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Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Pournelle
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heulte durch das unterirdische Labyrinth. Rote Lampen blinkten. Hamiltons Kehle war trocken, und seine Stimme klang heiser, als er sagte: »An alle Einheiten. Hier spricht Befehlshaber SAC. Achtung, Notalarm. Dies ist keine Übung. Bereitschaftsstufe gelb. Alle Einheiten, Bereitschaftsstufe gelb. Luftwaffenstützpunkt March, Start frei für alle Maschinen. Ich wiederhole, Luftwaffenstützpunkt March, Start frei für alle Maschinen. Alle anderen Stützpunkte erwarten weitere Befehle. Ende.« Er nickte, und die diensthabenden Offiziere in der Nachrichtenzentrale unter ihm fütterten Kodiermaschinen und Fernschreiber mit den schriftlichen Bestätigungen der Durchsage.
    Überall im Land löste der Alarm hektische Aktivität aus. Piloten sprangen aus ihren Kojen in den Bereitschaftsräumen und rannten hinaus zu ihren Maschinen. Innerhalb von Minuten liefen die Triebwerke der B-52-Bomber an, und ihre Piloten gingen die Checkliste durch, während sie auf die Befehle warteten, die sie auf Nordkurs bringen würden. Jede Maschine hatte Karten und Navigationsmaterial für ein halbes Dutzend Ziele in allen Weltgegenden an Bord. Welches von ihnen sie angreifen sollten, würden sie erst nach dem Start erfahren.
    In vierzig unterirdischen Anlagen überall in den nördlichen Vereinigten Staaten, nahmen Luftwaffenoffiziere Schlüssel von ihren Hälsen und steckten sie in graue Konsolen. Vorläufig drehten sie die Schlüssel nicht herum. Über ihnen schlossen Soldaten meterdicke Stahltüren; die Kommandanten der verbunkerten Abschußrampen waren mit ihren Raketen eingeschlossen und würden es bleiben, bis der Alarm vorüber wäre. Die Mehrfachsprengköpfe wurden automatisch scharf gemacht, die Trägerraketen überprüft. Elektromotoren summten, Computerprogramme erhielten letzte Ergänzungen.
    Ein Geschwader von B 52-Bombern rollte mit ohrenbetäubendem Gebrüll über die Startbahn des Luftwaffenstützpunkts March bei Riverside, Kalifornien, hob schwerfällig ab und stieg mit Donnergrollen und grauschwarzen Rauchfahnen zum Himmel. Die letzte Maschine hob weniger als fünfzehn Minuten nach dem Alarmbefehl ab. Jedes der Ungeheuer trug vier Zwanzig-Megatonnen-Bomben im Bauch und zwei weitere unter den Tragflächen. Als die Maschinen Höhe gewannen, begannen sie dünne Kondensstreifen zurückzulassen, die wie ein Pfeilbündel nordwärts flogen, ihrem Treffpunkt mit den Auftankflugzeugen entgegen. Navigatoren gaben den Piloten Kurszahlen durch, während sie über ihren Karten saßen. Auf jeder Karte war eine dicke schwarze Linie zu sehen. Wenn das Geschwader diese Linie erreichte, würde es umkehren – es sei denn, sie erhielten den Funkbefehl des Präsidenten, ihre Angriffsziele anzufliegen. Die Besatzungen waren schweigsam und angespannt. Jeder wußte, daß er im Ernstfall wahrscheinlich nicht von dieser Mission zurückkehren würde, und alle hofften oder beteten, daß es nicht zum Schlimmsten kommen würde.
     
    Unterdessen hatte General Hamilton sich wieder des schwarzen Telefons bemächtigt. »Luftabwehr, sind weitere Flugkörper geortet worden?«
    »Nein, SAC. Es handelt sich um einen einzelnen Flugkörper in einer ballistischen Wiedereintrittsbahn mit automatischer Abfolge. Nicht unter Handsteuerung, soweit wir ausmachen können. Ziemlich groß für eine Bombe. Außerdem zu offen. Ich halte das Objekt für einen experimentellen Raumflugkörper.«
    »Ich auch«, sagte Hamilton, aber er wartete noch. Er könnte den Präsidenten verständigen, doch wozu? Wenn das eine Riesenbombe war, eingestellt, um in optimaler Höhe über Südkalifornien zu detonieren, würde sie den Präsidenten, den Luftwaffenstützpunkt March, San Diego mit den Marineanlagen, Miramar, Long Beach und Los Angeles mitnehmen. Es gäbe keine Möglichkeit, den Präsidenten rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
    Wahrscheinlich aber steckte kein feindlicher Angriff hinter diesem Phänomen. Das Ding war zu groß und kam zu offen daher. Bald würde er das Geschwader zurückrufen und den Alarm absagen können. Das Ganze wäre dann nicht mehr als eine weitere Übung, wie sie jede Woche stattfand.
    »Sehr gut«, sagte Hamilton. »Halten Sie mich weiter auf dem laufenden. Sind schon Abfangmaschinen gestartet?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Schalten Sie mich in ihren Funkverkehr ein.«
    »Wird gemacht, Sir.«
    Es gab eine Menge Störungsgeräusche und wiederholtes Gequietsche, dann konnte Hamilton den Piloten eines der Abfangjägers hören, die über dem wahrscheinlichen Landegebiet

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