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Fluchtpunkt Aqualung

Fluchtpunkt Aqualung

Titel: Fluchtpunkt Aqualung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Subgeneral hielt den Atem an. Wo blieb die JOHANN SEBASTIAN BACH? Die Schultern hochgezogen, Rücken- und Brustmuskulatur angespannt, saß Bergen auf der Sesselkante. Weshalb griff Veron nicht ein? Wo steckte Heinrich?
    Plötzlich erinnerte er sich an eine der letzten Meldungen von seinem Flaggschiff, eine an sich harmlose Meldung: Ein Beiboot der BRÜSSEL wollte Robinsons Frau mit einer akuten Blinddarmentzündung an Bord der JOHANN SEBASTIAN BACH bringen. Und hatte Robinson vorhin nicht von Kämpfen auf dem Flaggschiff berichtet? Die JOHANN SEBASTIAN BACH konnte nicht eingreifen – die Einsicht schmerzte.
    Über einer Schnittstelle zum Bordhirn baute sich ein Visuquantenfeld auf. Ein blonder Mann mit Haardutt und Diamant im Nasenflügel erschien darin. Schon wieder Ralbur Robinson. Die Bitterkeit schnürte Bergen die Kehle zu. »Keine Meldung mehr von der JOHANN SEBASTIAN BACH, General Ferròn.« Er sprach mit belegter Stimme, Sorgenfalten furchten seine Stirn. Den Helm hatte er zurückgeklappt, das silbergraue Überlebenssystem trug er noch. »Meine Frau reagiert nicht auf Funkrufe, meine Erste Offizierin hat bislang noch nicht wie vereinbart die Eroberung der Zentrale gemeldet.« Bergen entspannte sich. Veron schien den Angriff abgewehrt zu haben; guter Mann, der kleine Schwarze vom Planeten Kaamos!
    »Danke, Subgeneral Robinson. Sie warten auf weitere Befehle. Und schaffen Sie mir nach dem Para-Sprung die Führungscrew der TROJA an Bord der LAURIN.«
    Noch bevor Robinson antworten konnte, wandte sie sich vom Sichtfeld ab und fixierte Bergen mit kaltem Blick.
    Der sprang auf und rief: »Ich bewundere Ihre schauspielerischen Fähigkeiten, Robinson! Wenn ich für jemanden die Hand ins Feuer gelegt hätte, dann für Sie! Aber Sie werden Ihren Verrat teuer bezahlen, das darf ich Ihnen an dieser Stelle versichern …« Zwei Bewaffnete drückten ihn zurück in den Sessel. »Die Anzahlung haben Sie bereits geleistet – Ihre Frau ist so gut wie tot, ich kenne Suboberst Veron …«
    Das Sichtfeld erlosch.
    »Para-Sprung in zweihundertdreißig Sekunden«, meldete der Maschinenleitstand.
    »In einer Minute erfahre ich, daß Ihr Schiff in der Hand meiner Leute ist, Bergen«, zischte die weißblonde Frau mit den kantigen Gesichtszügen. Sie war schön, doch etwas Hartes vergiftete diese Schönheit. »Oder ich lasse es vernichten …« Ihre grünen Augen hielten Bergens Blick fest. Kälte versprühten diese Augen.
    »Sie werden tun, was immer Sie sich in den Kopf gesetzt haben, Verehrteste.« Bergen hielt ihrem Blick stand. »Davon bin ich überzeugt.« Er lächelte kühl. »Allerdings fürchte ich, Sie könnten versäumt haben, sich bei gewissen Menschen zu erkundigen, was es bedeutet, mein Feind zu sein.«
    Sie zuckte zusammen, ihre Rechte fuhr unter ihren Seidenmantel. Der Krüppel machte einen Schritt auf Bergen zu und streckte seinen linken Arm nach ihm aus. Bergen sah einen Lichtbogen aufflammen, fast im gleichen Moment lag er schon am Boden und krümmte sich vor Schmerzen.
    »Zentrale an Kommandantin! Ein Beiboot verläßt die LAURIN!«
    Bergen richtete sich auf. Er blickte in das teigige, bleiche Gesicht Roderich Steins. Schweiß stand auf der Stirn des Kybernetikers.
    Die Ferròn und ihr Krüppel lauerten schon wieder vor dem Sichtfeld: Ein Sparklancer entfernte sich langsam vom Unterboden des Omegaraumers. Heinrich mit der JOHANN SEBASTIAN BACH 01?
    »Der dritte Mann!« schrie die Generalin. »Wie konnte er unbemerkt in den Hangar gelangen!« Sie fuhr herum und fixierte den Rothaarigen. »Es ist ein Roboter, habe ich recht?« Bergen antwortete nicht. Sie konnte es nicht wissen, niemals! Heinrich hatte auf eigenen Wunsch ein Überlebenssystem getragen und einen Helm, dessen Sichtschutz er aktiviert hatte.
    »Wir müssen ihn vernichten«, forderte Waller Roschen. »Nichts von dem, was hier geschehen ist und gesprochen wurde, darf nach außen dringen.«
    »Es wird bald niemanden mehr geben, dem er berichten kann.« Die Ferròn beobachtete das VQ-Feld.
    »Du mußt ihn abschießen lassen, Anna-Luna!« beharrte der Krüppel. »Du mußt!«
    Anna-Luna Ferròn zögerte. »Noch hundertdreißig Sekunden bis zum Para-Sprung«, meldete der Maschinenleitstand. Anna-Luna Ferròn schwieg. Bergen stemmte sich vom Boden hoch, Stein stand auf. Wie alle beobachteten sie den Sparklancer im Sichtfeld. Rasch entfernte er sich von der LAURIN. Spring Heinrich , dachte Bergen, leg einen Notfallsprung hin …
    Waller Roschen trat neben den

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