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Fluegelschlag

Titel: Fluegelschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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von Anfang an nicht glauben wollen, dass Cathure ein falsches Spiel mit ihnen spielte. »Woher wusstest du von ihrer Verbindung zu einem verstoßenen Engel?«
    Cathure seufzte. »In ihren Adern fließt Feenblut, und deshalb war ich natürlich für sie verantwortlich. Aber die Hochzeit …« Er machte eine entschuldigende Handbewegung. »Ich hätte besser auf sie Acht geben müssen.«
    Arian legte seine Hand auf Cathures Arm, dem dieses Eingeständnis sichtlich schwergefallen war. »Eine normale Sterbliche hätte all dies nicht überlebt. Ihr Erbe hat sie stark gemacht, und Daniel wird dafür sorgen, dass sie bald auch mental wieder auf die Beine kommt.«
    »Er täte gut daran, denn sie ist nach deiner Spontanheilung unsterblich.«
    Arian seufzte. »Es tut mir leid, davon habe ich damals nichts gewusst.«
    »Mach dir keine Vorwürfe, das kriegen wir wieder hin.« Cathure sah Juna an. »Aber dein Bruder …«
    »Was hat er jetzt schon wieder angestellt?«

    »Ich fürchte, er hat sich nun endgültig für seinen Weg entschieden.« Cathure schien sich bei diesem Thema unwohl zu fühlen.
    Juna schwieg. Sie arbeitete hart daran, ebenfalls eine Engelsgeduld zu entwickeln, wie sie Arian besaß. Nie war es ihr so bewusst gewesen, dass es ihre Emotionen, ihre Fähigkeit zur Empathie waren, die ihr Leben tatsächlich erst lebenswert machten. Und nach ihrer Rückkehr waren all diese Empfindungen auch noch deutlich schärfer. Diese Flut an Gefühlen und Stimmungen zu kontrollieren, fiel Juna noch schwer. Sie wartete darauf, dass Cathure weitersprach, ließ sich ihre Ungeduld aber nicht anmerken. Arian warf ihr einen anerkennenden Blick zu, und beinahe hätte sie Cathures Worte überhört.
    »Er investiert in Menschenhandel. Lucian hat bereits vor Wochen ein Ultimatum gestellt.«
    »Du schützt ihn vor Lucian? Warum spricht der verdammte Marquis nicht mehr mit mir?« Juna war verärgert, und all ihr Training konnte nicht verhindern, dass sich dies auch in ihrer Stimme niederschlug.
    Ein trockener Wind fuhr durch das Haus, und die zarten, überlangen Gardinen, die Juna erst gestern aufgehängt hatte, flatterten aufgeregt. »Weil ich deinem Mann«, Lucian war aus dem Nichts erschienen und zeigte auf Arian, »versprechen musste, eure Flitterwochen um keinen Preis zu stören.«
    »Stimmt das?«
    Junas Flügelspitzen waren ein zuverlässiger Indikator für ihre Stimmungslagen, und Arian sah sie verlegen an. »Nun ja …«
    Sie hob eine Augenbraue und wandte sich wieder Lucian zu. »Von mir aus kannst du John haben.« Doch schneller, als
selbst Lucian reagieren konnte, hatte sie ihre Hand an seiner Gurgel. »Aber wenn ich dahinterkomme, dass du nicht alles tust, um ihn zu läutern, bevor er ins Fegefeuer kommt, dann …« Juna lächelte und zeigte eine Reihe Zähne. »Dann komme ich selbst, um nach dem Rechten zu sehen.«
    »Du bist mir immer willkommen!« Lucian machte eine Verbeugung.
    »Nimmst du eigentlich irgendetwas ernst?«
    Er sah sie schweigend an, und Juna verstand seine Botschaft.
    »Du musst dir unbedingt unseren Strand ansehen.« Sie entführte ihn in den Garten, bis sie sicher sein konnte, dass sie beide außerhalb der Hörweite ihres Feengastes und vor allem Arians waren. »Du weißt, dass ich dir vertraue, so verrückt es auch klingen mag. Aber wir werden niemals mehr als Freunde sein. Und dies auch nur unter einer Bedingung: Ich will nicht, dass du Arian provozierst, hast du mich verstanden?«
    Lucian lächelte und beugte sich ganz nahe an ihr Ohr. »Natürlich nicht, meine Kleine. Aber es gibt nichts umsonst.«
    »Und?« Sie bemühte sich um einen kühlen Ton. Ihr Blut allerdings hatte zu kochen begonnen, sobald sie Lucians Atem an ihrem Nacken gespürt hatte.
    »Wenn du ihn irgendwann einmal satthaben solltest, oder wenn dich Sorgen quälen, die du nicht mit ihm teilen willst, dann kommst du zuerst zu mir.«
    Juna fiel es nicht schwer, in diese Bedingungen einzuwilligen, denn sie war überzeugt, mit Arian den Engel ihrer Träume gefunden zu haben.
    Lucians Reaktion allerdings brachte sie ins Schleudern.
Er warf den Kopf in den Nacken und lachte, wie sie ihn noch nie zuvor hatte lachen hören. »Mein Herz, ich sage es nicht zum ersten Mal. Ich kann warten. Wenn es sein muss, auch eine Ewigkeit.«
    Damit verschwand er.
    Glücklicherweise ohne eine Schwefelwolke zu hinterlassen.
    Juna kehrte auf die Terrasse zurück. Cathure erhob sich und sah in den immer noch recht vernachlässigten Garten. Sie wollte sich schon

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