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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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Erleichterung von der Hitze des Sommers. Er atmete tief ein und füllte die Lungen mit der frischen, böigen Luft. Alek empfand den Wetterumschwung als seltsam angenehm, sogar ein wenig anregend. So gut, so lebendig hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt.
    Auch körperlich hatte sich Aleks Zustand deutlich verbessert. Seine Muskeln hatten sich an die ständige Beanspruchung dermaßen gewöhnt, dass er ihre Schmerzen nicht mehr spürte. Es war zu einem festen Bestandteil seines Wesens geworden, über den er ebenso wenig nachdachte wie über das Atmen. Alek konnte ohne Pausen längere Strecken bewältigen und ohne große Mühe eine forsche Geschwindigkeit aufrechterhalten. Die Ertüchtigung und die spärlichen Mahlzeiten, zu denen er die vergangenen elf Tage gezwungen gewesen war, hatten ihm gut getan. Sein Bauch waberte beim Gehen zwar immer noch, aber nicht mehr halb so sehr wie zuvor.
    Michael, der neben Alek und Sarah marschierte, betrachtete die sich verdichtenden Wolken am Himmel. »Ein Sturm braut sich zusammen. Ich fürchte, hier finden wir keinen Schutz davor.«
    »Ach, was macht schon ein wenig Wasser«, meinte Sarah, deren Betrübnis so gut wie verflogen und ihrer üblichen, verspielten Verschmitztheit gewichen war. »Was denn, hast du Angst davor, zu schmelzen?«
    Michael zog eine Augenbraue hoch. »Ganz im Gegenteil, liebes Kind. Ich mag Regen. Dennoch könnten wir einen Unterstand wollen. Hier draußen auf den Ebenen kann ein Unwetter tosende Ausmaße mit wilden Böen und heftigen Regengüssen annehmen.«
    »Weitere gute Neuigkeiten«, brummte Alek.
    Kraig und Lorn trampelten einige Schritte vor ihnen einen Pfad durch das Gras. Als die ersten Tropfen zu fallen begannen, blieben sie stehen und drehten sich zu den anderen um.
    »Ich denke, wir sollten schneller laufen«, sagte Kraig. »In den Bergen finden wir vielleicht Schutz vor dem Unwetter. Wenn wir uns beeilen, können wir sie in wenigen Stunden erreichen.«
    Michael schüttelte den Kopf. »Wir marschieren ohnehin schon schnell. Zu rennen, würde uns nur erschöpfen, und dieses Unwetter dauert vermutlich nicht lange genug, dass es einen Gewaltmarsch wert wäre. Gehen wir lieber weiter wie bisher, und hoffen wir auf kurzen, leichten Regen.«
    »Lorn?«, fragte Kraig und wandte sich dem langhaarigen Krieger zu.
    Lorn wog die Entfernung zwischen ihrem Standort und den Bergen im Norden ab. »Egal wie sehr wir uns beeilen, wir werden die Grabmalberge nicht erreichen, bevor uns das Wetter seinen Tribut abverlangt. Wir sollten unsere Kraft besser sparen, um dem Sturm besser trotzen zu können.«
    Kraig nickte. »Also weiter. Ein langsamer Marsch ist immer noch besser, als still zu stehen.«
    Und so stapften sie weiter, als der Regen heftiger wurde. Bald sah Alek Blitze über die Gipfel der Grabmalberge zucken, und er hörte Donner, der die Luft zerriss. Der Westwind heulte in seinen Ohren und schleuderte ihm und seinen Gefährten das Wasser wie aus Eimern entgegen. Die Böen peitschten das Gras hin und her und knickten es. Alek hob einen Arm, um das Gesicht abzuschirmen, mit dem anderen zog er Sarah dicht an sich. Ihr langes blondes Haar flatterte im Wind, und sie presste die Augen zu, um sie vor den Regentropfen zu schützen. Ihr grün-braunes, völlig durchnässtes Kleid klebte an ihrem Körper.
    »Also, das ist tatsächlich unangenehm!«, rief sie über das Tosen. Mit zusammengekniffenen Lidern schaute sie zu Alek auf und brachte ein Lächeln zustande, und er konnte nicht anders, als zu lachen.
    Lorn spähte vor ihnen durch den Niederschlag und schirmte mit der Hand die Augen ab. Als er innehielt und den Blick eindringlicher über die Landschaft wandern ließ, trat ein überraschter Ausdruck in sein vor Wasser triefendes Gesicht. »Da vorne ist etwas, ein verschwommener Schemen, der sich aus der Ebene erhebt. Scheint ein niedriges Gebäude zu sein. Ich erinnere mich, durch mehrere Siedlungen gelangt zu sein, als ich dieses Gebiet zuletzt durchquert habe, aber das war vor vielen Jahren, und ich habe gehört, man hätte sie verlassen. Vielleicht finden wir dort Unterschlupf vor dem Unwetter.«
    Sie folgten Lorn weiter, und bald sah auch Alek das Gebilde. Es wirkte in der ansonsten kahlen Ebene fehl am Platz, ein langes, niedriges Gebäude aus weißem Stein. Als sie sich dem Bauwerk näherten, fiel Alek auf, dass die Mauern rau waren und entlang der Seite in gleichmäßigen Abständen etliche Fenster mit geschlossenen Läden prangten.
    Bald gelangten

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