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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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er sich auf seine kräftigen Beine erhob und zum wartenden Luftgleiter zurückkehrte. Aber das war das Schicksal, das Spione und Agenten erwartete, die entschlossen waren, die friedlichen Absichten des Imperiums zu untergraben. Ihm war klar, dass seine Vorgesetzten alles verstehen würden, sobald er ihnen die Sachlage erklärt hätte, und er für seine schnelle und umsichtige Aktion sicherlich eine Belobigung bekäme.
    Der Luftgleiter erwachte ohne zu zögern zum Leben, stieg auf und machte sich auf den Weg zurück zum fernen Skokosas. Innerhalb von Minuten war er vom Rand der Schlucht aus nicht mehr zu sehen. Unter einem Haufen Geröll und dem matt orangefarbenen Houluwubbusch, der ihm Zuflucht bot, tauchte ein zögernder und neugieriger Vopolpa auf. Das seltsame und erschreckend langflügelige Ding, das hinter ihm her gewesen war, hatte sich aus dem Staub gemacht. Der schwarzrote Vopolpa füllte das Paar daumennagelgroßer Luftsäcke, die sich an seinem hinteren Ende befanden, entleerte tröpfelnd seine Blase und ließ sich erleichtert in eine Richtung treiben, die ihn von der Schlucht weg brachte.
    Unter dem Rand war alles ruhig. Geborstene Steine lagen herum, die sich aus ihrem Bett gelöst hatten. Die letzte Kühle der Nacht verzog sich, und die fruchtbare Erde begann, winzig kleine wandernde Sporen auszuspucken. Diese unscheinbaren flugunfähigen Kreaturen krochen verstohlen von Stein zu Schatten, von Busch zu Jalebpflanze. Ein fingerlanges Wonudu wagte sich aus dem Schutz eines mehrstämmigen, aber abgestorbenen Sarobbis. Während es die reifen, ananasgroßen Molkknospen in der Nähe anvisierte, krabbelte es auf seinen Dutzend Beinen in Richtung eines reichhaltigen, hellpinkfarbenen Frühstücks. Von oben sah das Wonudu aus wie ein großer, abgestorbener Zweig, mit dem der Wind sein Spiel trieb.
    Davon ließ sich der nach Beute suchende Jolahoh nicht täuschen. Als er die Bewegung unten auf dem Felshang wahrnahm, ließ er sofort das Gas ab, das in seinen vier Flugsäcken enthalten war. Indem er abstürzte wie ein Stein, landete er direkt auf dem krabbelnden Wonudu und erwischte den winzigen Pflanzenfresser so perfekt, dass er ihm den Rücken brach. Das dicke fleischige Polster, das sich über die Bauchseite des Jolahoh erstreckte, milderte den Aufprall ebenso wie die Fettschichten, die seine inneren Organe umhüllten. Mit krampfhaft strampelnden Beinen bemühte sich das tödlich verletzte Wonudu, den Angreifer mit seiner saugenden Mundöffnung zu erreichen. Fast erdrückt von der Masse des Jolahoh, blieben seine Versuch erfolglos. Der Jolahoh ignorierte den matt zuckenden Kopf und schickte sich an, seinen Hunger an dem noch lebendigen Opfer zu stillen. Als Raubtier brauchte er weder Fänge, Klauen noch Giftstachel, um zu jagen und zu töten. Er ließ sich einfach vom Himmel herabfallen, um dann unheilvoll auf seiner Beute zu landen.
    Beide, Beute und Jäger, achteten nicht auf die viel größere regungslose Gestalt, die in der Nähe lag. Ein kleiner Schwarm Yobulbul, deren einfache Gassäcke nicht länger waren als ein Daumennagel, schwebte über einer Blutlache, die von einer Stirnwunde des Körpers herrührte. Mit ihren langen, nadeldünnen Rüsseln bedienten sie sich aus der roten Pfütze, ohne landen zu müssen. Von der anderen Seite des Körpers stieß eine wütende schlangenförmige Gestalt auf sie herab und atmete mehrere von ihnen ein, bevor sie sich zerstreuen konnten. Dabei stießen die winzigen Düsen am hinteren Ende ihrer kleinen Körper so viel Gas aus, wie ihre panikartigen, muskulären Kontraktionen es vermochten.
    Mit scharfen Augen suchte Pip nach einer anderen Gefahr für ihren Meister, während sie ihre Flügel zusammenfaltete und auf seinem Rücken landete. Obgleich Flinx keine Gefühlsimpulse ausstrahlte, konnte sie unter ihren Schuppen sein Herz schlagen spüren. Er war noch am Leben. Bewusstlos und blutend, die Kleidung zerfetzt und sein Überlebensgürtel abgerissen und verschwunden, doch am Leben. Hektisch vor Sorge, hatte sie nichts tun können, um seinen Sturz abzuschwächen, hatte während seines unkontrollierten Abstiegs lediglich an seiner Seite bleiben können, während er von einem Felsvorsprung zum nächsten geworfen wurde.
    Vielleicht war es ganz gut, dass er bewusstlos war. So sah er wenigstens nicht, dass ein gestiefelter Fuß über einem mehrere Hundert Meter tiefen Abgrund baumelte. Noch ein kleiner Sturz, ein Wegrollen, und Pip hätte keinen Gefährten mehr, dessen

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