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Fluesterndes Gold

Fluesterndes Gold

Titel: Fluesterndes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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geflüsterte Worte.
    Ich werfe den Kopf nach hinten. »Was dann? Eine Katze? Eine Rennmaus? Ein geriatrischer Hamster?«
    Er nimmt meine Hand. »Sei nicht hysterisch.«
    Ich mache einen Satz von ihm weg und zeige auf ihn: »Ich bin nicht hysterisch. Das war ein Scherz. Warum haben gut aussehende Jungs einfach keinen Sinn für Humor?«
    »Zara …« Er streckt den Arm nach mir aus.
    »Das war eine rhetorische Frage«, sage ich und weiche ängstlich aus. Das Feuer knistert, und ich fahre wieder zusammen. Die Angst vor Feuer heißt Pyrophobie. Ranidaphobie ist die Angst vor Fröschen, einfach lächerlich. Rectophobie ist die Angst vor dem Rektalbereich oder rektalen Erkrankungen, und das ist einfach nur ekelhaft.
    Schluss mit den Phobien. Das wirkliche Leben ist furchterregend genug.
    »Wo ist der Hund?«, will ich wissen und stampfe auf.
    »Es war ein Wolf, Zara«, sagt er. Er kommt mir viel zu wohlerzogen und ruhig vor, wie er da in dem Sessel herumrutscht.
    Dann schaut er mir direkt in die Augen: »Und du weißt, wo er ist.«
    Ich greife nach dem Schürhaken und rücke das Scheit im Feuer beiseite. Dann lege ich ein neues Scheit auf. Funken und glühende Holzstückchen fliegen in die Luft. Meine Hand schlägt die Ofentür mit der Glasscheibe zu.
    »Pass auf«, sagt Nick.
    »Es ist ein Feuer. Es ist warm, und ich mag Wärme.«
    Die Flammen züngeln gegen die Glasscheibe, sie »lecken an ihr« hat mein Dad immer gesagt. Die Flamme leckt an der Glasscheibe. Ihre Farbe verändert sich von dunkelorange zu bräunlich-schwarz, dann zu einem helleren Orange und wieder zurück.
    »Zara.« Nicks Stimme leckt an mir wie die Flammen an der Glasscheibe. Jede Faser in mir sehnt sich nach dieser Wärme, aber nichts, rein gar nichts ergibt einen Sinn. Ich muss alle Energie, die ich aufbringen kann, einsetzen, um mich zu ihm umzudrehen. Tiefe Atemzüge zwingen mich dazu, ruhiger zu werden. Ich schaffe das. Ich fürchte mich nicht.
    »Nick?« Meine Stimme hat einen flehentlichen Ton. Er muss mir sagen, dass es für alles einen klaren, logischen Grund gibt.
    »Zara«, sagt er, »Komm her.«
    Er streckt mir die Hand entgegen. In seinen Augen scheint einen Augenblick Trauer auf, vermischt mit Schmerz und Einsamkeit. Während ich vorwärts wanke, frage ich mich, ob dies derselbe arrogante Junge ist, den ich am ersten Schultag kennengelernt habe, der Junge, der mir so zäh und selbstsicher vorgekommen war. Seine Verletzlichkeit ängstigt mich noch mehr als das, was die Wunde auf seiner Schulter bedeuten könnte.
    Ich nehme seine Hand. Er zieht mich zu sich und dreht mich sanft, sodass ich auf seinem Schoß lande.
    »Ich hab dir wehgetan.«
    Seine Stimme wird tiefer. »Die Wunde heilt schon. Schau sie dir an.«
    Die Wunde zieht sich zusammen, ich kann fast zusehen, wie sie sich schließt.
    »Unsere Wunden heilen normalerweise schnell«, sagt er.
    »Unsere?«
    Ich schlucke und sehe ihm suchend in die Augen, aber ich habe keine Ahnung, was ich dort finden möchte.
    Seine Augen bleiben ganz ruhig, wie seine Stimme. »Wandelwesen.«
    »Wandelwesen?«
    Fast gegen meinen Willen lehne ich mich an seine warme Brust.
    Er nickt.
    »Gut, aber was sind Wandelwesen?«
    »Sie wandeln ihre Gestalt. Werwesen.«
    Ich schnaube. Er seufzt.
    »Ich meine es ernst, Zara.«
    »Hmmm. Und was für eine Art von Wandelwesen bist du?«
    »Also, ich persönlich bin ein Werwolf.«
    Ich lache und schnipse eine winzige weiße Fussel von seiner nackten Schulter. »Das ist nicht sehr originell.«
    »Ich meine das ernst, Zara.« Er schüttelt mich ein bisschen. »Das ist kein Witz. Schau meine Schulter an. Denk an den Wolf, den du gerettet hast.«
    »Den Hund.«
    »Wolf.«
    Ich schaudere, wenn ich an das Geräusch denke, als ich den Pfeil aus der Schulter des Tieres herausgezogen habe. »Das beweist nichts.«
    Er hebt eine Augenbraue. »Es ist ein und dieselbe Wunde.«
    »Deine Wunde ist kleiner.«
    »Weil sie heilt.«
    Ich versuche aufzustehen, aber er lässt mich nicht. »Ich will das nicht glauben.«
    »Aber du glaubst es.«
    Ich stehe auf, und er lässt mich los. Ich gehe zur Tür hinüber. Eine kurze Bewegung meiner Finger entriegelt sie. Ein kräftiger Zug öffnet sie. Der Wind bläst Schnee herein. Der Schnee bringt die Welt draußen zum Leuchten, und die einzigen Spuren, die ich sehe, füllen sich bereits mit Schnee. Meine Hand tastet nach dem Türrahmen, stützt mich gegen den Wind ab, gegen die Wahrheit, aber vielleicht muss ich doch fallen, ohnmächtig werden oder

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