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Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Pournelle
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Leiter wurde herangerollt, und drei Gestalten kletterten heraus. Ein bißchen unbeholfen, dachte Brody. Aber warum nicht? Sie hatten lange Zeit im Zustand der Schwerelosigkeit verbracht. Die Frage war nur, wie hatten sie überleben können? Konnten das Oberst Taylor und seine Leute sein?
    Die Astronauten trugen Druckanzüge, Helme mit eingefärbten Sichtscheiben und magnetisierte Überschuhe. In ihren Anzügen muß ihnen wie in einer Sauna zumute sein, dachte Brody. Ein Mann, der ohne zusätzliche Luftkühlung in einem Druckanzug steckte, konnte binnen kurzer Zeit genug Eigenwärme erzeugen, um sich selbst zu Tode zu kochen, weil der Anzug jede Wärmeabstrahlung verhinderte.
    Einer der Marineärzte trat vor und zeigte auf die Helme. Die Astronauten nickten und hoben die Hände zu den Schließen, begannen die Sichtscheiben zu öffnen.
    »Willkommen an Bord, meine Herren«, sagte Admiral Jardin.
    Die Helmvisiere klappten aufwärts. Die Fernsehkamera ging nahe heran, und Brody konnte deutlich die Gesichter in den Helmen sehen. Auch sein Sergeant spähte gespannt in die Bildröhre. Er sah die Astronauten und fing auf einmal an zu lachen. »Affen!« brüllte er. »Heiliger Strohsack, General, sie haben drei Affen in Raumanzügen gefangen!«
    »Admiral«, sagte Brody ins Telefon. Seine Stimme hatte den Klang völliger Verblüffung. »Admiral ...«
    »Ja, General. Sie sehen es, nicht wahr? Und ich sehe es auch. Keine Frage, unsere Astronauten sind Schimpansen. Ungewöhnlich groß und irgendwie anders als die im Zoo, aber nichtsdestoweniger Schimpansen.«
    »Und wo zum Teufel kommen sie her?« fragte Brody.
    »Ich werde sie einfach fragen. Soll ich?«
    »Admiral, ich muß dem Präsidenten Meldung machen. Ich habe keinen Bedarf für Ihre Scherze.«
    »Entschuldigen Sie, General. Nun, haben Sie einen Vorschlag? Diese Entwicklung ist einigermaßen überraschend. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«
    »Ich auch nicht. Nun, der Präsident will, daß das Innere des Gleiters gründlich untersucht wird. Unverzüglich. Unterdessen würde ich die – ah, die Passagiere an irgendeinen sicheren Ort bringen. An einen Ort, wo man mit ihnen umzugehen versteht. Haben Sie dort in der Gegend irgendwelche Institute, die mit Menschenaffen arbeiten? Eine Universität, vielleicht?«
    »Ja, aber dort wären sie nicht sicher untergebracht, und mit der Geheimhaltung wäre es auch nicht weit her.« Admiral Jardin überlegte eine Weile. »Ich habe einen Freund in der Zooverwaltung von Los Angeles. Ich nehme an, wir könnten sie dort unterbringen, ohne daß jemand davon erfährt. Dennoch sollten wir uns darüber im klaren sein, daß wir diese Geschichte nicht lange werden geheimhalten können, General. Die gesamte Schiffsbesatzung weiß Bescheid, und ...«
    »Ja, ich weiß. Aber der Präsident behält sich die Entscheidung darüber vor, wann er die Neuigkeit bekanntgibt, und wem. Verstehen Sie? Also gut, bringen Sie sie in den Zoo. Das scheint ein geeigneter Ort für Schimpansen zu sein. Besorgen Sie jemand, der sie untersuchen kann. Jemand, der was davon versteht und auf Geheimhaltung verpflichtet werden kann.«
    »Die einfachen Sachen sparen Sie für die Marine auf, wie?« sagte Jardin verdrießlich.
    Brody machte am Telefon ein Gesicht. »Sie glauben, Sie hätten Schwierigkeiten, Admiral? Seien Sie froh, daß Sie nicht in meiner Haut stecken; ich muß dem Präsidenten Meldung machen.«
     

 
3.
     
    Admiral George Jardin war nicht glücklich. Das Schlimmste an der ganzen Geschichte war, daß man ihm dieses Ei ins Nest gelegt hatte. Dabei hatten seine Marineeinheiten ihre Sache großartig gemacht. Innerhalb weniger Minuten nach der Meldung, daß ein unangemeldetes Raumfahrzeug vor der Küste niedergehen würde, hatte er eine Kette Marineabfangjäger über dem mutmaßlichen Landegebiet in der Luft gehabt, und außerdem waren zwei Rettungshubschrauber und ein Bergungsschiff zum Schauplatz des Geschehens unterwegs gewesen. Die Hubschraubermannschaften hatten aufblasbare Schwimmkörper am Raumgleiter befestigt, um ihn aufrecht und über Wasser zu halten. Das Bergungsschiff war längsseits gekommen und hatte das Raumfahrzeug an Bord gehievt. Alles war wie am Schnürchen gelaufen, als ob die Wasserung seit Wochen geplant gewesen wäre, und er hätte auf das reibungslos gelungene Manöver stolz sein können – hätte sich nicht herausgestellt, daß die Astronauten Affen waren. Ihn schauderte. Wie waren sie in das Raumschiff gekommen? Er wandte

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