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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Schicksal sie beklagen konnte.
    Die fliegende Schlange machte es sich hockend auf seinem Rücken bequem. Mehr konnte sie nicht tun. Sie war emphatisch veranlagt, aber nicht vernunftbegabt. Sie konnte keine Hilfe holen, oder das medizinische Notfallpack bergen, das sich in einer der Taschen am verloren gegangenen Gürtel ihres Meisters befand, oder weiches Fell oder anderes Material sammeln, um seine Wunden zu verbinden. Sie konnte nur auf die ruhige, aber treue Art der Minidrachen daliegen und warten, dass ihr Gefährte wieder zu Bewusstsein kam.
    Stundenlang verharrte sie so und entfernte sich nur ein einziges kurzes Mal, um eine natürliche Zisterne zwischen den Felsen zu suchen und sich satt zu trinken. Als sie zurückkehrte, bemerkte sie in der Umgebung des Körpers ihres Meisters eine Bewegung. Er selbst regte sich nicht, wohl aber ein paar große, bedrohliche Schemen direkt neben ihm.
    Die Hasaladu waren zu viert. Sie waren bei Weitem die größten Tiere, die Pip je gesehen hatte, seit sie und Flinx auf Jast eingetroffen waren. Obgleich sogar die schwersten unter zwanzig Kilo wogen, waren sie breiter und länger als ihr Meister. Ein Einziger von ihnen hätte ihn von Kopf bis Fuß verhüllen können wie eine blassblaue Decke. Das war es, was sie jetzt zu tun versuchten, obwohl sie damit keineswegs die Absicht verfolgten, ihn warm zu halten.
    Drei Hautsäcke, die eher wie steife Tragflächen als wie Flügel geformt waren, ragten aus den Seiten und dem hinteren Ende jedes Körpers heraus. Von strohhalmdünnen Knochen gestützt und aufgespannt, gestatteten diese fächerartigen Fortsätze es dem auf Raubzug befindlichen Hasaladu, durch die Luft zu segeln, während der Großteil der jastischen Fauna einen Ortswechsel nur mithilfe seiner aufblasbaren Hautsäcke bewerkstelligen konnte. Die Hasaladu hingegen benutzten die drei ballon- ähnlichen Kugeln auf ihren Rücken nicht nur zum Aufsteigen und Absinken, sondern konnten diese auch vollkommen entleeren, um dann auf Luftsäulen dahinzugleiten und blitzartig auf mögliche Beutetiere hinabzustoßen.
    Es bestand allerdings im Moment keine Notwendigkeit, sich dieses besonders tödlichen Manövers zu bedienen. Abgesehen davon, dass sie sich nicht rührte, lag ihre anvisierte Beute auch noch bewegungslos auf den Steinen unter ihnen. Fußlange, mit Klauen ausgestattete Mundwerkzeuge zuckten, während ein Flieger Gas abließ, um langsam abzusteigen und sich anschickte, die Masse reglosen Fleisches mit seinen Hautsäcken zu umhüllen. Seine Gefährten drängten sich heran, erpicht darauf, sich ihrerseits eine Portion der leichten Mahlzeit zu sichern.
    Pips Flügel waren nur noch ein pinkfarbener und blauer Wirbel, als sie demjenigen, der den bewusstlosen Flinx in seine fleischfressende Hülle aufnehmen wollte, eine Ladung Gift entgegenspritzte. Ein Mensch, der das Geschehen beobachtete, hätte sich gefragt, ob alaspinisches Neurotoxin irgendeine Wirkung auf die Fauna einer fernen Welt wie Jast haben würde. Solche biologischen Überlegungen hemmten die fliegende Schlange nicht. Sie reagierte instinktiv und ohne Überlegung.
    Auch wenn ihr Gift vielleicht nicht das Nervensystem des Hasaladu beeinträchtigen konnte, so war seine korrosive Wirkung doch universell. Die Augen des Raubtiers veränderten ihre Position auf den Stielen und hoben sich gerade rechtzeitig, um von der Giftladung des Minidrachen getroffen zu werden. Ein Auge löste sich sofort mit einem Zischen auf, das andere wurde nachhaltig beschädigt. Der Hasaladu stieß ein hässliches, gurgelndes Jaulen aus, blähte schnellstens seine Flugsäcke auf und erhob sich in Panik. Inzwischen hatte Pip auch die anderen erreicht und schoss zwischen ihnen hin und her.
    Sie war zwar viel schneller und beweglicher als der schnellste Hasaladu, aber sie war in der Unterzahl. Zwei mit Haken bewehrte Mundwerkzeuge legten sich um ihren Unterleib und drohten, sie hinabzuziehen. Eine schnelle heftige Drehung befreite sie aus der Umklammerung. Der Griff des Hasaladus war kräftig, aber demjenigen einer menschlichen fünffingrigen Hand im Vergleich unterlegen.
    Der erste Räuber, den sie getroffen hatte, war über den Rand in der Schlucht verschwunden. Geblendet schlug ein zweiter nicht weit von Flinx' Kopf entfernt im Todeskampf hilflos mit seinen starren Flügeln gegen den Fels. Ein weiterer bemühte sich, in der Luft zu bleiben, nachdem er einen seiner Flügel und Hautsäcke durch Pips Giftattacke verloren hatte.
    Sie verfügte nicht

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