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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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redete, doch ein gequälter Ausdruck verzerrte seine Züge, als er zurücksank. »Mein Rücken … und die Beine … tun noch ein wenig weh.«
    »Wohl etwas mehr als ein wenig, mein Freund«, meinte Lorn und legte Michael eine Hand auf die Schulter. »Geh es langsam an. Du hast einen tiefen Sturz überstanden, es wird noch eine Weile dauern, bis du dich vollständig erholt hast. Und sei nicht so streng mit dir. Du hättest nichts tun können. Wir alle hatten Glück, mit dem Leben davonzukommen.«
    Michael murmelte etwas, das Alek nicht verstand. Der Einsiedler mühte sich auf die Beine, diesmal vorsichtiger, trotzdem mit schmerzverzerrter Miene. Alek und die anderen scharten sich um ihn. Aus ihren Mienen sprach unverhohlene Besorgnis.
    »Was ist?«, herrschte Michael sie an. »Es geht mir gut. Kommt, lasst uns unsere Habseligkeiten einsammeln. Wir verschwenden den Tag.«
    Als sie zusammenpackten, verdrehte Sarah die Augen und sagte: »Kaum zeigt jemand ein wenig Besorgnis, droht er gleich, einem den Kopf abzubeißen. Das sieht ihm ähnlich.«
    »Verurteile ihn nicht zu sehr«, entgegnete Alek. »Sein Selbstwertgefühl scheint mir nach wie vor zerbrechlich zu sein. Da ist es nicht hilfreich, wenn er gezwungen ist, sich auf andere zu verlassen.«
    »Wir alle müssen uns aufeinander verlassen«, gab Sarah zurück.
    »Ich weiß. Aber Michael … Ich glaube, er ist daran gewöhnt, die Dinge in der Hand zu haben. Vielleicht ist er dadurch zum Einsiedler geworden, dass er dachte, diese Fähigkeit verloren zu haben. Er will einfach alles selbst machen.«
    Sarah zuckte nur mit den Schultern. Nach einigen Bissen alten Brotes und getrockneten Fleisches brachen sie auf. Unterwegs wurde der Wald rings um sie dichter. Michael gelang es, trotz seiner Schmerzen und seines Hinkens eine beachtliche Geschwindigkeit vorzugeben. Kraig schien sich mittlerweile vollständig erholt zu haben. Alek war zwar noch erschöpft vom Üben mit dem Schwert, doch ihn überraschte, wie mühelos er mit den anderen Schritt zu halten vermochte. In letzter Zeit fühlte er sich ständig müde, gleichzeitig wusste er, dass sein Körper immer stärker wurde. Sollte er diese Reise überleben, würde er zweifellos in besserer Verfassung denn je zuvor sein.
    Und so marschierten sie vor sich hin und ließen die Grabmalberge hinter sich. Auf der Kuppe einer Anhöhe blieb Alek stehen, um zurückzuschauen. Durch die Bäume konnte er die Felsen der Berge noch erkennen. Dabei kam ihm plötzlich der Gedanke, wie weit seine Heimat entfernt lag. Binnen weniger als zwei Wochen war er nicht nur weit über die Grenzen seines Dorfes, sondern sogar über die Grenzen dessen hinausgekommen, was gemeinhin als die bekannte Welt galt. Er wurde nachdenklich und sehnte sich einerseits nach der Heimat, verspürte jedoch andererseits Erregung bei der Vorstellung, was vor ihm lag. Dann spürte er, wie eine weiche Hand die seine ergriff. Er drehte sich um und erblickte Sarah, die ihn anlächelte. Als er seine Gedanken abschüttelte, erwiderte er das Lächeln. Dann folgten sie den anderen den Hang hinab und tiefer hinein in den wunderschönen, aber gefährlichen Ogrynwald.
    Tor stöhnte vor Anstrengung, als er sein Pferd den steilen, felsigen Pfad hinaufführte. Salin hatte sie ohne Pause den gesamten Weg zum östlichen Pass durch die Berge getrieben, der fast eine Tagesreise vom Eingang zur Begräbnisstätte der Elben entfernt lag. Bis hierher waren sie geritten, wobei Salin seinem Ross grausam die Sporen gegeben hatte. Seit geraumer Zeit hatte der Hexer kein Wort mehr gesprochen, schien ganz und gar in der Verfolgung von Alek Maurer aufzugehen. In seinen Augen loderte eine Leidenschaft, deren Anblick Tor kaum ertragen konnte: Blanker Hass sprach aus ihnen.
    Als sie endlich den Pass erreichten, der hoch über die Berge und auf der anderen Seite hinab ins Heimatland der Oger führte, richtete Salin die lodernden Augen auf seine Begleiter und richtete das Wort an sie. Gwendolyn und Stiletta saßen ungerührt auf ihren Pferden, als könne Salins Wut ihnen nichts anhaben. Tor jedoch kannte Salin besser. Diese Frauen würden noch lernen, ihn zu fürchten … sofern sie lange genug lebten.
    »Wir müssen die Grabmalberge in aller Eile überqueren«, befahl der Hexer mit gepresster, vor Zorn strotzender Stimme. »Wir werden nicht anhalten. Sofern sie die Begräbnisstätte überleben, besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie die andere Seite vor uns erreichen. Ich habe im Norden zwar

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