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Fluesterndes Gold

Fluesterndes Gold

Titel: Fluesterndes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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wütend davon.
    Issie senkt die Stimme. »Wahrscheinlich haben wir die Passage über die Elfenköniginnen, die ermordet und vergewaltigt und zu Blutopfern werden, nur noch nicht gelesen.«
    »Genau«, sage ich.
    »Zara …«, mahnt Nick. »Du hast doch was vor.«
    »Nein, hab ich nicht«, lüge ich und stehe auf. Ich schnappe die Bücher, die wir gelesen haben und noch zwei andere. »Ich leih die hier aus. Es ist fast dunkel. Betty bringt mich um, wenn ich nicht zu Hause bin, bevor es ganz dunkel ist.«
    »Meinst du, sie weiß was?«, fragt Devyn.
    »Weiß was?«
    »Über die Elfen.«
    Ich sehe Betty vor mir in ihren groben Flanellhemden und ihrer faktenorientierten Art. »Nie im Leben.«
    Nick bringt mich nach Hause, wo Yoko alleine auf mich wartet, da wir eine Fahrgemeinschaft gebildet haben. Einen guten Teil der Strecke schweigen wir.
    »Ich weiß nicht, ob ich das wirklich glauben kann«, sage ich schließlich.
    »Aber?«
    »Aber wenn es wahr ist …«
    »Dann ist es echt beschissen.«
    »Kann man so sagen, ja.«
    Er schiebt den Schalthebel des Mini auf Parken. »Wenn wir alles herausgefunden haben, können wir vielleicht eine Falle stellen.«
    »Eine Falle?« Ich zupfe an der letzten Seite des Buches herum, wo das Abgabedatum steht. Die kleinen Rädchen in meinem Kopf machen Überstunden.
    »Was machst du da?«
    »Das sind wahrscheinlich die Nerven«, sage ich, und dann löst sich das Blatt und zeigt mir, wie die Leute früher ihre Bücher aus den Bibliotheken ausgeliehen haben. Eine Liste mit den Namen der Leute liegt vor mir, die das Buch ausgeliehen hatten. Alle ihre Namen stehen handgeschrieben sauber untereinander. Ich schnappe nach Luft.
    Nick beugt sich herüber. Er ist dunkel und riecht nach Wald. »Was ist los?«
    Die Buchstaben auf dem Papier verschwimmen. »Auf der Ausleihliste. Der letzte Name.«
    »Matthew White?« Er schaut mich an.
    Eine Träne entkommt meinem Auge, bevor ich sie dort einschließen kann. Nick streckt die Hand aus und wischt sie mit dem Daumen weg.
    »Das ist mein Dad.« Ich starre auf den Namen mit seinen krakeligen großen Buchstaben. »Das bedeutet …«
    »Er wusste Bescheid.«
    »Er wusste von den Elfen?«
    Nick nickt. »Aber schau dir das an.«
    Um alle Namen herum steht wie eine Bordüre oder so mit Bleistift geschrieben: Keine Angst. Achtung – Tiger, 157.
    »Was hat das zu bedeuten?«, frage ich.
    »Vielleicht weiß Is es. Klingt irgendwie bekannt, oder?«, sagt Nick, aber seine Augen verdunkeln sich, während er sein Handy herauszieht.
    »Irgendwas erzählst du mir nicht.«
    »Was?«
    »Du verbirgst etwas.«
    »Und woher willst du das wissen? Bist du jetzt ein Hellseher?«
    »Deine Backe zuckt. Ich habe diese, äh, Theorie, dass deine Backe zuckt, wenn du lügst oder etwas verheimlichst. Es ist so, als wolltest du aus deiner Haut schlüpfen.«
    Er schüttelt den Kopf, während er weiterhin Knöpfe auf seinem Handy drückt. »Ich weiß nicht, was ich mit dir machen soll.«
    Ich lächle. »Du könntest mir einfach sagen, was du denkst.«
    »Warte«, sagt er, und dann erzählt er Issie, was wir gefunden haben. Sie sagt etwas zu ihm, dann legt er auf.
    »Und?«
    Er verlagert das Gewicht und schiebt sein Handy in eine kleine Nische zwischen uns. »Sie glaubt, dass das eine Anspielung auf einen Satz aus dem Mittelalter ist. ›Achtung – Drachen.‹ Der wurde auf Karten gezeichnet und so benutzt, um Seefahrer vor gefährlichen Stellen zu warnen.«
    »Kam mir die ganze Zeit schon bekannt vor.«
    »Hm, hm.«
    »Aber es ergibt keinen Sinn.«
    »Warum nicht?«
    Ich zeige auf die ersten Worte. »Da steht, dass man keine Angst haben soll.«
    »Und es geht nicht um Drachen.«
    »Sondern um Tiger.«
    »Komisch.«
    Betty kommt zur Eingangstür und ruft: »Wollt ihr zwei da draußen übernachten?«
    Ich werde rot. »Ich muss gehen.«
    »Ja.«
    Ich steige aus dem Auto. Kalte Luft schlägt mir entgegen, während ich die Bücher aus der Bücherei zu den anderen Büchern in meine Tasche packe. Ich nehme die Tasche über die Schulter und gehe unter dem Gewicht in die Knie.
    Nick springt so rasch aus dem Auto, dass ich es gar nicht wahrnehme, und steht auf einmal neben mir. Er nimmt die Tasche von meiner Schulter und sagt: »Lass sie mich tragen.«
    Eigentlich bin ich ja für Gleichberechtigung und so, aber sie ist wirklich sehr schwer. »Danke.«
    »Kein Problem.« Wir gehen zusammen auf die Veranda zu, wo Betty immer noch steht. Sie hat die Arme vor ihrer nicht vorhandenen Brust

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