Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)
Jason lachte. »Versorgung? Das ist zwei Schritte zu weit für mich, Sohn – ich dachte nur, dass du etwas Sinnvolles aus ihm herausbekommst!« »Das mag sein«, sagte Val Con. »Dennoch ist er von seiner Truppe in letzter Zeit nicht gut behandelt worden. Wenn ich dürfte …«
»Verdammt, ich wette, er hat Hunger wie ein Bär nach dem Winterschlaf! Ein Junge von der Größe muss mindestens so viel essen wie ich! Hier …« Er öffnete eine Beintasche, holte vier Nahrungsrationen hervor und warf sie herüber. Danach löste er seine Flasche vom Gürtel und hielt sie hin. » Diese Filter sind übrigens absolut in Ordnung!«
Val Con verbeugte sich und hörte, wie Erob den Atem anhielt, ohne Zweifel entsetzt darüber, wie Korval eine Schuld gegenüber einem einfachen Terraner anerkannte. »Danke, Commander. Sollte es notwendig werden, Ihre Erlaubnis für weitere sich als notwendig erweisende Schritte einzuholen …«
Jase winkte ab. »Tu, was zu tun ist. Du bist ein Scout, oder?«
»In der Tat«, sagte Val Con sanft. »Ich bin ein Scout.« Er wandte sich an Erob, war amüsiert, als er sah, dass tel'Vostis Arm bestimmt den der Delm hielt, die Finger unbemerkt um ihr Handgelenk gelegt.
»Erob.« Er gab ihr die volle Verbeugung, machte das Zeichen eines Gleichgestellten, der um einen Gefallen bat. »Ich höre, Korval.« »Der Gefangene wurde auf Eurem Land gefasst. Er ist in Eurem Gefängnis und lebt aufgrund Eurer Entscheidung. In Anerkennung dieser Tatsachen bitte ich um die Erlaubnis, mich mit ihm befassen zu dürfen – mit dieser Person Nelirikk –, so, wie es mein Melant'i und die Bedürfnisse von Korval mir diktieren.« Er erhob sich und sah ihr direkt ins Gesicht. »Auf Jelaza Kazone.«
Atem zischte aus ihrem Mund und tel'Vostis Finger schlossen sich enger um ihr Handgelenk. »Ich wünsche eine genauere Darstellung von Korvals Bedürfnissen«, verlangte sie, wie es ihr Recht war.
Val Con verbeugte sich erneut. »Ich habe diesen Nelirikk bereits einmal getroffen. Wir trafen uns vor vielen Jahren, als er ein Erkunder war und ich ein Scout Captain. Zu jener Zeit habe ich ihn unangemessen behandelt und möchte diesen Fehler meines Urteilsvermögens jetzt ehrenvoll korrigieren.«
»Ehre? Das Ding da?« Sie warf einen Blick auf den Monitor, der Nelirikk zeigte, wie er auf seiner Liege saß und stoisch sein großes Messer schärfte. »Es handelt sich um ein Tier, Korval!«
Val Con seufzte. »Erob, er ist ein intelligenter Mann.«
»Und Ihr versucht, ein Gleichgewicht mit ihm zu erreichen?« Sie starrte ihn an, dann Jason, dann wieder den Yxtrang. »Also füttert Ihr es und erlaubt ihm, die Waffe zu schärfen. Ihr denkt, Ihr könnt es mit ihm aufnehmen. Verrückt mag Eure Linie und Euer Haus sein, aber ich hörte nie, dass Ihr Selbstmörder seid!«
Er verbeugte sich ironisch. »Ich vermute, das war Eure Zustimmung bezüglich meiner Absichten mit diesem Mann?«
Sie war eine kurze Zeit ruhig, starrte auf den Monitor, ehe tel'Vosti sich an ihrer Seite bewegte. Ihre Erlaubnis, als sie dann kam, klang resignierend. »Macht, was zu tun ist, Korval. Das werdet Ihr ja sowieso.«
»Danke, Erob. Korval steht in Eurer Schuld.«
Er wandte sich wieder der Tür zu, Rationen und Flasche in einer Hand, sah Miri vor dem Bildschirm hockend. »He, Cory«, sagte sie auf Benish, einer Sprache, die von den hier Versammelten nur sie beide beherrschten. »Hast du eine Minute?«
»Sicher.« Er grinste sie an. »So viele, wie du möchtest.«
»Gut.« Sie nickte, blieb bei der Sprache. »Deine Absichten mit diesem Soldaten sind welche? Ich erkenne nicht, dass du dir Sorgen machst.« Sie berührte ihre Schläfe mit einem Finger. »Erklär mir den Plan.«
»Ja. Dieser Mann ist ein Juwel, Cha'trez. Es ist zwingend erforderlich, dass wir ihn nicht vergeuden.«
»Hm. Aber er redet, als denke er von sich, er sei wertlos – als ob er bereit sei, sich selbst die Kehle zu durchschneiden.«
Val Con versteifte sich. »Miri. Woher weißt du, was er sagte?«
Sie zeigte auf den Monitor. »Ich hörte zu.«
»Ja«, sagte er vorsichtig. »Aber als er dies sagte, sprach er Yxtrang.«
»Yx…« Ihre Augen wurden groß, und erneut berührte sie ihre Schläfen. »Du sprichst Yxtrang«, sagte sie, sehr sorgfältig. »Ich spreche kein Yxtrang.«
»Nicht«, sagte er ähnlich vorsichtig, »soweit ich weiß.«
»Shit.« Sie fiel wieder ins Terranische. »Weißt du was, Boss: Wir werden herausfinden müssen, was das bedeutet, bevor jemand
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