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Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Metallwänden des Servicetunnels wider. Liz lief einen Schritt hinter Nova yos'Galan, die Tragetasche über die rechte Schulter geworfen und die Pistole in ihrem Gürtel, beobachtete die metallene Dunkelheit über den Kopf der kleinen Blonden hinweg.
    Der Korridor bog sich, verlief nach einem abrupten Knick gerade und ermöglichte Liz einen Blick auf das Ende des Tunnels und den dunstigen Schimmer der Flughafenbeleuchtung vor dem Blauschwarz der einbrechenden Nacht.
    Nova yos'Galan setzte ihre schnellen, beständigen Schritte fort, lief über den Rand des Tunnels auf das Flugfeld und wandte sich nach links, Liz direkt hinter ihr.
    Es gab keinen großen Zweifel, wohin sie unterwegs waren, nur ein Schiff wartete auf einer Rampe in diesem Teil des Landeplatzes – ein schlanker, kleiner Scooter, dessen ungewohnter Schnitt vom abgezirkelten Licht eines Arbeitsscheinwerfers erhellt wurde, das auch einige karmesinrote Arbeitsoveralls sichtbar machte.
    »Ich dachte, Sie seien bereit zum Start«, zischte Liz. »Sieht so aus, als wäre die Wartungscrew noch nicht fertig!«
    Die Liadenfrau warf ihr einen scharfen Blick zu. »Wartungscrew! Das ist ein Hotpad!«
    Und fort war sie, rannte auf das Licht und die drei rotgekleideten Figuren zu.
    Liz blinzelte und fluchte, dann rannte sie hinterher. Sie hatte kapiert, dass die Liadenfrau in Eile war, aber die Kosten eines Hotpads auf sich zu nehmen – was einen Schnellstart rund um die Uhr garantierte und die Versicherung bot, dass sich keine Wartungscrew dem Schiff auch nur nähern würde …
    Vorne hatte Nova nachgesehen; Liz holte sie ein. »Könnte einfach ein Irrtum sein«, murmelte sie, aber ihr Bauch glaubte das nicht, und ihr Kopf arbeitete bereits an den Bewegungen wegen der drei Ziele in Sichtweite; sie fragte sich, wie viele weitere außer Sicht waren, etwa auf der anderen Seite; fragte sich, ob sie zu dem kämpfenden oder dem rennenden Typ gehörten. Die Liadenfrau widmete ihr nicht einmal einen Blick.
    Einer der Anzüge drehte sich, rannte los, schrie etwas, die Hand ging zum Gürtel. Der Schuss sauste an Liz' Ohr vorbei, als die drei Anzüge sich voneinander trennten, losrannten.
    »Ich nehme den Linken«, schnappte Nova und Liz wirbelte herum, ein Ziel markiert; Waffe heraus und hoch; schoss – einmal – und bewegte sich weiter, schwang zurück zur Mitte, duckte sich, Waffe bereit. Ein Schuss warf Steine in der Nähe ihrer Füße hoch und ihre Antwort riss den Kopf des Schützen hoch und nach hinten, bevor der Mann flach hinschlug und sich gar nicht mehr bewegte.
    Der dritte Anzug lag am Boden, wie Liz sah, und erschlaffte langsam: ein wirrer Haufen verschwommenen Rots im Schatten des Scheinwerfers. Nova rannte auf das Schiff zu.
    Der vierte Anzug brach hinter dem Schiff hervor, gerade als Nova den Scheinwerfer erreichte.
    Klein, dünn – höchstwahrscheinlich Liaden, dachte Liz und hielt ihr Feuer zurück –, auf den Tunnel zusprintend, keine Waffe draußen, kein Blick zurück.
    Liz erhob sich. Verrückt vor Angst, dachte sie. Kann man laufen lassen.
    Neben dem Scheinwerfer drehte sich Nova um, die Knie gebeugt, die Waffe oben in einem stabilen Zweihandgriff, wie aus dem Lehrbuch.
    Die schmächtige Läuferin war auf halbem Weg zum Tunnel, ihre Arme pumpten.
    Ein Schuss, nur einer, und die Flüchtende stolperte, torkelte noch einen Schritt nach vorne.
    Ein weiterer Schuss – und die Flüchtende fiel mit wirbelnden Armen. Liz schluckte ihren Aufschrei herunter, nahm einen tiefen Atemzug, als ihr die Galle hochkam, und ging langsam auf den Scheinwerfer zu.
     
    Angeschnallt im Sitz des Co-Piloten starrte sie auf das perfekte, goldene Profil; auf die wohlgeformten Hände, ruhig und sicher über dem ungewohnten Kontrollfeld. Mord. Nichts als sinnloses Töten, ungeachtet der Tatsache, dass Liaden selten Gefangene machten. Es hätte nicht geschadet, ihn laufen zu lassen, hatte Liz sagen wollen, die Worte dann ihre Kehle wieder heruntergedrückt. Nicht ihre Angelegenheit.
    Nova legte einen Schalter um. »Tower, hier ist KV5625, Solcintra. Wir starten in fünf Sekunden. Ende.«
    »Hier Tower, KV5625. Ich … äh …«
    Liz musste sich anstrengen, um nicht zu grinsen. Sie versuchte sich zu erinnern, ob sie jemals einen Piloten sich selbst die Starterlaubnis erteilen gehört hatte.
    »Ist das eine Startfreigabe?«, schnappte Nova.
    »Ich … ja«, erwiderte der Tower mit verzögerter Entscheidungsfreude, »Sie haben Startfreigabe, KV5625. Ende.«
    »Registriert. KV5625

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