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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Ursache das schwindende Licht war. Etwas sagte ihm, dass er sich einen Unterschlupf suchen musste - vor der Kälte, wenn nicht gar vor ... anderen Dingen. Aber zuerst musste er Wasser finden, darauf bestand sein Körper.
    Am Grund der Schlucht würde es vermutlich welches geben. Es erstaunte ihn nach wie vor, dass er derartige Dinge wusste, ohne erklären zu können, woher dieses Wissen kam. Dennoch war er dankbar für diese kleinen Weisheitsfetzen. Wo könnte er sonst noch Wasser finden? An anderen tiefer gelegenen Orten - aber das Plateau, durch das der große Canyon verlief, war so flach wie sein Geist. Er entschied sich für eine Richtung und bewegte sich vom Abgrund weg. Vielleicht würde sich Wasser finden. Natürlich war ihm bewusst, dass er zu ihm hingehen musste, da es ja von Natur aus nicht zu ihm kommen konnte.
    Einen Namen, dachte er grimmig, während er so dahinschritt. Ich brauche einen Namen, eine Identität. Die fliegende Kreatur, die sich auf seinen Schultern niedergelassen hatte, ließ eine Zunge mit nur einer Spitze hervorschnellen, um seine Wange zu streicheln. Trotz der Schmerzen und der Erschöpfung musste er lächeln.
    »Du brauchst auch einen Namen. Bis mir ein besserer einfällt, werde ich dich Pip nennen.«
    Dies schien seinem Begleiter aus ihm nicht bekannten Gründen zu gefallen. Ihm war auch nicht klar, wieso er sich für diesen Namen entschieden hatte, aber wenigstens war er kurz. Ebenso kurz, wie sein Leben sein würde, wenn er nicht bald Wasser fände.
    Die Suche nach etwas Trinkbarem hielt ihn davon ab, darüber nachzudenken, was ihm wohl zugestoßen war, warum er sich angeschlagen, voller blauer Flecke und ohne Gedächtnis auf einem Vorsprung in der Schlucht befunden hatte. Später würde er darüber nachdenken. Wenn er getrunken hatte.
    Tagsüber war es auf dem Plateau nicht kalt gewesen, aber nachts sah es ganz anders aus. Er kauerte sich unter einem überhängenden Felsen zusammen, zitterte und wünschte sich sehnlichst etwas Wärme herbei. Doch es gab keine. Als der Morgen anbrach, war er nicht wirklich erholt, hatte einen trockenen Hals, und seine Lippen begannen, sich in Pergamentpapier zu verwandeln. Stöhnend erhob er sich von seinem nicht existenten Bett und setzte seinen Gang gen Osten fort.
    War das ein fremdes Land, durch das er hier wanderte? Es kam ihm so vor, aber er konnte sich natürlich nicht sicher sein. Jedes merkwürdige Gewächs, jede absonderliche Kreatur, die herumkroch, - hüpfte oder - flog, hätte ihm tatsächlich ebenso vertraut sein können wie sein eigener Name, wenn er sich denn nur an etwas erinnern könnte. Er wusste es einfach nicht. Jede Art von Bezeichnung war ihm vollkommen und absolut abhanden gekommen.
    Diese neugierige, grüne, flache Kreatur zum Beispiel, deren geriffelter Rücken mit schwebenden Blasen bedeckt war, die ihr Auftrieb gaben. Wie hieß sie? Er beobachtete, wie sie eine Weile neben ihm dahintrieb und kleine Flecken purpurfarbener und gelber Gewächse abgraste, während sie beim Fressen aufstieg und wieder herunter sank. Als er sich ihr zuwandte, blähte das erschrockene Wesen die ein Dutzend oder mehr Blasen auf seinem Rücken so weit auf, wie es konnte, versetzte seinen Körper mit Gewalt in eine Wellenbewegung und flatterte in die entgegengesetzte Richtung davon. Er hätte es mit Leichtigkeit wieder einholen können, aber zu welchem Zweck? Er wusste ja nicht einmal, ob man es essen konnte.
    Essen. Das Konzept begriff er. Es war von eminenter Bedeutung und kam direkt nach dem Trinken. Ein Notfall zurzeit, sagte er sich.
    Er durchschritt einen Wald aus wachsenden Dingen, die in Ermangelung von Blättern und Asten breite Furchen und Dellen entwickelt hatten, um ihre Oberfläche zu maximieren. Bei direkter Sonnenbestrahlung schwollen sie an, bis die dem Licht ausgesetzte Fläche völlig glatt war und die verkleinerte Oberfläche die Verdunstung minimierte. Sie dehnten sich wie Gummi, als er sich seinen Weg hindurch bahnte, und sprangen hinter ihm mit leicht irritierendem Summen an ihren alten Platz zurück. Andere Gewächse waren gestreift oder gepunktet. Eines war sogar mobil und zog seine Wurzeln aus dem Boden, als er sich näherte, um unter einem einzigen aufgeblasenen Luftsack davonzuschweben und sich nicht weit entfernt einen neuen Platz mit frischer Erde zu suchen. Flinx sah zu, wie die Wurzeln sich auf Korkenzieherart fast wie betrunkene Würmer in den neuen Boden bohrten, um das Wachstum der Mutterpflanze

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