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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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Erschöpfung oder Grauen ebenfalls ohnmächtig geworden war. Alek blieb reglos, da er seine Häscher in dem Glauben lassen wollte, er sei unverändert besinnungslos.
    Schwerfällig schlurften sie weiter in nahezu völliger Finsternis den Tunnel hinab. Irgendwo vor ihnen schimmerte ein trübes Licht, in dem sich die torkelnden Toten als schwarze Umrisse abzeichneten. Mit einem Anflug von Panik wurde Alek klar, dass er die Schatulle mit dem Talisman der Einheit fallen gelassen hatte, und um ein Haar hätte er aufgeschrien.
    Bislang war es ihnen gelungen, das Relikt vor Salins Zugriff zu schützen, doch es hier zu verlieren, erschien ihm beinah genauso schlimm, wie es an den Hexer zu verlieren. Er musste es nach Faerie bringen, davon hatte ihn Michael überzeugt. Irgendwie musste er überleben, sich befreien und den Talisman holen.
    Sein Verstand raste, und sein Körper sehnte sich danach zu handeln, sich dem Griff dieser widerwärtigen Kreaturen zu entwinden und den Tunnel entlang zurückzulaufen, um den Talisman zu suchen.
    Doch stattdessen harrte er reglos in den Armen der Untoten aus. Vermutlich würde es ihm ohnehin nicht gelingen, sich aus ihrem ehernen Griff zu lösen, und falls doch, wie weit würde er wohl kommen, bevor sie ihn erwischten und ihm diesmal vielleicht das Genick oder das Rückgrat brächen? Nein, es schien besser, auf eine günstige Gelegenheit zu warten. Vielleicht würden sie ihn absetzen, bevor sie beschlossen, ihm das Herz herauszureißen.
    Ich muss aufhören, so zu denken. Es muss einen Ausweg geben. Wo steckt eigentlich Lorn?
    Er zwang seinen Körper, ruhig zu bleiben, und hoffte, Sarah würde nicht aufwachen, damit sie nicht in Panik geriet und ihn zum Handeln zwang, bevor er bereit dazu war. Alek versuchte, seine Häscher nicht anzusehen, und mied den Anblick ihrer toten Augen und ihres geschwärzten, fauligen Fleisches. Gleichermaßen versuchte er, die Berührung ihrer widerwärtigen Finger an den Armen und Beinen nicht zu spüren. Stattdessen starrte er an die vorbeiziehende Decke und bündelte alle Aufmerksamkeit auf den glatten Stein.
    Bei Grok, ich kann das nicht länger ertragen!
    Endlich gelangten sie in eine weitere Grabkammer, nicht ganz so groß wie die erste, aber gefüllt mit zahlreichen Särgen aus Holz und Stein. Alle waren geöffnet, und in der Mitte des Raumes wartete ein Kreis aus Skeletten und Untoten, die nach innen gewandt standen. Seine Häscher traten in den Ring und legten ihn auf den Boden. Bald wurde Sarah neben ihm abgesetzt.
    Alek harrte auf dem kalten Stein aus, während sich die Untoten, die sie getragen hatten, dem Kreis anschlossen. Die Kreaturen starrten Sarah und ihn stumm an, und er überlegte verzweifelt, was er tun sollte. Wie es schien, war seine Gelegenheit gekommen, und er musste rasch handeln, bevor sie entschieden, Sarah und ihn zu töten. Aber wie sollte er aus diesem Kreis des Todes ausbrechen?
    In seinem Kopf hallte ein schauriges Geheul wider. Wie bei dem Stöhnen, das er zuvor gehört hatte, schwangen darin Worte mit, diesmal jedoch verstand er sie. Die Toten sprachen zu ihm.
    »Lebendiges Fleisch, wir lieben dich.«
    »Ja, wir hassen dich …«
    »Begehren dich …«
    »Lieben …«
    »Müssen dich haben …«
    »Verlangen …«
    »Bleib bei uns …«
    »… wollen, dass du bleibst …«
    »… kein lebendes Fleisch darf bleiben, also müssen wir …«
    »… müssen wir es zerreißen, beißen, aussaugen, töten, töten,
töten
…«
    »… stirb, geliebtes Fleisch, stirb für uns …«
    »… und bleib …«
    »
Nein
!«, brüllte Alek und sprang auf die Beine. »So einfach werdet ihr mich nicht bekommen, Dämonen!«
    Trotzig stand er da. Am liebsten hätte er sich auf das abartige Grauen gestürzt, das vor ihm stand, doch er wollte Sarah nicht schutzlos zurücklassen. Sein Gesicht verzog sich dem Wahnsinn nahe, seine Hände ballten sich zu Fäusten. Die Kreaturen näherten sich ihm, zogen den Kreis enger.
    Die erste Gestalt, die ihn erreichte, war ein Skelett, dem er die Faust in die Rippen rammte. Als es fiel, packte er einen Teil des Beins und begann, damit auf die anderen Kreaturen einzuschlagen. Beharrlich rückten die Toten weiter vor, und er schlug einen nach dem anderen mit dem Beinknochen zurück. Die Skelette zerbarsten unter seinem ungestümen Angriff in Stücke, die Untoten mit Fleisch an den Knochen stürzten gegeneinander. Manche standen nicht mehr auf, vor allem jene, denen er den Schädel eingeschlagen hatte.
    Noch nie hatte

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