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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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war.
    Wenig später standen sie am Rand der Schlucht, und dann hatte er keine Zeit mehr, die Reaktionen des AAnns zu analysieren - oder auch nur irgendetwas anderes zu tun oder zu denken. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, zu schauen und zu staunen.
    Als die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne in die tieferen Regionen der Saudaunnschlucht drangen, begannen sie, die Luft darin zu erwärmen. Neben der Atmosphäre bewirkten die allmählich steigenden Temperaturen, dass sich die verschiedenen Gase in den Schwebeblasen von Lebewesen, die auf den Felsvorsprüngen und Graten, in den Rissen und Spalten der Schlucht beheimatet waren, ausdehnten. Obgleich dieses tägliche Erwärmen und Ausdehnen eine Erscheinung war, die man überall auf Jast beobachten konnte, hatte dieser Vorgang in der Saudaunnschlucht eine ganz besondere Qualität.
    Die Schlucht beherbergte nämlich nicht nur mehrere oder Dutzende, nicht einmal Hunderte, sondern Abertausende von tagaktiven Pflanzenfressern. Twiloulds und Semasamps, Torokwal und Bederuntt begannen zu Tausenden, von ihren angestammten Nistplätzen in der Schlucht und ihren Seitenwänden aufzusteigen. Flinx verfolgte diesen Massenaufstieg und war wie verzaubert. Pip flitzte begeistert um ihn herum, erfreut, ihren Herrn und Meister von so viel natürlicher Schönheit völlig überwältigt zu sehen. Immer, wenn er sich besonders gut fühlte, wurde diese Emotion sofort von ihr wahrgenommen.
    Dicht neben ihm zischte der AAnn leise. Die ständige Feindseligkeit, die er ausstrahlte, wurde von einem Ausdruck der Bewunderung für ein Phänomen überdeckt, das in keiner Beziehung zu irgendwelchen persönlichen Belangen stand. Dieses eine Mal teilte er mit seinem unerwünschten Schützling noch etwas anderes als bloß die gegenseitige Abneigung. Die Klauen seiner linken Hand schlugen mit einem leisen Klicken rhythmisch gegeneinander.
    »Isst dass nicht wunderschön, Weichhäuter?«
    Flinx musste ihm beipflichten. Melodiös miteinander krähend, zwitschernd oder flötend stiegen die dichten Schwärme jastischer Fauna aus den tiefen Schatten der Schlucht hinauf ins grelle Sonnenlicht des Morgens, getragen von ihren aufgeblähten Säcken voller selbst erzeugtem Methan oder Wasserstoff. Einige Lebewesen wurden nur von einer einzigen ballonähnlichen Blase getragen, während andere gleich ein halbes Dutzend dieser Organe besaßen. Die Arme und Tentakel mehrerer Spezies hingen schlaff herab, und nicht eine einzige besaß auch nur rudimentäre Beine. Keine der Kreaturen brauchte diese überflüssigen Gliedmaßen. Warum sollte man zu gehen versuchen, wenn seine Art sich im Laufe von Generationen dazu entwickelt hatte, zu schweben, zu fliegen und sich mit dem Wind treiben zu lassen?
    Mit dem Wind? Dieser Gedanke und das entsprechende Bild warfen eine Frage auf.
    »Wenn sie am Tag vom Wind weggetragen werden, wie finden sie dann den Weg zurück zu dieser Schlucht?«
    Takuuna brauchte nicht lange zu überlegen. Er kannte die Antwort. Man brauchte nur wenige Zyklen auf Jast zu leben, um solche Dinge zu erfahren.
    »Jedess Lebewesen auf Jasst, dass ssich diesser Methode dess Ortsswechselss bedient, hat Techniken entwickelt, um den Flugkurss und die Flughöhe zu verändern. Aufssteigende Gasse können abgelassssen, nachgefüllt oder zur einen oder anderen Sseite ausgestoßen werden, sodassss dass jeweilige Tier auf- und absteigen und in jede Richtung fliegen kann.« Gelegentliche kurze Zischlaute drückten die Belustigung des AAnn aus. »Ess isst fasszinierend, die einheimischen Raubtiere bei der Jagd zu beobachten und zu verfolgen, wie ihnen die Beutetiere zu entkommen verssuchen, um nicht gefressssen zu werden.«
    Das war genau die Art von natürlichem Verhalten, die der AAnn unterhaltsam finden würde, dachte Flinx. Ihm lag eine weitere Frage auf der Zunge, doch bei dem Anblick, der sich ihm nun bot, verzichtete er darauf, sie zu stellen.
    Die Barrunou kamen aus der Schlucht heraus.
    Er versuchte gar nicht erst, sie zu zählen. Als er von Takuuna wissen wollte, ob jemals eine Zählung dieser speziellen Spezies stattgefunden hatte, antwortete der AAnn mit einer verneinenden Geste. Nicht viele Nicht-Vssey kannten diesen Ort, erklärte er.
    »Von den Barrunou gibt ess einige Hunderttausend. Vielleicht ssogar eine Million.« Sein Schwanz zuckte jetzt nicht mehr hin und her, sondern lag entspannt auf dem Boden.
    Geblendet von dem Anblick, hätte Flinx jetzt gerne die Spezialbrille aus seinem Rucksack zur

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