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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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waren davon überzeugt, dass man die Verantwortlichen für diese Gewalttat finden und Recht über sie sprechen würde. Angemessen entsetzt über den nicht provozierten Anschlag versprachen die vsseyanischen Behörden vollste Kooperation.
    Es wurden bestimmte Maßnahmen eingeleitet.
     
    Schwer atmend, die Klauen nach innen eingerollt, den Schwanz für ein besseres Gleichgewicht ganz nach hinten ausgestreckt, drehte ein hockender, unbekleideter Takuuna sich langsam auf der Stelle, während er seine Gegnerin genau im Auge behielt. Sie atmete ebenfalls schwer, und ihre Augen folgten jeder seiner Bewegungen. Nichteingeweihte wären davon ausgegangen, dass sie in einen ernsten Kampf, womöglich sogar auf Leben und Tod, verwickelt waren. Um zu verstehen, was wirklich vor sich ging, musste man schon wissen, dass ihre heftige Atmung nicht allein auf die exzessive Verschwendung von gewalttätiger Energie zurückzuführen war.
    Als sie ihn ansprang, war er bereit. Er setzte seine etwas längeren Arme ein, duckte sich, anstatt seitlich auszuweichen, und griff nach rechts, sodass er sie hinter den Knien zu packen bekam, während er gleichzeitig den Krallen an ihren Füßen aus dem Weg ging. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel nach vorn. Augenblicklich war er über ihr, drückte ihre Arme auf den Boden und beugte sich gleichzeitig weit genug über sie, um ihrem umher schlagenden Schwanz auszuweichen. Worte wurden ausgetauscht. Ihr anfänglicher Zorn verwandelte sich in widerwillige, gemurmelte Bewunderung seiner Beweglichkeit. Als sie endgültig aufgab, legte sie den Schwanz als Zeichen bereitwilliger Hingabe auf eine Seite.
    Es war für ihn wichtig, wenn auch nicht notwendig, den prä- koitalen Kampf zu gewinnen. Das Endergebnis wäre unabhängig davon, wer das Recht auf die dominante Position gewann, dasselbe geblieben, aber kein AAnn, der sein oder ihr zweites Augenlid wert war, würde einfach aufgeben, nur um die Paarung zu beschleunigen. Vom sozialen Standpunkt aus gesehen wäre das unverzeihlich. Hätte er sich beispielsweise einfach abgerollt und seinen Schwanz auf den Boden gelegt, hätte sie ihn trotz ihrer Bereitwilligkeit möglicherweise angespuckt und wäre aus der Kammer gestürmt. Ein AAnn, der sich nicht als würdig erwies, stellte keinen adäquaten Paarungspartner dar, und der Beweis war stets der übliche Versuch, sich die dominante Position während des Akts zu sichern.
    Sein Erfolg sorgte natürlich dafür, dass sie wütend und enttäuscht war, ebenso wie er es empfunden hätte, wenn er als Verlierer aus diesem Zweikampf hervorgegangen wäre. Doch das hinderte keinen von ihnen daran, voller Ehrgeiz in die Konfrontation hineinzugehen. Nach der Niederlage durfte der Unterlegene weder während noch nach dem Koitus versuchen, die Dominanz zurück zu erlangen. Sie musste also bis zum nächsten Mal warten. Schwer atmend nach dem Vollzug des Aktes stellte er fest, dass er einem Rückkampf überaus bereitwillig zustimmen würde.
    So war es bei seinem Volk schon seit jeher gewesen. Gemessen an den Standards der Paarungsrituale, die andere Spezies traditionell an den Tag legten, wirkte dieses grob und zuweilen sogar brutal. Trotz des Schutzes, den die ausgefeilten Regeln und Richtlinien boten, waren Verletzungen nichts Ungewöhnliches. Aber es musste sichergestellt werden, dass sich nur die stärksten und schnellsten AAnn fortpflanzten. Außerdem war dies ein hervorragendes Training, ungemein entspannend (wenn man von den dabei erlittenen Wunden absah) und angenehm aufregend, dachte er, während er sich im anschließenden Bad abspülte.
    Später schlossen sie sich einem zweiten Paar im Sandarium an und gruben sich bis zum Hals in den importierten, sterilisierten und angenehm beheizten Sand ein. Nach der körperlichen Verausgabung beim Kämpfen und Paaren sowie der darauf folgenden Waschung mit lauwarmem Wasser fühlte sich der warme Sand an seinen Schuppen unglaublich luxuriös an. Er kannte das andere Paar nur beiläufig; beiden war er gelegentlich im Verwaltungskomplex begegnet. Da seine aktuelle Partnerin offenkundig weitaus besser mit ihnen vertraut war, überließ er ihr die Begrüßungsgesten und auch den Großteil der Unterhaltung. Sie ignorierte ihn jetzt weitgehend, wie es für den Unterlegenen des Kampfes angemessen war. Außerdem hatten sie sich ja nur gepaart und waren nicht gebunden.
    Er bereitete sich gerade darauf vor, zur Arbeit zurückzukehren, und drückte und stemmte sich so langsam wie möglich aus

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