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Fluchtpunkt Aqualung

Fluchtpunkt Aqualung

Titel: Fluchtpunkt Aqualung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Primhauptfrau Pazifya Corales noch nie erlebt; genausowenig wie Calibo Veron selbst. »Die Hälfte der Kegler ist Schrott, und zwei der Wahnsinnigen sind tot. Ihr müßt den anderen und seine Roboter erwischen, Calibo, bevor sie irgendwo im Schiff wer weiß was anrichten! Was ist überhaupt los da drüben auf der BRÜSSEL?«
    »Keine Ahnung, Pazifya. Kümmern sich die von der TROJA um Robinsons Aufklärer?«
    »Was weiß denn ich! Auf der TROJA reagiert keiner mehr auf unsere Funksprüche. Auch der Subgeneral meldet sich nicht mehr.«
    Veron schwieg. Das waren niederschmetternde Nachrichten.
    Die Luke öffnete sich. Er rollte sich an die rechte Wand und hob das LK-Gewehr. Ein Hauptmann der JOHANN SEBASTIAN BACH erschien im Lukenrahmen, ein großer, kräftig gebauter Mann. Als er sich vergewissert hatte, daß kein lebender Angreifer lauerte, stieg er über die Leiche und stützte den Kolben seines schweren Gravitongewehres in die Hüfte. »Ein Betäubungsmittel«, sagte er. »Irgendein altertümliches Narkosegas, wie es nur noch auf wenigen Planeten benutzt wird. Wenn Sie die Warnung nicht rechtzeitig durchgegeben hätten, würden wir jetzt alle selig schlafen, Suboberst.«
    »Und als Gefangene erwachen.« Der Name des Offiziers fiel Veron wieder ein: Avel Crasser. Er war Spezialist für Landungsoperationen. Veron nickte und stand auf. »Gehen wir.«
    Vor der Luke auf dem Gang hatten sich ein knappes Dutzend bordeigener Kampfmaschinen und vier bewaffnete Infanteristen versammelt. Wie ein Schutzschild gruppierten sich die Kegler um die Menschen. Auf Verons Befehl hin drang die Truppe in Richtung Kommandozentrale vor.
    »Veron an Zentrale. Schicken Sie Sanitäter und Mediziner mit bewaffneten Eskorten in die Mannschaftsräume. Die Hälfte der Truppe hatte Pause – möglicherweise hat das Narkosegas sie im Schlaf überrascht. Nicht daß es zu medizinischen Zwischenfällen kommt.«
    »Verstanden.«
    Über Helmfunk gab Heyar Thoran laufend die Position der zurückgeschlagenen Angreifer durch. Der Erste Aufklärer des Flaggschiffs saß in Ebene II der Zentrale. »Sie wollen zum Maschinenleitstand, wie es aussieht«, sagte er.
    »Veron an Zweite Offizierin. Schicke ihnen aus allen Richtungen und von allen Ebenen Kampfmaschinen und Bewaffnete auf den Hals. Wir kreisen sie ein.« Pazifya Corales bestätigte.
    Drei Minuten danach erreichte Verons Truppe die Zentrale, durchquerte sie und lief in den Backbord-Schiffsschenkel der JOHANN SEBASTIAN BACH. Dort, auf Ebene IV, kurz vor dem Querholm und knapp hundertsechzig Meter von der Zentrale entfernt, versperrten inzwischen Kampfkegler den Angreifern den Weg. Maschinen- und Gefechtsleitstand lagen unter der Heckpanoramakuppel in der Mitte des etwa hundertfünfzig Meter langen und fünfzehn Meter hohen Querholms.
    Dreißig Sekunden später heulte ein akustischer Alarm auf – Feuer an Bord! Kurz darauf hörte Veron Explosionslärm. »Fahren Sie die Reaktoren Ihrer Waffen auf das kleinste Level herunter!« befahl er. »Möglichst nur Graviton benutzen! Es reicht, die Maschinen und Infanteristen kampfunfähig zu schießen!«
    Keine Minute später schwang sich eine kleine Gestalt in Schutzanzug aus einem nur fünfzig Meter entfernten Controgravschachtaustieg. Drei Kampfkegler folgten ihr, aus zweien schlugen Flammen. Sofort besprühten die Düsen in der Gangdecke sie mit Schaum.
    Crassers Kampfmaschinen und er selbst eröffneten das Feuer – weiße, dampfartige Streustrahlen rauschten den Angreifern entgegen. Eine unsichtbare Faust packte die brennenden Roboter und den Schutzanzugträger, wirbelte sie durcheinander und schmetterte sie gegen Wände und Decke. Nach dem ersten Treffer lagen sie schon reglos unter einer Schaumhülle.
    Zwei Kampfkegler der JOHANN SEBASTIAN BACH rollten zu den getroffenen Robotern, fuhren Sonden aus ihren Sockeln aus und deaktivierten die feindlichen Maschinen.
    Veron und Crasser folgten ihnen. Verons Knie schienen mit heißem Blei gefüllt zu sein. In was für einen Alptraum war er da von jetzt auf nun geraten? Er hatte genug.
    Nacheinander gingen die Erfolgsmeldungen ein: Alle feindlichen Roboter waren zerstört oder deaktiviert worden, vier Infanteristen der BRÜSSEL tot. Zu dem fünften beugte Veron sich hinunter. Mit dem Arm fegte er den Schaum von seinem Helm und öffnete ihn. Schlitzaugen blitzten ihn aus einem schmerzverzerrten Frauengesicht an. Vor Veron lag die Erste Offizierin der BRÜSSEL, Oberst Ling Li.
    »Verdammt, Ling!« fuhr Crasser sie

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