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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Nevada angehört.
    »Es ist wahr, ein großer Teil der Leute aus Salt Lake City ist einfach verschwunden, beinahe über Nacht. Manche sagen, sie wären alle auf einen Berg gewandert und hätten Selbstmord begangen. Andere denken, sie wären in eine andere Welt gegangen. Ich glaube, es ist etwas von
beidem - Mormonen waren immer schon merkwürdige Leute«, sagte er, als sie aus viereinhalbtausend Metern auf den Großen Salzsee hinabblickten.
    Nach einem Tankstopp auf dem Gelände eines mit einem Arsenal kombinierten kohleverarbeitenden Betriebs, auf dem Valentine erstmals, seit er in den Westen gekommen war, wieder einen Grog zu sehen bekam, flogen sie durch bis Washington. Der Jet hatte noch genug Treibstoff in seinen Tanks, um es zurück nach Utah zu schaffen.
    »Ich fasse es nicht. Wir sind draußen«, sagte Gide. Sie war nicht mehr ganz so blass wie vorher, als sie an der Grenze von Utah in Turbulenzen geraten waren.
    Ein großer Teil der letzten paar Wochen war damit vergangen, eine »Ausreise-Befugnis« für Gide zu besorgen, eine höfliche Umschreibung für einen Stapel Papier, der wiederum eine ganze Reihe verdeckter Transaktionen erforderte, die es ihr schließlich erlaubt hatten, die Konföderation zu verlassen. Es war Valentine nicht schwergefallen, Pyp davon zu überzeugen, dass er sich unsterblich in das Mädchen verliebt hätte und sie zu dem Familienbesitz in Washington mitnehmen wollte. Eine befreundete Kur-Enklave im Norden Utahs hatte sich einverstanden erklärt, sie anzukaufen, im Austausch gegen drei Kinder - eines davon war halb taub, ein anderes trug eine Fußorthese -, die in der New Universal Church in Tempe in die Lehre gehen sollten. Der Circus wiederum sorgte unter Verwendung eines Teils von Valentines Belohnung dafür, dass ihre Papiere in Utah »falsch abgelegt« wurden.
    Nun stand sie, verloren in ihrer schweren Uniformjacke und den kniehohen Stiefeln, weit weg von dem Flugzeug. Ihr dunkel und hell gesträhntes Haar hatte sie auf dem Kopf festgesteckt, so dass es aussah wie ein Softeis.

    Valentines Fluglehrer Starguide half ihm, den Ultraleichtflieger aus dem Laderaum zu holen und ein letztes Mal auf Flugtauglichkeit zu überprüfen.
    »Was züchten Ihre Leute eigentlich?«, fragte Starguide, als er Valentine half, den Autogiro aus der Frachtluke zu rollen.
    »Schweine«, sagte Valentine. »Außerdem haben sie eine Welszucht. Da geht das übrige Futter und der Schweinekot hin.«
    »Sie müssen ihn wirklich sehr lieben«, brüllte Starguide Gide zu.
    Damit schloss er die Luke, die mit einem hydraulischen Jaulen zuglitt. »Tja, Argent, ich behaupte immer noch, Sie könnten eines Tages einen guten Piloten abgeben. Kommen Sie zurück, wenn Sie keine Lust mehr haben, Schweine zu hüten.«
    »Ich will einfach weit weg sein von allem«, sagte Valentine.
    »Reicht der Himmel dafür nicht?«
    Valentine zuckte mit den Schultern. In Gedanken stellte er bereits einen Teil seines Berichts über den Flying Circus zusammen. Wie bei den Seeleuten auf der Thunderbird gab es auch unter den Piloten einen gewissen Teil, der zum Himmel hinaufflog, um frei zu sein von den Kur, wenigstens für eine Weile.
    Zusammen mit Gide sah er aus sicherer Entfernung zu, wie der Flieger wendete, und hielt sich die Ohren zu, um sie vor dem Donnern der Triebwerke zu schützen. Starguide wählte eine verbrauchsgünstigere, traditionellere Startmethode. Als die Osprey mit Anlauf wieder in den kupfernen Spätfrühlingshimmel hinaufgestiegen war, waren sie allein mit dem Wind.
    »Wir sind draußen«, wiederholte Gide und umarmte ihn. »Wahnsinn!«

    »Fühlt sich gut an, nicht wahr?«, fragte Valentine.
    »Kannst du laut sagen. Lass uns die Klamotten ausziehen. Wie kleine Kinder in der Sonne. Ich bin so in Stimmung für einen fröhlichen Fick.«
    »Ich denke, wir sollten gehen. Dieses Flugzeug könnte Aufmerksamkeit erregt haben.«
    Sie gab auf. »Du bist ein schräger Vogel, Max.«
    Valentine überlegte, ob er ihr seinen echten Namen und sein Ziel nennen sollte, wenn auch nicht seine Absichten. Es war, so dachte er, viel sicherer, mit einem Kameraden zu reisen, sollte er erkranken oder sich verletzen. »Warum?«
    »Du hast nie versucht, bei mir zu landen. Schwul?«
    »Nein.«
    »Eier weggeschossen?«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    »Ich habe nicht viel Glück mit Frauen«, sagte er schließlich.
    »Nur Sex, mehr nicht. Das ist gesund. Vielleicht holt es dir endlich diesen Stock aus dem Arsch.«
    Valentine öffnete die Plane über

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