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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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Handlanger, aber ohne die Möglichkeit, ihnen eine Botschaft zu senden, können sie nicht wissen, dass sie Maurer und seine vom Seth verfluchten Gefährten fangen sollen.«
    »Könnt Ihr nicht einen Ruf entsenden?«, fragte Tor, womit er Salins Fähigkeit meinte, Gedankenbotschaften über riesige Entfernungen zu übertragen.
    Salin schwenkte eine Faust vor Tors Gesicht, und kurz knisterte rings um den Hexer ein grünliches Kraftfeld. Tor wünschte, er hätte den Mund gehalten, und fürchtete, seine unbedachte Frage könnte Salins Zorn auf ihn lenken. Doch Salin senkte die Faust wieder, und das Kraftfeld erlosch. Aus seinen Augen allerdings strahlte weiterhin Hass.
    »Der Ruf vermag nur zu vermitteln, dass etwas gebraucht wird, keine eindeutigen Anweisungen. Ich kann meine Diener aus größten Entfernungen zu mir rufen, sogar aus der Öde, aber ich kann ihnen keine Befehle erteilen. Nur das Volk der Elben kann zwiesprechen; Hexern ist diese Gabe verweigert.« Sein Gesicht verzerrte sich, sein ganzer Körper spannte sich an, und er knurrte tief in der Kehle. »Verflucht sollen sie sein, die Elben und ihre reinen, weißen Seelen! Ich muss den Talisman haben, damit ich den Untergang über sie bringen kann!«
    Er brüllte sein Pferd an und gab dem Tier unbarmherzig die Sporen. Tor wartete, bis sich sein Meister ein gutes Stück entfernt hatte, erst dann folgte er ihm.
    Über eine Stunde lang kämpften sie sich langsam den Pfad hinauf, bis der felsige Untergrund zu steil und tückisch zum Reiten wurde, sodass sie gezwungen waren, abzusteigen. Nun schwitzte Tor und fluchte leise, während sie voranstapften. Unauffällig lauschte er Salin, der bei sich murmelte: »Wenn sie Faerie erreichen, muss ich all meine Mittel in die Wagschale werfen. Das Dunkelvolk wird seine Bemühungen beschleunigen und mit dem Umsturz früher als geplant beginnen müssen. Trotzdem könnte es klappen, wenn nur …«
    Er verstummte, als unter ihnen ein mächtiges Geheul durch die Berge hallte. Tor drehte sich um und erblickte eine gewaltige, grauenerregende Gestalt, die auf sie zustürmte, indem sie sich schnell und mühelos einen Weg durch die Felsen bahnte. Er wäre verängstigt gewesen, wenn er nicht gewusst hätte, wer die Gestalt war. Salin hatte Diener mannigfaltiger Art; nicht alle waren menschlich.
    Als das widerwärtige Ungetüm sie erreichte, begannen sich dessen zahlreiche Gliedmaßen zu verändern. Sie bildeten sich zurück, als die Kreatur zu weniger beeindruckender Größe schrumpfte. Endlich erhielt Tor die Befriedigung zu sehen, wie die beiden Schwestern ihre ungerührte Haltung verloren; offenbar hatten sie den Willformerfürst des Dunkelvolks noch nie in seiner wahren Gestalt gesehen.
    Nachdem die Verwandlung abgeschlossen war, stand ein muskelbepackter, schwarzer Mann an der Stelle der Kreatur. Er grinste von Ohr zu Ohr und sagte: »Hallo, Tor. Ist lange her. Was hältst du von meiner menschlichen Gestalt?«
    Tor zuckte mit den Schultern. »Ich bevorzuge deine Elbengestalt, aber die da ist besser als jene, in der du dich gerade gezeigt hast.«
    Der schwarze Mann bedachte den Krieger mit einem weiteren Grinsen, dann wandte er sich Salin zu. Er verneigte sich tief und ehrfürchtig. »Meister, ich bin gekommen, wie Ihr es verlangt habt. Was wünscht Ihr von mir?«
    Salin bedeutete ihm, sich aufzurichten. »Der Zeitpunkt deines Eintreffens hätte kaum besser gewählt sein können, Drakkahn Shynagoth. Ich habe gerade an dich gedacht. Wir müssen den Plan in die Gänge bringen, und zwar früher als vorgesehen. Ich weiß, dass noch nicht alles bereit ist, aber eine dringende Notlage treibt mich an. Unter Umständen muss ich in das Reich Faerie eindringen.«
    Shynagoth zog die Augenbrauen hoch. »Das bedarf einiger Arbeit. Das Geflecht der Banne, die Feinde fernhalten, ist immer noch stark. Ich werde Zeit brauchen, um Gegenmagie vorzubereiten.«
    »Dann geh«, befahl Salin. »Nur noch eines: Derjenige, den ich suche, könnte es auf die andere Seite des Berges geschafft haben. Wenn wir ihn fangen, besteht für mich keine Notwendigkeit, das vom Seth verfluchte Land der Elben zu betreten. Falls du ihn auf der Reise nach Norden siehst, ergreif ihn – oder töte ihn, mir egal. Falls du dem verdammten Narren nicht über den Weg läufst, denk daran, unseren Verbündeten im Ogrynwald Bescheid zu geben. Sie sind zwar dumme, hirnlose Kreaturen, trotzdem bin ich sicher, dass sie mit Maurer zurechtkommen.«
    »Ich verstehe, Meister«, erwiderte

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