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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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wie es früher üblich war.
    Stattdessen benutzte man diese Tunnel lediglich, um die Berge schneller zu überwinden. Das Böse strahlte auf sie ein und trieb sie zur Eile. Der alte Ruhm der Begräbnisstätte wurde so gut wie vergessen. Der Fluch und die düsteren Legenden, die sich um sie rankten, waren alles, woran man sich noch erinnerte.
    Und letztlich nahm das Böse überhand. Niemand setzte noch einen Fuß in diesen Ort. Die Schatten wuchsen und fraßen sich in die Stätte, bis sie den Fels krümmten, die Pfade, Treppen und Kammern veränderten, sodass nichts mehr blieb, wie es einst war. Zu guter Letzt hatte der Fluch gewonnen. Dies war nicht mehr die Begräbnisstätte der Elben. Es schien, als hätten sie den Ort endgültig aufgegeben. Und doch blieb ich hier. Ich werde erst erwachen, wenn der Fluch zerschmettert werden kann. Wenn es soweit ist, werde ich wieder leben und meine Rolle als Hüterin der Begräbnisstätte erfüllen. Ich werde dabei helfen, diese Wände zu reinigen, die Toten in den ewigen Schlaf zurückzuschicken und für Faerie eine der größten Errungenschaften der Elben wiederherstellen.«
    Die Stimme verstummte, und Kraig verspürte plötzliche Traurigkeit über ihr Schweigen. Er betrachtete zunächst die reglose Gestalt der Elbin, dann Michael, der immer noch über ihr kauerte. Die betrübliche Geschichte und die Schönheit der Frau hatten Kraig berührt wie kaum etwas zuvor.
    Er wünschte, etwas für sie tun zu können, aber er war nur ein Mensch und verstand nichts von Flüchen oder Magie. Außerdem hatte er andere, dringendere Sorgen, die Michael mit seiner nächsten Frage zum Ausdruck brachte.
    »Du sagst, du kannst in dieser Stätte überallhin sehen? Wo sind unsere Gefährten? Können wir diesem Pfad folgen und mit ihnen zusammentreffen, bevor wir die nächste Grabkammer erreichen?«
    Langes Schweigen trat ein, und Kraig dachte, Landrya würde nicht antworten, dann jedoch drang ihre Stimme leise und lieblich aus den Wänden und der Luft.
    »Deine Freunde kämpfen um ihr Leben. Die Toten haben sie umzingelt. Der Krieger mit dem Schwert ist mächtig, er könnte überleben. Die anderen … Ich habe sie aus den Augen verloren. Sie werden von einer Woge der Toten hinfortgetragen.«
    »Nein!«, brüllte Kraig. »Wir haben zu viel Zeit verschwendet. Wir hätten …«
    »Sie können noch gerettet werden«, fiel Michael ihm ins Wort. »Wie können wir zu ihnen gelangen?«
    Landryas Stimme antwortete: »Geht diesen Weg weiter. Wie du vermutest, verbindet sich dieser Tunnel mit jenem, in dem sie sich befinden, bevor er die nächste Kammer erreicht. Aber beeilt euch, denn selbst dort regen sich die Toten, erweckt vom Lärm der Auseinandersetzung. Ihr müsst durch jene Grabkammer und eine weitere, bevor ihr diesem Ort entrinnt. Wählt stets den Weg, der aufwärts führt, außer an der großen Treppe, wo ihr euch in Dunkelheit stürzen müsst. Nur durch Dunkelheit könnt ihr wieder ans Licht gelangen.«
    »Vielen Dank, Hüterin«, sagte Michael. »Wenn wir Faerie erreichen, werden wir den Alten mitteilen, dass du hier unvermindert wachst. Eines Tages wird dein Volk diesen Ort zurückerobern.«
    »Leb wohl, Elsendarin. Es war schön, mit jemandem zu reden. Und leb auch du wohl, schöner Kraig.«
    Der Friedenswächter sog scharf die Luft ein. Sie hatte ihn zuvor nicht angesprochen, und er konnte nicht verstehen, woher sie seinen Namen kannte.
    Und schön? Er errötete wie ein kleiner Junge.
    Michael löste sich von der Frau und brach die Verbindung ab, die er mit ihrem Geist eingegangen war. Kraig spürte, wie eine merkwürdige Stille rings um ihn Einzug hielt, als wäre eine Tür zu einer anderen Welt zugefallen. Der Einsiedler stand auf, schüttelte sich und wischte sich Schweiß von der Stirn. Wortlos setzte er den Weg in den finsteren Tunnel fort.
    Hätten nicht dringliche Dinge seiner geharrt, wäre es Kraig schwer gefallen, die Elbin aus dem Kopf zu bekommen. Ihre Not bewegte ihn. Wie sehr sie diese Grabstätte lieben und diesen Fluch verachten musste, der sie besudelt hatte! Vorerst jedoch musste sein Augenmerk Alek und Sarah gelten, und er betete, dass Michael und er die beiden rechtzeitig finden würden.
    Alek schlug die Augen auf. Er konnte nur kurz bewusstlos gewesen sein, denn er befand sich immer noch in den Klauen der Untoten, die ihn nach wie vor den Gang hinabtrugen – er wollte nicht darüber nachdenken, zu welchem Zweck. Einige andere hatten Sarah in ihrer Gewalt, die vor

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