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Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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stirbt.«
    Er schaute auf den Monitor.
    »Ja, ja. Bedürfnisse und all das. Wie sieht es mit Verstärkung aus? Soll ich mitkommen?«
    Er hörte die Furcht in ihrer Stimme und in dem Lied in seinem Kopf und berührte ihre Wange, entsetzte alte Frauen hin oder her. »Ich werde möglicherweise um deine Hilfe bitten, Cha'trez, mein Captain. Aber jetzt, wenn du erlaubst, haben Nelirikk und ich bestimmte philosophische Fragen zu diskutieren.« Er lächelte und legte seine Finger sanft auf ihre Lippen. »Es wird alles gut gehen, Miri.«
    »Du sagst das immer«, maulte sie; die Besorgnis, die er um sich herum spürte, fühlte sich fast wie die eigene an. »Lass dich bitte nicht umbringen, okay?«
    »Okay«, sagte er. Die Tür ging auf und er ging wieder hinein.
     
    Das Messer in Ordnung zu bringen, hatte ihn beruhigt – und gab ihm Zeit nachzudenken, seine Schwächen und seine Stärken zu bewerten.
    Das Gewehr … Nelirikk spuckte beinahe aus.
    Mit dem richtigen Werkzeug konnte er es reparieren, doch dieses hatte er nicht. Er konnte auch eine kleine Bombe aus den noch funktionsfähigen Teilen konstruieren, wenn er Zeit hätte. Er bezweifelte, dass der Scout länger fort sein würde, als jene Zeit, die er zur Schärfung des Messers benötigte, und da war sicher jemand, der das Bild der kleinen Kamera in der oberen Ecke überwachte.
    Eine Bombe war daher sowohl nutzlos als Überraschung wie auch als Instrument einer Flucht, vor allem angesichts der massiven Bauweise um ihn herum.
    Die Klinge war nun schön scharf, denn der Schleifstein war von herausragender Qualität. Dies waren die Sachen, deretwegen man eine Liaden-Welt plünderte: die kleinen Dinge, die besser funktionierten oder eleganter waren.
    Es war seltsam, dass Wesen, von denen das Oberkommando sagte, sie seien nur Ungeziefer, solche schönen Dinge herstellen konnten, dachte Nelirikk plötzlich. Ähnliche Gegenstände, produziert von den Yxtrang, waren sicher nützlich, aber uninspiriert.
    Und ein Feind hatte ihm den Schleifstein freiwillig überlassen, sodass er seiner Klinge eine ehrenvolle Schneide geben konnte.
    Eine Klinge, die nun ohne Probleme jemand durchtrennen konnte, der so dünn und zerbrechlich wie der Scout war.
    Ein so großes Messer zu werfen wäre ineffizient, und es war dumm anzunehmen, er könne den Scout damit überraschen. Noch schlimmer, der Liaden trug eine Waffe, die Gewehrstahl wie Käse durchtrennte. Was sie mit Fleisch und Knochen tun konnte …
    Er dachte darüber nach.
    Es war möglich, den Scout Commander dazu zu verführen, seine Kristallklinge einzusetzen. Es wäre möglich, nach allem, was passiert war, doch noch den Tod eines Helden zu sterben, und kein Yxtrang würde je erfahren, dass Nelirikk No-Troop erneut versagt hatte.
    Doch da war Wut.
    Nelirikk erkundete sie, denn Wut behinderte das Nachdenken.
    Wenn er an den Scout dachte, war da Wut, fern und undeutlich, als ob ein dunkles Überbleibsel dieser Jahre äußerst fokussierten Schmerzes zwischen ihnen hängen würde und verzerrte, was möglicherweise die Wahrheit war.
    Wenn er an das Gewehr dachte …
    Sein Herzschlag wurde schneller und er hätte fast die eigene Klinge gegen sich gerichtet, als die Scham ihn überwältigte, dass man ihm eine nutzlose Waffe gegeben hatte.
    Dumm. Wie immer. Mit einiger Mühe beruhigte er seine Gedanken und betrachtete die Klinge und den Scout aufs Neue.
    Was wusste er tatsächlich über die Liaden? Dass sie Wesen waren – intelligent und ihrer selbst bewusst – musste auch dem Dümmsten aus der Truppe klar sein, unabhängig von den Lehren des Oberkommandos. Als Volk also, mit ihren eigenen Gebräuchen und Gewohnheiten … War es möglich, dass die Liaden ihren eigenen Begriff von Ehre hatten? War es möglich, dass dieser hier seinen Feind bewusst allein gelassen hatte, um ihm die ehrenvolle Gelegenheit zu geben? Das Messer war sehr scharf: Drei schnelle Bewegungen würden manches Problem lösen.
    Nelirikk steckte das Messer ein, stieß es mit einem Seufzen in die Scheide. Nach einem Moment zog er die Gnadenklinge aus seinem Stiefel und benutzte den Schleifstein erneut.
    Sich um das Messer zu kümmern, wirkte beruhigend. Vielleicht war das auch die Erfahrung des Scouts.
     
    »Ich grüße dich, Erkunder.«
    Nelirikk sah von seiner Arbeit auf, die Augen auf den kleinen Beutel gerichtet, den der Liaden trug.
    »Ich grüße dich, Scout!«
    Val Con nickte und nahm seine frühere Haltung wieder ein, legte die Tasche auf seine Beine. Die

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