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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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wenn sie das eingebaute Zweibein zur Stabilisierung nutzte.
    Die Einzigen, die sie mit ihren Schüssen störten, waren die Vögel.
    »Mich hast du überzeugt«, sagte er.
    »Der alte Mann hat mich hungrig ins Bett gesteckt, wenn ich danebengeschossen habe«, sagte sie. »Ein Treffer, dann gab es Fleisch. Und so weiter.«
    Valentine untersuchte die Straße. Sie war erst kürzlich befahren worden, leichte Transportfahrzeuge, den Spuren nach zu urteilen. Jemand kümmerte sich um die wichtigen Straßen hier draußen. Er rollte seine Karte des Staates Washington aus und studierte sie.
    Dies könnte einer der Highways sein, der die Kräfte in den Kaskaden mit denen von Mount Omega verband - wobei Mount Omega natürlich kein richtiger Berg war. Seltsam, dass die Kur den Stützpunkt in all diesen Jahren
nicht gefunden hatten. Dort war auch seine Verbindungsstelle zum Kommando Süd. Er hoffte, er würde einen Grund bekommen, sie aufzusuchen.
    Valentine reinigte und verstaute die Waffe, und sie kletterten in den Autogiro. Während seiner Flugausbildung hatte er ihn schon im Tandem geflogen, aber nie mitsamt Proviant, Waffen und allem anderen wie Decken, Bambusschlafmatte und Ersatzkleidung an Bord.
    Er gab Gas, bis die Maschine auf vollen Touren lief. Der Autogiro fraß den Asphalt, als er beschleunigte und schließlich in die Luft hüpfte. Gide keuchte auf.
    Valentine brachte ihn auf ungefähr dreihundert Meter.
    Die Reise in einem Autogiro ist laut und anstrengend. Durch den Auftrieb, den der Wind über die Rotorblätter erzeugte, schwankte und hüpfte er wie ein Korken in unruhigem Gewässer.
    »Oh, Scheiße. Landen. Landen«, keuchte Gide.
    »Musst du …«
    Ein lautes Würgen über und hinter ihm beantwortete seine Frage. Der Geruch füllte rasch die kleine Kabine aus, halb verdaute Mortadella-Käse-Sandwiches verbreiteten einen bierähnlichen Dunst. Valentine kämpfte mit seinem eigenen Magen, der sich solidarisch zeigen wollte.
    Gide öffnete das kleine Schiebefenster, und es wurde noch lauter. »Du kannst wieder landen, Max. Ich glaube, ich laufe lieber.«
    »Versuch, wenigstens eine Stunde durchzuhalten«, sagte Valentine, während er die sinkende Sonne betrachtete und sich fragte, ob er den Gestank eine Stunde lang ertragen konnte. »Konzentrier dich auf die Berge. Dorthin wollen wir.«
    Zwanzig Minuten dauernden Stöhnens später entdeckte Valentine eine Stelle sonderbar kahlen Bodens unter ihnen, nicht weit entfernt von einem von Bäumen gesäumten
Teich. Die Gelegenheit war zu gut, um sie verstreichen zu lassen. Er flog tief über das Oval freien Bodens hinweg und scheuchte einige kleine, hühnerartige Vögel auf, die mehr davonhüpften, als dass sie flogen.
    Er landete mit einem heftigen Ruck.
    »Danke, Jesus«, ächzte Gide, als sie standen.
    »Machen wir den Flieger sauber«, sagte Valentine, zog einen zusammengeklappten Plastikbehälter hervor und gab ihn Gide. »Deine Kotze. Du trägst das Wasser.«
    Stirnrunzelnd sah sie sich auf dem leergefegten Boden um. »Was hat das verursacht? Helikopter?«
    »Das glaube ich nicht. Mit ein bisschen Glück wirst du es morgen früh selbst sehen.«

    Spechte, stets aktiv und schwer bei der Arbeit, noch bevor der Hahn kräht oder die Lerchen aufflattern, weckten sie. Als die Sonne aufging, bekam Gide einen Präriehuhn-Balztanz zu sehen.
    Die Vögel, die sich im Norden im Spätfrühling paarten, versammelten sich auf der festgetrampelten Erde und fingen an, voreinander auf und ab zu springen und eine wilde gefiederte Athletik vorzuführen.
    »Sieht aus wie der Tanzboden des Mezcal an einem Samstagabend«, kommentierte Gide. »Nur die Musik fehlt.«
    »Das sind raffinierte kleine Vögel«, sagte Valentine. »Wenn Schnee liegt, bohren sie sich hinein, indem sie mit dem ganzen Körper wackeln, und bauen sich ein kleines Iglu. Kojoten und Füchse können sie unter dem Schnee nicht wittern.«
    »Was ist ein Iglu?«, fragte Gide.
    Valentine erklärte ihr, was es damit auf sich hatte.
    »Ich frage mich, wie der Winter hier oben ist«, sagte Valentine.

    »Wir haben noch Zeit, uns zu akklimatisieren. Aber du sprichst nicht wie ein Aztlan. Oder wie ein Texaner oder ein Kali oder ein Yute. Du bist schwer einzuordnen.«
    »Ich bin in Minnesota zur Welt gekommen. Jedenfalls glaube ich das. Zumindest habe ich meine Kindheit dort verbracht.«
    »Das ist wie Kanada, oder?«
    »Gleich nebenan.«
    Valentine zog seine aus einem Silikonschlauch gefertigte Schleuder hervor und legte einen

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