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Fluchtpunkt Aqualung

Fluchtpunkt Aqualung

Titel: Fluchtpunkt Aqualung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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weiblichen Geheimdienstgeneral. »Du mußt ihn abschießen lassen …« Er betonte jede Silbe.
    Bergen hielt den Atem an …
     
    *
     
    »Suboberst Veron an TROJA!« Zum dritten Mal versuchte Veron, Kontakt mit Cludwichs Schlachtschiff aufzunehmen. Im Hauptsichtfeld unter der Frontkuppel entfernte sich ein Beiboot von dem angeblichen Reisekreuzer. »Bei uns haben Kampfformationen von der BRÜSSEL versucht, das Kommando zu übernehmen. Wir haben den Angriff abgewehrt. Wie ist die Lage bei Ihnen, Primoberst Cludwich? Melden Sie sich!«
    Der fremde Sparklancer flog rasch näher. Von der TROJA kam wieder keine Antwort, weder vom Kommandanten noch von einem seiner Offiziere.
    »Bei dem Sparklancer handelt es sich definitiv nicht um die JOHANN SEBASTIAN BACH 01!« meldete die Aufklärung aus Ebene II. »Trotzdem nimmt er Kurs auf die JOHANN SEBASTIAN BACH!«
    »Was will er bei uns, wenn es nicht der Kommandant ist?« rief Vera Park.
    »Da …!« Wie aus einer Kehle schrie die Besatzung der Zentrale auf, niemanden hielt es in seinem Sessel – im Sichtfeld löste sich eine Kette von rötlich glühenden Strahlenkaskaden aus dem Kreuzer und traf den Sparklancer. Der explodierte sofort. Eine schnell verblassende Glutkugel blähte sich an seiner Stelle auf.
    »Veron an Gefechtsleitstand – höchste Gefechtsbereitschaft! Controgravfeld aufbauen!«
    »Verstanden!«
    »Aufklärung an Ersten Offizier – das Energieniveau auf allen drei Schiffen steigt rapide!« Heyar Thorans Stimme brüllte aus dem Bordfunk. »In spätestens einer Minute sind die im Hyperuniversum verschwunden! Und unser Kommandant mit ihnen …«
    »Wenn er nicht schon tot ist«, sagte jemand hinter Veron. Der zierliche Mann von Kaamos selbst empfand eine Ohnmacht, die ihm die Tränen in die Augen trieb. Was sollte er tun?
    Was er schließlich tat, war eher ein Akt der Verzweiflung als das Ergebnis sorgfältiger strategischer Überlegung. »Veron an die PEGASUS – Sie fahren sofort Ihre KRV-Triebwerke herunter! Andernfalls töten wir unsere Gefangenen Oberst Ling und Leutnant Peer-Robinson …!«
    Er spürte die Blicke der anderen wie feine Nadelstiche im Nacken, auf dem Rücken, an den Schläfen. Niemand sagte ein Wort, nur Pazifya, die direkt neben ihm stand, hörte Veron leise stöhnen. »Veron an Klinik! Schafft Oberst Ling in die Zentrale! Sorgt dafür, daß sie bei vollem Bewußtsein ist!«
    »Was hast du vor, Calibo?« flüsterte Pazifya.
    »Mein Ultimatum unterstreichen …«
    »Kommunikator an Ersten Offizier. Die Anfragen von der Flotte um das Schiff des Höchstgeehrten häufen sich. Dr. Gender DuBonheur erkundigt sich, was sich bei uns abspielt.«
    »Ignorieren!«
    »Aufklärung an Ersten Offizier – die BRÜSSEL und die TROJA nehmen auffällige Kursänderungen vor!«
    »Daten visualisieren und ins Sichtfeld schicken«, befahl Veron. Im VQ-Feld erschienen zwei Reflexe von Omegaraumern und eine Liste mit Positions- und Geschwindigkeitsdaten.
    »Exponentiell steigendes Ernergieniveau auf allen drei Schiffen!« Schon wieder Thorans Stimme aus dem Bordfunk.
    »Die springen schon«, sagte jemand. »Wir haben den Subgeneral endgültig verloren …« Im selben Moment flackerte die Beleuchtung, eine Feuerwand füllte das Sichtfeld aus und glühte über der Frontkuppel. Temperaturalarm heulte los.
    »Gefechtsstand an Kommandozentrale! Alle drei Schiffe haben gleichzeitig gefeuert! Volltreffer! Das Controgravfeld bricht jeden Moment zusammen!«
    »Feuer erwidern!« schrie Veron. »Pendelkurs einschlagen!« Und dann war es, als würde die Faust eines Titanen die JOHANN SEBASTIAN BACH treffen: Die Außenhülle aus Quotarbon dröhnte wie eine altertümliche Glocke, Schweißnähte platzten knirschend, und niemand saß oder stand noch an dem Ort, an dem er vor dem Treffer gesessen oder gestanden hatte.
    Die Zentrale rotierte ein paarmal um Veron, und als sie endlich wieder stillstand, lag er mit Pazifya im Arm unter der Balustrade der Galerie. Vera Park hing unter der Frontkuppel, und Gaetano Sardes lag mit blutigem Kopf auf der Treppe zu Ebene II. Der Gravitonalarm schwoll an und schwoll ab. Die unsichtbare Titanenfaust schlug erneut zu …
     
    *
     
    Yaku nahm mit, was er tragen konnte: seinen Koffer, seine Waffen, Proviant, den sie im Beiboot der MEXIKO gefunden hatten, dazu ein paar Werkzeuge. Den Schutzanzug, den er aus dem Magazin des Aufklärers gestohlen hatte, behielt er an. Zum einen besaß das gute Stück neben einer Heizung auch eine Kühlung, zum

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