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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Heute war die KZ Seattle nur noch ein Schatten ihrer selbst, und der schreckliche Anführer der hiesigen Kur war in seiner Zuflucht in dem Turm, gegen den sogar der Aussichtsturm Space Needle winzig erschien, zunehmend isoliert. Dank der Aktionsgruppen, die sich schnell bewegten und hart zuschlugen, hatte er einige seiner wichtigsten untergeordneten Fürsten verloren.
    »Sie geben auf und ziehen woanders hin, wenn sie die Chance bekommen. Mr Adler hat ein gutes Gespür dafür, wenn einer von denen sich darauf vorbereitet, das Weite zu suchen, so viel steht fest. Er hilft ihnen gern auf den Weg.«
    Valentine erhielt einen eigenen Raum mit Toilette und Dusche und lernte allmählich, wie er in die Kantine, die Turnhalle, die Wäscherei und den unterirdischen Schießstand gelangte.
    Die Bären waren eine große, derbe Truppe. Kanadier und amerikanische Ureinwohner brachten ihre unterschiedlichen Akzente und Eigenheiten mit. Etliche trugen auf den Oberarmen den Schriftzug MACHER, bei einigen war auch noch ein bluttriefender Dolch dazutätowiert worden. Im Gegensatz zu den atavistischen Bären des Kommandos Süd machten sie eher den Eindruck einer gut geölten Militärmaschine, aber das mochte auch daran liegen, dass hier so viele von ihnen auf einem Haufen waren. Und sie waren stolz auf das, was sie taten.
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich das schaffe«, erzählte ihm einer, als sie schwitzend in der Holzsauna der Turnhalle saßen. »Als ich das erste Mal draußen war, dachte
ich, mein Herz explodiert, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt.«
    »Gegen wen haben Sie gekämpft?«, fragte Valentine.
    »Vorwiegend gegen die Typen von der Garde von Seattle. Die rennen davon, wenn eine Aktionsgruppe in die Stadt kommt. Die Gewässer haben sie mit Grogs verseucht - in der Nähe der Flüsse und so müssen Sie vorsichtig sein.«
    »Großmäuler?«, fragte Valentine. Der Sorte war er in Chikago begegnet.
    »Wir nennen Sie Sleekees. Das ist das Geräusch, was sie machen, wenn sie an Land herumhüpfen. Slee-kee, slee-kee« , imitierte er sie zischelnd.
    »Wie sieht es mit Schlächtern aus?«
    »Es gibt nicht so viele. Klar, wenn ihr Meister sich in einem Turm oder einem Loch versteckt, dann verteidigen sie ihn. Ich habe gehört, es wäre übel, einen ganzen Bunker anzugreifen, der voll ist mit diesen Schlappschwänzen, aber Adler ist ein Meister im tibetanischen Mikado. Er schlägt sie, wo sie nicht damit rechnen.«

    Valentines Giro traf ein, und nachdem einige Techniker ihn teilweise auseinandergenommen hatten, um sich mit der Konstruktion vertraut zu machen, fing er an, Übungsflüge über dem Hinterland zu machen. Ein übereifriger Maschinengewehrschütze des Widerstands versuchte, ihn runterzuholen - Valentine tauchte hinter eine Baumreihe ab, um der Leuchtspurmunition zu entgehen, und kehrte mit einigem Gestrüpp im Fahrwerk zurück. Beim Auftanken hatte er Gelegenheit, Gide zu besuchen.
    Die Miliz war gerade mit grünen Kappen mit einem gelben Sicherheitsstreifen auf der Rückseite ausgestattet worden, und der Rest ihrer Uniform bestand aus einer
großen, grünen Feldjacke, einer Arbeitshose und jämmerlich aussehenden Turnschuhen aus Reifengummi.
    »Jemand hat mir die Stiefel geklaut«, sagte sie. »Die Frauen hier haben Riesenprobleme, wenn es um Schuhe geht. Und das Gewehr ist ein Witz. Der Lauf ist ramponiert.«
    »Tu einfach deine Pflicht.«
    »Mach ich ja«, sagte sie. »Deine Freunde in den Löchern haben übrigens eine sonderbare Auffassung von Pflicht.«
    »So?«
    Sie schob die Hände in die Taschen. »Sie meinen, ich müsste für alle die Beine breitmachen. Es wäre was anderes, wenn wir in einer Bar in der Stadt wären, aber ich versuche nur, meinen Job zu machen.«
    Valentine gefiel nicht, was er hörte. Er hatte zu oft in kurischen Zonen erlebt, dass Soldaten gewisse »Privilegien« einforderten.
    »Gehen wir in die Stadt. Ich gebe dir ein Bier aus.« Die »Stadt« war eine kleine Ansammlung von Saloons nebst einem Café und zweier Kinos, von denen das eine Filme auf einem alten Projektor vorführte, während das andere in mehreren kleinen Räumen Pornos spielte.
    »Ich habe heute Abend Dienst.«
    »Dann eben Frühstück in der Kaffeemühle.«
    »Gern. Ich sollte dir allerdings erzählen, dass ich um eine Versetzung in eine der Viehzüchterstädte bitten werde. Den Tankwart spielen ist nicht mein Ding. Außerdem mag ich die Typen aus den Löchern nicht. Die erinnern mich an die Jungs vom Circus.«

    Die

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