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Flug durch die Sonne

Flug durch die Sonne

Titel: Flug durch die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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einfach«, sagte Lucky. »Was glauben Sie denn, was passiert, wenn das Kohlendioxyd auf eine Distanz von zwei Zoll auftrifft, ehe die Turbulenz die Geschwindigkeit reduziert oder den Strahl ausgeweitet hat? Ich will es Ihnen sagen: Das frißt sich wie ein Schneidbrenner durch Ihren Anzug.«
    »Unsinn! Glaub' ich nicht!«
    Dingo fluchte wütend, hörte aber plötzlich auf, um sich zu schlagen.
    »Dann werde ich es ausprobieren«, sagte Lucky. »Nur zu! Sie brauchen es nur zu sagen, dann drücke ich ab.«
    »Das ist nicht fair!« knurrte Dingo.
    »Meine Gesichtsplatte hat einen Sprung«, sagte Lucky. »Die Leute im Schiff werden schon wissen, wer ein Foul begangen hat. Sie haben eine halbe Minute Zeit, es sich zu überlegen.«
    Die Sekunden verstrichen. Als die halbe Minute um war, klopfte Lucky Dingo auf die Schulter. »Leben Sie wohl, Dingo!«
    »Nein, halt!« schrie Dingo verzweifelt. »Halt! Ich rufe ja schon!« Dann sendete er: »Kapitän Anton! Kapitän Anton ...«
    Sie brauchten eineinhalb Stunden, um zum Schiff zurückzukommen.
    Die Atlas schwebte wieder durch das All. Hinter dem Piraten her, der sie gekapert hatte. Ihre automatischen Steuerkreise waren auf Handschaltung umgestellt worden, wo das nötig war. Ein aus drei Piraten bestehendes Prisenkommando hielt die Steuerkanzel besetzt. An Passagieren hatte sie nach wie vor eine Person an Bord – Lucky Starr.
    Lucky war in eine Kabine gesperrt worden und sah die Mannschaft nur, wenn man ihm Essen brachte. Essen aus den Vorräten der Atlas, dachte Lucky. Soweit man noch von Vorräten sprechen konnte. Der größte Teil der Lebensmittel und der sonstigen Geräte, die nicht für die Flugmanöver nötig waren, war bereits auf das Piratenschiff umgeladen worden.
    Seine erste Mahlzeit wurde ihm von den drei Piraten gemeinsam gebracht. Es waren schlanke, drahtige Männer mit gebräunten Gesichtern.
    Sie gaben ihm schweigend das Tablett und untersuchten die Kabine. Dann sahen sie zu, wie er die Dosen öffnete und ihren Inhalt sich erwärmen ließ, und trugen die Reste wieder weg.
    »Setzen Sie sich doch!« sagte Lucky. »Sie brauchen doch nicht zu stehen, während ich esse.«
    Sie gaben keine Antwort. Nur der kleinste und drahtigste von den dreien, ein Mann mit einem vorspringenden Adamsapfel und einer Nase, die wohl einmal gebrochen worden war und jetzt etwas schief saß, sah die anderen an, als wäre er geneigt, der Einladung Folge zu leisten. Aber die beiden anderen reagierten nicht.
    Die nächste Mahlzeit wurde von dem Mann mit der gebrochenen Nase allein gebracht. Er stelle das Tablett ab und ging dann zur Tür zurück. Er öffnete sie, blickte in den Korridor hinaus, schloß sie wieder und sagte dann: »Ich bin Martin Maniu.«
    Lucky lächelte. »Mein Name ist Bill Williams. Die anderen beiden reden nicht mit mir, was?«
    »Das sind Freunde von Dingo. Aber ich nicht. Vielleicht sind Sie wirklich ein Regierungsspitzel, wie der Kapitän meint – vielleicht aber auch nicht. Ich weiß es nicht. Aber jedenfalls war das in Ordnung, was Sie mit diesem Gorilla gemacht haben. Dieser Dingo ist ein Schläger. Als ich neu war, habe ich mich auch einmal mit ihm angelegt. Er hätte mich beinahe in einen Asteroiden geschossen. Ohne einen besonderen Grund übrigens. Er sagte, es sei ein Fehler gewesen, aber er glaubt doch selbst nicht, daß er mit einer Rückstoßpistole einen Fehler machen kann. Sie haben sich eine ganze Menge Freunde gemacht, Mister, als Sie dieses Scheusal am Hosenboden zurückschleppten.«
    »Das freut mich ebenfalls.«
    »Aber seien Sie vorsichtig mit ihm. Passen Sie auf, daß Sie nie mit ihm alleine sind. Es ist nicht nur, daß Sie ihn geschlagen haben, wissen Sie. Am meisten ärgert er sich darüber, daß sie ihn so hereingelegt haben, daß er geglaubt hat, daß man mit einer Kohlendioxyddüse durch Metall schneiden kann. Mann, ärgert der sich! Ich hoffe nur, daß der Boß Sie aufnimmt.«
    »Der Boß? Kapitän Anton?«
    »Nein, der Boß. Der Mann über Kapitän Anton. He, Sie haben wirklich gute Verpflegung an Bord! Besonders das Fleisch ist gut.« Der Pirat schmatzte laut. »Man bekommt dieses Hefezeug satt, besonders dann, wenn man selbst immer am Kessel steht.«
    Lucky hatte zu Ende gegessen und blickte auf. »Wer ist denn dieser Boß?«
    Maniu zuckte die Achseln. »Das weiß ich nicht. Sie glauben doch nicht, daß ein Mann wie ich ihn je zu sehen bekommt.«
    »Die Organisation ist ja ziemlich kompliziert.«
    »Das werden Sie erst sehen, wenn Sie

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