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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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kein sicheres Zeichen dafür, dass der Verwüster immer noch die Ebene von Naar durchstreift. Außerdem wurde dieses Dorf vor langer Zeit verlassen. Sieh dich nur mal um.«
    »Ich sage lediglich, dass wir den Verwüster bedenken müssen. Die Bewohner der Ebenen haben früher in ständiger Angst vor der Kreatur gelebt. Ich erinnere mich an die Geschichten, die sie erzählten. Sie sagten, er führe Unwetter wie dieses herbei, um ihre Ernten zu vernichten, ihre Heime zu fluten, sie verwundbar zu machen. Aus seinen Augen strömte Feuer, das alles versengte, was seinem Blick begegnete. Er ernährte sich von ihren Kindern!«
    Eine Weile herrschte Stille, dann sprach Michael mit ruhiger Stimme: »Die Menschen neigen zu Übertreibungen, wenn sie Geschichten erzählen, Lorn. Ich glaube zwar, dass es einst einen Verwüster gab, und sei es nur, weil so zahlreich von ihm berichtet wurde. Aber außerhalb von Naar wurde er kaum je gesichtet, und seit vielen, vielen Jahren sind keine neuen Gerüchte über die Kreatur aufgetaucht. Wenn er wirklich für die Verheerung hier verantwortlich war, dann ist er längst weitergezogen.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht«, räumte Lorn ein. »Trotzdem flößt mir diese Gegend Furcht ein. Der Verwüster ist nur eine der dunklen Legenden von Naar.«
    »Dieser Ort hat ebenso viele finstere Geschichten hervorgebracht wie die Grabmalberge. Es wäre klug, deine Befürchtungen den Kindern gegenüber nicht zu erwähnen. Sie müssen ohnehin schon mit reichlich Düsternis zurechtkommen.«
    »Dann behalten wir das für uns. Natürlich besteht durchaus auch die Möglichkeit, dass wir die Ebene und die Berge ohne Zwischenfall hinter uns lassen. Immerhin haben wir es ohne unerfreuliche Begegnungen bis hierher geschafft. Ich hoffe, das Glück bleibt uns hold.«
    »Ich auch. Vorsicht ist gut, aber lass deine Ängste nicht Überhand nehmen. Denk daran, du warst noch jung, als du zuletzt hier warst und diese Geschichten gehört hast.«
    »Mag sein. Und dennoch …«
    Die Unterhaltung wurde von einem jähen Krachen unterbrochen. Alek setzte sich ruckartig auf, wodurch Sarah von seinem Bauch rutschte. Die Tür war aufgestoßen worden, und im Eingang stand ein gebückter Greis, dessen Umriss sich vor dem grauen Zorn des Sturmes abzeichnete. Sein Haar war kurz, weiß und vom Regen zerzaust. Ein ungepflegter Bart bedeckte sein runzliges Gesicht. Seine Augen waren grau und wirkten müde. Er trug braune Lumpen und ging an einem Stock. An der Seite hielt er ein kleines, braunes Bündel.
    »Wer ist da?«, verlangte er zu erfahren und spähte in den düsteren Raum. »Was macht ihr in meinem Heim?«
    Wie durch Magie hatte Lorn plötzlich sein Schwert in der Hand. »Wer bist du?«, gab er zurück und trat bedrohlich einen Schritt auf den Neuankömmling zu.
    »Wer ich bin? Also, ich denke, ich sollte derjenige sein, der die Fragen stellt. Immerhin seid ihr hier die Eindringlinge. Das ist mein Heim!«
    Sarah, die aufgewacht war, als Alek hochschreckte, starrte den alten Mann voll schläfriger Neugier an. Alek schaute von ihr zu Lorn und weiter zu Kraig, der die Axt vom Gürtel zog, während er den Fremden finster musterte. Michael stand ruhig neben Lorn und schien unbesorgt zu sein.
    »Hier lebt schon ewig niemand mehr«, entgegnete Lorn. »Du lügst.« Dem ließ er einen weiteren bedrohlichen Schritt folgen.
    »N-nein!«, rief der Greis. »Ich lebe sehr wohl hier. Ich … ich bin der Einzige, der noch übrig ist. Die anderen Dörfler – und alle Bewohner der Ebenen, soweit ich weiß – sind vor Jahren gestorben. Nur ich habe überlebt.«
    Lorn senkte die Klinge, blieb jedoch auf der Hut. Kraig näherte sich dem alten Mann mit zornigem Blick. Der Fremde wich zurück und schien bereit, zurück hinaus in den Regen zu flüchten.
    »Das ist doch albern«, befand Michael. »Lasst ihn herein. Bewacht ihn, wenn ihr wollt, aber jagt ihn nicht hinaus in den Regen. Wenn er hier wohnt, wie er behauptet, ist er ein harmloser Greis. Wenn er ein Feind ist, sollten wir ihn ohnehin hier behalten, wo er keinen Schaden anrichten kann. Jedenfalls bin ich neugierig zu erfahren, was hier geschehen ist, und das kann nur er uns sagen.«
    »Na schön«, willigte Lorn ein und trat einen Schritt zurück. Der alte Mann schrak ängstlich zurück, als Lorn ihm bedeutete, weiter hereinzukommen. Gleichzeitig drückte er sein kleines Bündel an die Brust.
    Sarah beugte sich zu Alek und flüsterte ihm ins Ohr: »Nach der Erfahrung mit Tor erfüllt mich

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