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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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hinter den schweren Gerätschaften, die ohne einen Gabelstapler oder gar einen Kran nicht von der Stelle bewegt werden konnten, verbargen sich Kisten mit versiegeltem Black-Label-Bourbon, Schokolade, Schmuck, Pelzen und Feinoptik.
    Die Quislinge an diesem Kontrollpunkt trugen dunkelkhakifarbene Uniformen und Bandanas. Die meisten hatten außerdem billige, getönte Plastikbrillen zum Schutz vor dem Sand und der Sonne. Hohe Wachtürme und Erdwälle voller Maschinengewehre und ein 20mm-Geschütz deckten die Standspur, auf der die Kontrolle stattfand.
    Ein Offizier mit einem Haufen kurischer Dienstabzeichen und einem roten Hut ohne Krempe, der an einen Pillbox-Hut erinnerte, steckte den Kopf zum Fenster herein und musterte Valentine.
    »Dieser Mann muss bitte aussteigen«, erklärte Pillbox dem Fahrer und zeigte auf Valentine. »Wir legen ihm erst mal Handschellen an.«
    Valentine lief es kalt über den Rücken. Hatte es ein Fahndungsplakat bis in den Südwesten geschafft? Mit seinen falschen Identitäten konnte er ein wenig Verwirrung stiften und die Sache ein paar Tage hinauszögern, aber wenn er gefangen genommen wurde, dann …
    »In Ordnung, Boss«, sagte der Fahrer, während der Mann auf dem Beifahrersitz dreimal einen Knopf an dem Walkie-Talkie an seinem Gürtel drückte. »Steig aus, Max. Die Mädels hier wollen einen Blick in deine hübschen braunen Augen werfen.«

    Valentine fügte sich und ließ seine Waffen in ihren Halftern. Als sie ihm Handschellen anlegten und ihn abtasteten, versammelten sich weitere Quislinge um ihn herum, um zuzusehen.
    »Kennt man Sie auch unter dem Namen David Valentine, Häuptling?«, fragte Pillbox.
    Valentine atmete nur ruhig, suchte seine Mitte und zog seine Lebenszeichen in sich hinein. Das hielt nicht nur die Schlächter fern, es war auch beruhigend. »Nein, Sir, ich kenne keinen David Valentine.«
    »Ich habe Sie nicht gefragt, ob Sie ihn kennen.«
    »Tut mir leid, Sir.«
    Lautenberg kam herbei. Er rannte beinahe, und sein erster Schlepperfahrer folgte ihm auf dem Fuß. Lautenberg ging direkt auf den Offizier mit dem Pillbox-Hut zu. »Was ist hier los, Hopgood?«
    »Wir nehmen einen Ihrer Leute fest, damit wir seine Fingerabdrücke überprüfen können. Er passt zu der Beschreibung eines gesuchten Verbrechers. Indianisch, schwarzes Haar, Narbe, Größe und Gewicht stimmen etwa.«
    »Festnehmen? Wie lange wird das dauern?«
    »Einen Tag, höchstens zwei. Sie können weiterfahren.«
    »Argent, werden Sie gesucht?«, fragte Lautenberg.
    »Irgendein Kerl namens Valentine«, sagte Valentine und hoffte, er konnte sich mit ein bisschen Frechheit immer noch rausreden. »Alle Rothäute sehen gleich aus, Straßenführer.«
    Lautenberg baute sich breitbeinig auf und verschränkte die Arme vor der Brust. »Dieser Konvoi lässt niemanden zurück.«
    Ein Sergeant übergab Hopgood achselzuckend Valentines Papiere.
    »Ihre Entscheidung«, sagte Hopgood. »Holt den Wagen her«, brüllte er seinen faulenzenden Männern über den
Schotterplatz zu. »Wir bringen ihn nach Blackwater Holing.«
    »Den Teufel werden Sie«, sagte Lautenberg. »Hopgood, ich hatte Geduld mit Ihnen, weil Sie neu sind und ich mir nicht gern Feinde mache. Aber meinen Sie nicht, ein Flüchtiger müsste schon ziemlich dumm sein, um einen Ort aufzusuchen, an dem er ganz sicher in eine Kontrolle gerät?«
    »Dieser Bursche ist gerissen. Er hat ein ganzes Regiment des TMCC ausgelöscht und diese riesige Grogkanone aus Mississippi in den Orbit geblasen.«
    »Seiner Mutter wäre das neu«, sagte Lautenberg. »Bis zu ihrem Tod hat Max sich jeden Tag um sie gekümmert. Die Miliz von Kansas hat ihm eine Waffe anvertraut, das weiß ich genau. Meine Ingrid ist mit einem Tom Stormcloud drüben in Topeka verheiratet. Er ist Stormclouds Cousin.«
    Valentine hatte keine Ahnung, welcher Quelle dieser Strom puren Unsinns entsprang, aber er passte zu den gefälschten Papieren wie ein Puzzleteil. Lautenberg hatte beim Nancy’s nur einen kurzen Blick darauf geworfen.
    »Sie können den Jungen festnehmen«, sagte Lautenberg. »Dann warte ich hier und werde mit jeder Stunde wütender. Und wenn General Cox in Albuquerque der Black-Label-Bourbon ausgeht und er diesen drei Fotzen von seiner Schlampe zuhören muss, wie sie jammern, weil sie keinen Lippenstift und keine Unterwäsche mehr haben, tja, vielleicht fällt mir dann die ein oder andere böse Bemerkung über Sie ein, falls er mich fragt, was mich aufgehalten hat. Haben Sie schon mal mit Cox

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