Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fluchtpunkt Atlantis

Fluchtpunkt Atlantis

Titel: Fluchtpunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
spürte genau, welche Gedanken mich beschäftigten. »Du bist noch sehr im Zweifel, John?«
    »In der Tat, das bin ich.«
    »Warum?«
    »Ich denke daran, dass es für dich nicht einfach werden wird. 51 Vielleicht sogar…«
    »Sag nicht, dass es unmöglich ist. Das glaube ich dir nicht. Es wird möglich sein. Bestimmt werde ich nicht so geheilt werden, wie du es dir vorstellst, John. Ich habe eine andere Möglichkeit gefunden, und ich glaube, dass ich auch dich davon überzeugen kann.«
    »Welche?«
    »Meine eigenen Augen werden mir nicht mehr zurückgegeben werden können. Das ist vorbei. Dafür erhalte ich ein anderes Augenpaar. Ein alter Freund wird sich opfern.«
    »Wer ist es?«
    Sie lächelte in sich hinein. »Es ist kein Mensch, John, wenn du daran gedacht haben solltest. Es ist jemand, der mich schon damals beschützt und mich auch nicht vergessen hat. Ein Vogel, John. Ein Adler. Einer, der sehr scharfe Augen hat. Ich werde sie bekommen, und ich werde besser sehen können als je zuvor.«
    Das war eine Aussage, die ich nicht so rasch nachvollziehen konnte, weil sie mich überraschte. Aber es gab nichts auf der Welt, was es nicht gab. Warum auch nicht eine Abgabe fremder Augen? Wenn eine Freundschaft tief genug ist, konnte das durchaus klappen.
    »John, warum redest du nicht? Du musst etwas sagen. Oder traust du mir nicht?«
    »Doch, das schon. Ich brauche nur Zeit, um meine Überraschung zu verarbeiten.«
    »Aber du glaubst mir doch?«
    Ich lachte leise, um sie zu beruhigen. »Ja, ich kann und muss dir glauben.«
    »Danke.«
    »Noch eine Frage habe ich. Was ist mit dem Eisernen Engel? Warum hat er dich nicht begleitet? Er hätte dich schützen können. Es ist ein gefährlicher Weg, den du vor dir hast, und…«
    »Nein und ja, John. Ich will seinen Schutz nicht. Es geht nur mich etwas an. Ich muss den Weg allein gehen. Ich muss etwas leisten. Es ist ungemein wichtig. Ich muss wieder wer werden. Alles andere bleibt im Hintergrund zurück. Ich will dem Eisernen Engel beweisen, dass auch ich in der Lage bin, etwas aus eigener Kraft zu unternehmen. Ich habe mich immer gegen meine Blindheit angestemmt und mich nicht damit abgefunden. Nun weiß ich, dass es hier, an dieser heiligen Stätte, eine Hoffnung für mich gibt, wieder sehend zu werden.«
    »Du verlässt dich also auf das Orakel?«
    »Ich muss es tun.«
    »Und was willst du erfahren? Vielleicht den Weg, der dich zu deinem Helfer führt?«
    »Nein, John Sinclair, nein. Das siehst du völlig falsch. Das Orakel wird mir den Weg nicht zeigen. Es ist der Weg zu meinem Ziel. Es wird mich dorthin schaffen.«
    Diesmal bekam ich große Augen. »Ähnlich wie die Flammenden Steine?« fragte ich.
    »Ja, wie sie.«
    »Gut, dann versuchen wir es.«
    Sedonia hatte genau zugehört. »Wir hast du gesagt? Willst du mich begleiten?«
    »Das steht für mich fest«, erklärte ich. »Myxin ist plötzlich verschwunden. Ich kenne den Grund nicht, weshalb er mich allein gelassen hat. Wahrscheinlich bin ich nur so etwas wie ein kleiner Stein in seinem erfundenen Puzzle. Aber so ist das nun mal. Bevor ich hier warte, ist es besser, wenn ich dich begleite.«
    »Und du fürchtest dich nicht?« hauchte sie verwundert.
    »Furcht? Nein. Nicht direkt. Es ist eine Spannung in mir. Ich habe bisher nicht viel von diesem Orakel gesehen. Es enthält sicherlich ein Geheimnis, das ich gern kennen lernen möchte. Ich hoffe nur, dass es mich nicht abweist.«
    »Dann würde es uns beide abweisen, und das will ich auch nicht«, erklärte Sedonia, bevor sie wieder nach meiner Hand griff und sie festhielt. »Dann lass uns gehen.«
    Mochte sich die Frage auch dumm anhören, ich stellte sie trotzdem.
    »Wohin denn?«
    »Zu ihm…«
    »Ja, das stimmt, aber es ist aus Fels.«
    »Keine Sorge, John, wenn es uns annimmt, dann wird es sich auch öffnen. Verlass dich auf mich.«
    Mir blieb nichts anderes übrig. So ließ ich mich von Sedonia zum Orakel ziehen. Obwohl sie ihr Augenlicht verloren hatte, wusste sie genau, wohin sie zu gehen hatte. Auch dem unebenen Felsboden zollte sie Tribut, denn sie hob die Füße mehr an als ich. Ihr Gesicht zeigte eine gewisse Anspannung. Angst las ich nicht auf ihren Zügen. Sie wirkte wie jemand, die froh war, den richtigen Weg gefunden zu haben.
    Bis zu dieser Felswand war es nicht weit. Nur wenige Schritte, doch es dauerte schon, denn Sedonia ging relativ langsam. Sie wollte die Macht der heiligen Stätte spüren, die das uns umgebende Halbdunkel ausfüllte.
    Da war

Weitere Kostenlose Bücher