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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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sie zur langen Südseite des Gemäuers, wo es keinen Zugang gab. Lorn führte sie zur Nordseite herum. Dort erblickte Alek in der Mitte der Mauer eine feste Holztür. Abgesehen davon glich die nach Norden weisende Seite der gegenüberliegenden.
    Da der tosende Wind und der sintflutartige Regen die Sicht trübten, konnte Alek nicht sicher sein, doch er vermeinte, in der näheren Umgebung ähnliche Bauwerke auszumachen. Sie waren kleiner und wiesen sonderbar schartige Formen auf, als hätte man sie nie fertig gestellt oder als wären sie beschädigt worden. Anscheinend hatte sich jemand auf dieser Ebene niedergelassen, ob diejenigen allerdings noch hier waren, blieb abzuwarten. Unabhängig davon frage sich Alek, was für Leute die Ebenenbewohner sein mochten und ob sie sich einer Gruppe von Fremden erbarmen würden.
    Lorn klopfte an die Tür. Kurz wartete er, und als keine Antwort kam, schob er sie mit seiner breiten Schulter auf. Nach einem flüchtigen Blick hinein betrat er das Haus, begleitet von Kraig. Alek folgte den beiden vorsichtig.
    Er hatte keine bestimmten Erwartungen, dennoch fühlte er sich ein wenig enttäuscht von dem, was sie im Gebäude vorfanden – oder eher davon, was sie
nicht
vorfanden. Im Inneren gab es nur einige zerbrochene Steine, etwas Schotter und ein paar verwahrloste Möbelstücke. Ein rechteckiger, langer und morscher Tisch lag umgekippt in der Mitte des langen Raums, umgeben von ebenfalls umgestürzten und zerbrochenen Stühlen. An den Wänden hingen dermaßen verblasste Bilder und Behänge, dass man keinerlei Anzeichen der Kunst mehr erkennen konnte, die sie einst geziert hatte. Durch die Läden fiel spärlich trübes Licht ein, im Großteil des Saales jedoch herrschte Dunkelheit vor.
    »Eine Art Versammlungsraum oder ein Esszimmer«, meinte Lorn. »Ich war noch sehr jung, als ich diese Ebene zuletzt überquert habe. Meine Gruppe gelangte nicht durch dieses Gebiet, aber unterwegs sind wir anderen Ebenenbewohnern begegnet, die in ähnlichen Dörfern wie diesem lebten. Anscheinend sind sie mittlerweile verschwunden. Trotzdem können wir uns hier unterstellen, solange der Sturm wütet.«
    Alek kam ein Gedanke. »Was ist mit Salin? Ich bezweifle, dass er sich von Regen oder Wind aufhalten lässt. Was, wenn er in der Nähe ist und uns hier überrascht?«
    »Wir bleiben nur eine kurze Weile«, erwiderte Lorn. »Wenn das Unwetter nicht binnen weniger Stunden nachlässt, müssen wir ihm trotzen, doch das möchte ich lieber vermeiden. Ist man solchem Wetter längere Zeit ausgesetzt, kann das die Gesundheit beeinträchtigen, und wir können uns die Bürde von Krankheiten nicht leisten. Außerdem gibt es noch andere Gefahren. Der Regen weckt die von mir genannten Kreaturen – im Gras wird es nur so vor ihnen wimmeln. Jedenfalls glaube ich, dass Salin noch weit hinter uns ist. Wir werden die vergleichsweise sicheren Grabmalberge erreichen, bevor er uns einholt.«
    »Ich hoffe, du hast Recht«, sagte Michael. »Ich würde mich lieber dem Stachel eines Skorpions als Salins Zorn stellen. Allerdings bin auch ich schon durch diese Ebene gereist und kenne ihre Gefahren. Versucht, euch etwas auszuruhen. Ich halte Wache.«
    Alek fühlte sich nicht müde, trotzdem sucht er sich einen Bereich, der einigermaßen frei von Geröll war, und legte sich hin. Sarah folgte ihm und benutzte seinen Bauch als Kissen. Als sie sich an ihn schmiegte, wurde er sich ihrer Gegenwart nur allzu bewusst. Schon den Großteil der Reise schlief sie neben ihm, doch
so
kühn hatte sie sich noch nie gezeigt. Er schloss die Augen und versuchte, das Gefühl zu unterdrücken, das in ihm aufstieg.
    Während er stilllag, lauschte er dem Prasseln des Regens auf dem Dach. Indem er alle Aufmerksamkeit auf das Geräusch bündelte, gelang es ihm, die Gedanken von dem schlafenden Mädchen abzuwenden, das sich an ihn kuschelte. Allerdings nahm er während des Lauschens Stimmen wahr, die in der Nähe murmelten. Es waren Lorn und Michael, die sich leise unterhielten und offenbar von den anderen nicht gehört werden wollten. Sie glaubten vermutlich, dass Alek schliefe.
    »Ja«, sagte Michael. »Ich habe von ihm gehört. Wieso denkst du, dass es ihn immer noch gibt?«
    »Ich weiß nicht, ob er noch lebt oder auf den Ebenen weilt, aber wir müssen wachsam sein. Was sonst könnte solche Verheerung über das Dorf gebracht haben?«
    »Vielerlei. Das Wetter, Hexerei oder auch bloß Menschen mit ihren bedeutungslosen Kriegen. Ein zerstörtes Dorf ist

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