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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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schmückten sich mit leuchtenden Blüten in Gelb-, Rosa- und Blautönen, die Schmetterlinge anlockten. Letztere endeten bedauerlicherweise nicht selten als zähflüssige, klebrige, bunte Flecken auf der Windschutzscheibe und dem Kühlergrill ihres 4x4.
    Valentine, der wenig anderes zu tun hatte, als aus dem Fenster zu schauen, genoss die Reise. Außer mit der Eisenbahn hatte er noch nie so viele Kilometer so schnell zurückgelegt.
    Natürlich gab es Pausen zum Essen und Tanken und längere Umwege zur Umgehung kurischer Zonen oder zerstörter Brücken und Tunnels. Während dieser Pausen trottete
er um die Fahrzeuge herum, um seine wenig benutzten Beine zu trainieren, und staunte über die Entfernung, die sie in ein paar kurzen Tagen zurückgelegt hatten.
    Wollten sie übernachten, steuerte der Konvoi einsam gelegene Herbergen am Straßenrand an. Um Albuquerque, deren Kur, die mit dem Rest der Aztlan-Konföderation im Konflikt standen, berühmt dafür waren, dass sie Fremde zwar bereitwillig in ihre Stadt einließen, aber nicht wieder hinaus, machten sie einen großen Bogen. Auf ihrem Weg durch New Mexico mied der Straßenführer Städte grundsätzlich. Im Bereich von Städten fielen die örtlichen Polizisten über Konvois her wie hungrige Zecken auf der Suche nach Blut. Die Missionen und Klöster der New Universal Church boten auf ihre Weise Sicherheit, doch die Kirchenmänner mit ihren Stahlhülsen-Klerikerkragen (die Güteklasse des Metalls hing ausschließlich davon ab, was die Asketen aufgegeben hatten, um sich voll und ganz der Verbesserung der Menschheit zu widmen) stellten nur eine hygienischere und ärgerlichere Version der Sheriffs dar. Zumindest zwangen einem die Gesetzeshüter keine Lektionen über die Verantwortung zur Reproduktion auf, während sie die Bestechung kassierten.
    »Ein Baum muss wurzeln, um wahrhaft stark werden zu können!«, intonierte ein Mönch mit wirrem Haar, als die Wartungsteams in den Gebirgsausläufern Cíbolas kaputte Reifen ersetzten. Er kletterte auf einen Lichtmast, um sich Gehör zu verschaffen. Sein Kloster sah recht zusammengestückelt aus; wahrscheinlich war diese Station ein Asyl für die schlimmsten Spinner der Kirche. »Herumwandernde Samen verlieren sich im Wind!«
    »Oder in leichten Mädchen in Los Angeles«, raunte ein Truckfahrer Valentine zu und spuckte einen Mundvoll Kautabak in die Richtung des Schlächtergesichts, das wie
eine Statue der Osterinseln auf den Wäsche-Brunnen herabblickte. »Schon mal vom Honigtopf gehört, Junge?«, fragte der Fahrer.
    »Erst müssen wir mal hinkommen«, unterbrach ihn Salsa. »Kundschafter haben ausgebrannte Sattelschlepper im Holloweye Valley gemeldet.«
    »Wir sind zu groß für die Jaguare.«
    »Hoffentlich wissen die das auch so gut wie du«, sagte Salsa und machte kehrt. Valentine folgte ihm.
    »Jaguare?«
    »Sie tragen Fellfetzen«, sagte Salsa. »Die großen Medizinmänner haben Flecken. Ein erfolgreicher Krieger bekommt ein Löwen- oder Wolfsfell. Das Gesindel muss sich mit Kojotenfellen zufriedengeben. Sie sind halb wild und beten diese Schlächtermonolithen an, die in diesem Teil des Landes herumstehen. Die sind nicht hinter unserer Ausrüstung oder der Fracht her, sondern nur hinter unseren Innereien. Sie glauben, wenn sie töten und Blut trinken, werden sie so stark wie die Schlächter oder verwandeln sich in einen.«
    Valentine musterte den kupfergesprenkelten Mogollon Rim, der vor ihnen lag. In der trockenen Luft war der Horizont so klar zu sehen, dass es schien, als würde er ihm einerseits mehr Raum in der Welt zugestehen, ihn andererseits aber auch wieder einengen. Er fühlte sich fast wie einer dieser bunten Schmetterlinge, vielleicht wie einer, der fest entschlossen war, die herannahende Windschutzscheibe nicht wahrzunehmen.
    »Werden die uns in Ruhe lassen?«, fragte Valentine.
    »Kommt drauf an. Einige der jüngeren Männer könnte der Hafer stechen. Ich wünschte, ich könnte dir mehr sagen. Aber alles, was wir haben, sind Gerüchte. Niemand hat lange genug in Holloweye Valley gelebt, um irgendwelche Gesellschaftsstudien anzustellen.«

    »Ich habe das Tal auf der Straßenkarte gar nicht gesehen.«
    »Das ist inoffiziell, so wie der Kontrollpunkt Circlejerk da draußen. Das Tal ist kein Problem, aber die Pässe müssen wir im Auge behalten. Die rollen ein Wrack den Hang runter und versuchen, einen Unfall zu provozieren.«
    »Warum heißt es Holloweye?«
    Salsa zupfte an seinem Ohrläppchen. »Hoffen wir, dass

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