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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zunehmende Schwäche seiner auserkorenen Beute bereits spüren konnte. Nadelspitz besetzte Kiefer öffneten und schlossen sich wiederholt in schweigender Erwartung. Jeden Moment, so fürchtete Flinx, würde es ihn mit einem schnellen Biss auf die Probe stellen, dem er möglicherweise nicht mehr ausweichen konnte.
    Er beugte sich vor, um eine der harten, hölzernen Knollen aufzunehmen, die am Boden herumlagen. Es gelang ihm, sie ein Stück anzuheben, bevor sie zurück auf den Boden schnappte. Überrascht versuchte er erneut, sie an sich zu bringen. Als wäre sie an einem elastischen Band befestigt, wurde ihm die Knolle erneut aus der Hand gerissen. Dann sah er es: Es war kein Band, sondern eher ein langer, starker Finger, der zu etwas gehörte, das sich im Boden versteckte. Sie schlugen ihn nicht, weigerten sich aber auch, das knotige Ding loszulassen. Bei allen anderen erging es ihm ebenso. Jedes befand sich bereits im Besitz von etwas, dessen Präsenz nur durch die hartnäckigen Finger zu erkennen war.
    Er spürte, wie etwas an seinem Rücken riss.
    Rasch wirbelte er zur Seite, fiel auf den Boden und rollte sich einmal, zweimal ab. Im nächsten Moment war das Gebiss über ihm, stürzte sich mit unerwarteter Geschwindigkeit auf ihn, indem es durch vier Öffnungen, die sich direkt über seinem Hinterleib befanden, Luft ausstieß. Da die zuvor noch undefinierte Gefahr sich nun manifestiert hatte, schoss Pip im gleichen Augenblick heran und warf sich zwischen den Fleischfresser und Flinx. Sie spuckte ihn einmal an. Normalerweise hätte sie auf die Augen des Angreifers gezielt, doch das Gebiss schien keine Augen zu haben, und seine ebenholzfarbenen Bewegungs-/Hitzesensoren erkannte sie nicht.
    Das zersetzende Neurotoxin traf das Gebiss direkt hinter dem Kopf. Es stieß ein lautes, schrilles Zischen aus, wand sich und versuchte, die verbrannte Stelle mit seinen langen Kiefern zu erreichen. Einige der Knorpel, aus denen sein breiter Rücken bestand, lösten sich durch die Einwirkung des Giftes auf. Doch entweder schien der Giftstoff sein Nervensystem nicht zu erreichen oder es war immun dagegen, jedenfalls nahm es den Angriff wutentbrannt wieder auf, während von seinem verbrannten Rücken Rauch aufstieg.
    Viele Äste des toten Baumes waren mit Dornen gespickt. Flinx packte einen davon ohne die Schmerzen der vielen kleinen Einstiche zu beachten und schwang die Behelfswaffe gerade noch rechtzeitig, um einen abwärts geführten Biss abzublocken. Er kam taumelnd auf die Beine, während sich die tobende Bestie sammelte, um erneut auf ihn loszugehen. Gab es eine verwundbare Stelle?, fragte sich Flinx verzweifelt. An dem schlanken, sich windenden Körper war nichts zu sehen, das die Lage eines lebenswichtigen Organs verriet. Es gab nur den Kopf. Aber dort befanden sich auch die Zähne, und er zog es vor, diesem Körperteil lieber nicht zu nahe zu kommen.
    Das Gebiss drückte muskelkomprimierte Luft durch seine Schwanzöffnungen und schoss direkt auf ihn zu. Es rechnete damit, dass er zu einer Seite sprang, sich hinhockte oder duckte, denn das tat seine Beute normalerweise, auch wenn es ihr nichts nützte. Aber Flinx überraschte ihn - und damit auch sich selbst.
    Als die klaffenden, schmalen Kiefer nur noch einen knappen Meter davon entfernt waren, ein Stück aus seinem Bauch heraus zu beißen, sprang Flinx hoch. Es war eine instinktive Reaktion. Ich muss eine Kampfausbildung hinter mir haben, stellte er fest, als er über den heranstürmenden Zahn hinweg flog. Drehende, sich verbiegende Zähne rissen ein Stück Fleisch aus seiner rechten Wade, und Schmerz wallte auf. Er landete schwer auf dem Rücken des Gebisses. Der Aufprall war heftig. Obwohl das Gebiss stark und drahtig wirkte, schien es doch nicht mehr als hundert Kilogramm zu wiegen. Es drehte sich, zuckte und versuchte, ihn abzuwerfen. Aber Flinx legte seine Beine eng um den schlangenartigen Körper und ritt die sich krümmende Gestalt, während sie sich hin- und her warf, sich manchmal einige Meter in die Luft erhob und dann wieder hart gegen den Boden prallte. Dann begann er, seinen Knüppel zu schwingen.
    Dornen durchbohrten den ersten, dann den zweiten und schließlich einen dritten Luftsack. Übel riechende Luft drang aus den punktierten Blasen hervor, während das Gebiss in Richtung Felsen sank. Wenn es die Kiefer drehte, um nach ihm zu schnappen, wehrte Flinx sie mit seiner provisorischen Waffe ab. Und die ganze Zeit flatterte Pip um den Kopf des Karnivoren herum

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