Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman
Frage zu beantworten.« Der Mensch schnappte nicht nach diesem Köder, sondern wartete geduldig ab. Takuuna fand, dass es einen Versuch wert gewesen war. »Ich bin Adminisstrator und kein Fremdenführer. Ssie ssagen, dass Ssie daran interessssiert ssind, Ihr Wissssen zu mehren. Wass wissssen Ssie über die Ökologie von Jasst?«
»Sehr wenig«, antwortete Flinx ehrlich.
Takuuna zischte leise. »Ssie zeichnet ssich durch eine charakterisstische Eigenschaft aus. Langssamkeit. Nichtss bewegt ssich hier schnell. Das gilt im Besonderen für die dominante Sspezies, die Vssssey.«
»Das habe ich bereits bemerkt. Es ist schwierig, sich ohne Beine schnell zu bewegen.«
»In der Tat.« Verblüfft erkannte Takuuna, dass der Mensch den Versuch machte, humorvoll zu sein. Dabei erfüllte er die eng gesteckten Parameter dessen, was die AAnn als amüsant betrachteten. »Die überwiegende Mehrheit der höher entwickelten Lebenssformen auf Jasst ist entweder sstandorttreu, wie es die Vssssey früher waren, oder unfähig, ssich schnell zu bewegen. Ein einzelner Kravune meiner Heimatwelt könnte jeden Tag hundert von ihnen erlegen, ohne auch nur eine einzige sseiner Schuppen zu opfern.«
»Das würde die Wachsamkeit der Einwanderungsbeamten im Raumhafen erklären.«
Ihm entgeht nichts, dachte Takuuna. Er kommt hierher und behauptet, nichts zu suchen, dabei sieht er alles. Ist er ein ausgebildeter Beobachter oder einer aus reiner Neugier?
»Kommen Ssie. Ich zeige Ihnen die Langssamkeit, die Jasst ausszeichnet.« Indem er sich auf seinen sandalenbewehrten Fußballen aufrichtete, drehte er sich feierlich um und bewegte sich zur Tür.
Während Flinx ihm folgte, spürte er Pips andauerndes Unbehagen. Seit sie sich in der Gegenwart des Administrators befanden, machte sich ihre wachsende Unruhe bemerkbar. Flinx gab sich alle Mühe, sie zu beruhigen. Ihren offiziellen Begleiter anzugreifen, wäre eine absolut ungeeignete Methode, die örtlichen Behörden davon zu überzeugen, dass er nichts Böses im Sinn hatte.
Außerdem hatte auch er längst die Feindseligkeit wahrgenommen, die gegen ihn gerichtet war. Im Gegensatz zu Pip machte es ihm wenig aus. Es war nicht mehr, als man von einem AAnn erwarten konnte. Sie verhielten sich instinktiv und beharrlich feindselig gegenüber jedem, der nicht zu ihrer Spezies gehörte - und dieses Verhalten legten sie oft genug sogar bei ihresgleichen an den Tag. Wie er aus Erfahrung wusste, erschwerte es einem diese ständig zur Schau getragene Abneigung, ihre wahren Absichten zu erraten. Wie konnte man erkennen, dass jemand ernsthaft wütend auf einen war, wenn er sich in einem andauernden Zustand der Animosität befand?
Es gab natürlich unterschiedliche Stufen von Zorn. Bisher hatte der AAnn namens Takuuna kaum mehr als die übliche nervöse Unfreundlichkeit an den Tag gelegt. Ein vsseyanischer Führer wäre umgänglicher gewesen. Andererseits, überlegte er, während er dem AAnn durch die Tür folgte, hätte es bei dem Tempo, mit dem sich die Vssey bewegten, mindestens ein oder zwei Jahre gedauert, um in ihrer Gesellschaft etwas Bedeutendes gezeigt zu bekommen.
Als sie den Luftgleiter bestiegen und die Stadt hinter sich gelassen hatten, schien sich Takuuna zu entspannen. Zwar war er kaum das, was man als geselligen Gesprächspartner bezeichnen würde, doch ließ er sich wenigstens zu einem Schwätzchen von Spezies zu Spezies herab. Flinx flüssiger Gebrauch der AAnn- Sprache mit ihren vielfältigen Höflichkeitssilben und ihrer stilisierten Grammatik überraschte den Administrator immer wieder aufs Neue. Im Gegensatz zu vielen Individuen, die Zeit in Flinx' Gesellschaft verbracht hatten, zeigte Takuuna keine Angst vor Pip. Vielleicht lag es an den Schuppen, die beiden gemein waren, vermutete Flinx.
Es war Mittag, ehe es ihm einfiel, sich von der Verpflegung zu bedienen, die vorausschauenderweise nicht von den AAnn, sondern von der vsseyanischen Verwaltung bereitgestellt worden war. Der Analysator an seinem Gürtel nahm eine kleine Probe von allem und verriet ihm, was essbar und was giftig war und was sich als Lösungsmittel verwenden ließ. Einiges enthielt Nährstoffe, weniges war als schmackhaft zu bezeichnen. Vsseyanische Speisen waren offenbar genauso fad wie diejenigen, die es herstellten. Obwohl sie an dem knabberte, was ihr angeboten wurde, teilte Pip offensichtlich seine Meinung.
Man hatte ihnen auch Wasser mitgegeben. Was Takuuna betraf, so bot er nicht an, seine eigene Verpflegung mit
Weitere Kostenlose Bücher