwortete Mirjam für Yaku. „Weit weg jedenfalls. Lasst es euch schmecken.“
    „Nach Tell?“, bohrte der Ältere. Tell war der Heimatplanet ihrer Sippe. Ein kleiner Teil der Tellim-Familie lebte noch dort.
    „Eher nicht.“ Yaku strich dem Jungen über das Haar.
    „Wenn du weit weg fliegst, musst du ganz viel essen.“ Corall, sein jüngstes Enkelkind, äffte seit ein paar Wochen gern den Tonfall Erwachsener nach. „Damit du gestärkt bist, weißt du?“
    „Gut, dass du mich daran erinnerst, Prinzessin.“ Yaku zwang sich zu einem Lächeln. Er fragte sich, wie viele Jahre vergehen würden, bis die drei Kinder ihn vergessen hatten. Egal was heute noch alles geschehen würde, er konnte nicht damit rechnen sie je wiederzusehen. Yaku schluckte die Tränen herunter und konzentrierte sich auf Moses Gekrächze und das Gezeter des Affenpärchens.
    Die Jungens berichteten von einer Tagestour zu einer küstennahen Insel, die sie zwei Tage zuvor mit ihrem Vater unternommen hatte. Das Mädchen plapperte mit den Affen und dem Raben. Die Erwachsenen aßen schweigend.
    Nach dem Essen zog Yaku den Aktenkoffer vom Boden auf seinen Schoß, öffnete ihn und holte die Dokumente heraus. „Hier ist alles, was ihr braucht – Schenkungsurkunde für Wohnung und Privatgleiter, das Testament, die nötigen Vollmachten für die Banken, der Kaufvertrag für die Firma.“ Tellim Transkonzept würde für einen symbolischen Betrag an Mirjam und ihren Mann gehen.
    „Du verschenkst deine Wohnung...?“ Kobald machte ein erschrockenes Gesicht.
    „Man weiß nie, ob man von einer langen Reise zurückkehrt, wenn man so alt ist, wie ich.“ Yaku zog unvollendete Abschrift des Buches aus dem Koffer und reichte sie Jesaja. „Mein jüngerer Bruder auf Tell hat noch ein Exemplar. Besorgt es euch und vollendet die Abschrift.“
    Jesaja schlug das Buch auf, blätterte ein wenig und las: „Der dich behütet, schläft nicht. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen...“
    „Wer?“, fragte Kobald.
    „Lassen wir uns überraschen.“ Yaku stand auf, hob ihn von seinem Stuhl, drückte ihn an sich und küsste ihn. So machte er es auch mit den anderen beiden Enkeln. Danach umarmte er seine Kinder. „Ich danke euch“, flüsterte er ihnen ins Ohr.
    „Eine Hand wäscht die andere.“ Hosea brachte ein Grinsen zustande. „Schließlich hast du keinen ganz unerheblichen Beitrag zu unserer Existenz geleistet. Also sind wir jetzt quitt, denke ich...“ Tränen erstickten seine Stimme, er wandte sich ab.
    „Weißt du schon, wohin du gehen wirst?“, flüsterte Mirjam. Seine Jüngste konnte sich kaum von seinem Hals lösen.
    „Ja. Ihr werdet es erfahren.“ Er küsste sie ein letztes Mal und machte sich los von ihr. „Ich gehe, Moses! Komm mit oder bleib!“ Er nahm seinen Aktenkoffer und verließ das Apartment.
    „Bleib, Moses, bleib bei uns!“, riefen die Kinder. Der Rabe flatterte über ihre Köpfe hinweg auf die Park-Terrasse hinaus. Yaku tat, als bemerkte er die beiden Exekutor

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