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Flucht ins Ungewisse

Flucht ins Ungewisse

Titel: Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. R. Terrie
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einen schmalen Trampelpfad entlang. Nach den vielen Tritten und Schlägen, die ich verteilen (und einstecken) musste, war mein Bein irgendwann taub geworden. Ich war nicht einmal noch sicher, ob es überhaupt noch dran war. Lust, nachzusehen, hatte ich auch keine.
    Mein Nacken schmerzte, als würde sich ein kleines Nagetier durch meinen Knochen beißen wollen. Irgendein Schuss hatte mich gestreift. Ich konnte wirklich von Glück reden, dass keine Sehnen oder Nervenbahnen durchtrennt worden waren. Sonst wär ich längst hinüber …
    Meine Haare waren durch das Blut im Nacken und den Schweiß verklebt und fühlten sich kalt an meiner Haut an. Die noch nicht ganz verheilte Wunde an meiner Schläfe pochte unangenehm. Vielleicht war sie ja auch wieder aufgerissen.
    Zumindest war ich „aufgetankt“ , sodass ich nicht ohnmachtsgefährdet war. Noch nicht.
    Aber ich wusste nicht, was mir mehr Kopfzerbrechen bereitete: Dass Amanda hier war oder dass Lora ganz in ihrer Nähe sein musste. Was hatte dieses Biest jetzt schon wieder vor?
    Auf jeden Fall konnte Amanda nicht diejenige sein, welche diese army-like ausgestattete Meute auf uns hetzte. Sie kannten mich nicht und waren mehr oder weniger überrascht gewesen, dass ich mich gegen sie wehren konnte. Sie hatten mich vom ersten Augenblick an vollkommen unterschätzt. Deshalb hatten sie letztendlich auch zu ihren Waffen gegriffen und auf mich gefeuert.
    Ich schmeckte Blut, spuckte es aus. Durch einen Schlag auf mein Kinn hatte ich mir in die Zunge gebissen und blutete mir nun die Mundhöhle voll. Schmeckt fantastisch …
    An erster Stelle stand jedenfalls Lora zu finden und von hier zu verschwinden.
    Ein anfangs leises, kaum hörbares Geräusch kroch von meinem Gehörgang in meine Gedanken. Ohne auf die Antwort meines Gehirns zu warten, warf ich mich schon ganz automatisch auf den Boden und hörte, wie sich eine Kugel in das Holz eines Baumes in meiner Nähe bohrte.
    Die schießen immer noch auf mich , stellte ich fest, schüttelte den Matsch von meiner Hand, der platschend im Moos landete.
    Ein schwerer Stiefel stampfte hinter mir am Boden auf. Inmitten eines Blinzelns drehte ich den Kopf, soweit mein angeschossener Nacken es zuließ, und kam in einer Drehung auf die Beine, bevor mir die nächste Kugel in die Stirn gefeuert werden konnte. Noch in der Bewegung schlug ich mit einem Arm in einem Halbkreis um mich, sodass meine geballte Faust im Gesicht meines Angreifers landete. Ich hörte (und spürte) wie ein Knochen knackte und nachgab. Der lange Lauf, der offensichtlichen Ithaca M37 fuhr unkontrolliert durch die Luft. Ich fing sie ab und entriss sie den zu Klauen gebogenen Händen des Mannes, der sich vor Schmerz am Boden wand. Ich hockte mich hin, lud die Waffe, richtete sie gen Himmel und feuerte. Der Rückstoß riss meine Arme nach unten, sodass der Kolben in den Boden fuhr.
    Das waren alle vier, jetzt ist das Magazin leer!
    Durch die ständigen, lauten Schüsse der letzten halben Stunde fühlten sich meine Ohren bereits taub und unbrauchbar an. Die Explosion meines Bikes mal weggelassen.
    Ich drehte die Waffe und hörte Aidans Stimme in meinem Kopf: „Die Ithaca M37 is’ ’n echter Bestseller unter den Schrotflinten! Und ich hab eine davon! Siehste, Matt? Sie hat 4-mal 12 Kaliber. Is’ zwar nicht viel, aber dennoch ’ne Spitzenwaffe!“ Blah, blah, blah … Warum weiß ich das überhaupt noch? Ich sollte es vergessen, das ist Vergangenheit und wird es auch bleiben.
    Ich warf einen Blick zu dem Mann vor mir. Er rührte sich nicht mehr, der Kopf war schlaff zur Seite geneigt. Er war wohl vor Schmerz ohnmächtig geworden.
    Die Waffe ließ ich neben ihm liegen, nachdem ich auch hier den Abzug abgerissen hatte.
    Konzentriert folgte ich dem Gefühl, das von Amanda ausging. Ich wurde regelrecht von allen möglichen Gefühlseindrücken überflutet.
    Mein Bein mehr schleifend als motorisch bewegend folgte ich dem Gefühlsfluss, versuchte dabei, mich, so gut es ging, von den Bäumen decken zu lassen, um nicht auf weitere Bekanntschaften zu stoßen. Sehr viel weitere Knochenbrüche wollte ich nicht mehr austeilen. Zumal meine Hand davon schon wundgescheuert war.
    Ein wütender Schrei durchdrang die feuchtkühle Luft. Ein befremdender Schauer rauschte über mich hinweg. Amanda!
    Ich verfiel in einen leichten Trab, ehe ich sicher war, dass mein Bein mich noch ein Stück länger tragen würde, und ich losstürmte.
    Obwohl der löchrige Boden es mir nicht gerade leicht machte,

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