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Flug in den Weltraum

Titel: Flug in den Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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setzte seinen Namen unter das Geschriebene und bat Jones, ebenfalls zu unterzeichnen.
    »So!« sagte er, während er das Notizbuch wieder einsteckte, »das werden wir morgen O’Neils zeigen; mag der sehen, ob er aus der Sache klug wird.« Dann langte er nach dem Brocken, wickelte ihn in eine Seite seiner Zeitung und schob ihn in die Rocktasche. Er war damit beschäftigt, die Scherben des zerschlagenen Porzellans aufzuheben, als Jones ein paarmal tief und schwer seufzte. »Was fehlt dir, Robert? Ist dir das Dinner nicht bekommen?« fragte ihn Watson.
    Jones schüttelte den Kopf. »Das ist’s nicht, Henry. Der verteufelte Brocken, den uns das Schicksal in unser Picknick geschleudert hat, macht mir Sorge. Viel Arbeit wird er uns bringen ... Überstunden, zahllose Versuche, und der Himmel mag wissen, was sonst noch alles.«
    »Kann dir nichts schaden, Robert. Fängst sowieso an, etwas bequem zu werden. Arbeit erhält frisch und jung«, versuchte Watson zu scherzen, während ihm zum Bewußtsein kam, daß auch seine Gedanken unablässig um diesen mysteriösen Brocken kreisten.
    Die Sonne stand schon tief im Westen, als Robert Jones und Henry Watson entlang dem Potomac River, der wie flüssiges Gold in der Abendsonne dahinfloß, die Heimfahrt antraten.
    *

»Die Asche brennt nicht, Doktor.« Gesprochen wurden diese Worte um die Mittagsstunde des gleichen Tages, in dessen weiterem Verlauf Watson und Jones in den Riverside-Park fuhren. Im Kasino des Forschungsinstitutes zu Gorla, wo nach dem Mittagsmahl noch fünf Personen an einem runden Tisch bei Kaffee und Tabak zusammensaßen, sagte sie Chefingenieur Grabbe zu Dr. Thiessen, dessen Bemühungen, seine Zigarre wieder in Brand zu setzen, vergeblich blieben, weil er es versäumt hatte, den Aschenkegel abzustreifen.
    »Dank für gütige Belehrung, Herr Kollege«, quittierte Dr.
    Thiessen die ironische Bemerkung des Chefingenieurs.
    Ein kaum merkliches Lächeln glitt über die Züge des Physikers Yatahira, der ebenso wie der neben ihm sitzende Saraku von Tokio nach Gorla gekommen war, um hier im Institut die letzten Ergebnisse der Kernphysik an der Quelle zu studieren. Einen kurzen Moment trafen sich die Blicke der beiden Japaner.
    »Sie sagen, daß die Asche nicht brennt?« wandte sich jetzt der fünfte am Tisch, Professor Lüdinghausen, an den Chefingenieur.
    »Ich war so frei, es zu behaupten, Herr Professor.«
    Lüdinghausen schob ihm die Streichhölzer und die Zuckerdose hin. »Würden Sie die Güte haben, ein Stück Zucker anzuzünden.«
    Mit drei oder vier Streichhölzern versuchte Grabbe es vergebens, dann meinte er resigniert: »Wenn Sie es fertigbringen, können Sie mehr als ich.«
    Professor Lüdinghausen nahm einen anderen Zuckerwürfel aus der Dose, verrieb eine winzige Menge Zigarettenasche auf seiner Fläche, brachte die Flamme eines Streichholzes heran, und der Zucker fing Feuer. Er stellte den Würfel auf einen Teller vor sich hin, und mit einer schwach bläulichen Flamme brannte er wie eine Kerze weiter.
    Verwundert sah sich der Chefingenieur das Schauspiel ein Weilchen an, dann sagte er: »Wie kommt das zustande?«
    »Asche, Herr Grabbe. Die Spur Asche, die ich auf den Zucker rieb, vermittelt die Verbrennung.«
    Seine Worte gaben das Signal zu einer Diskussion, an der sich alle Anwesenden beteiligten.
    Als eine Art Dochtwirkung des feinen Aschenstaubes versuchte Yatahira den Vorgang darzustellen, von einer Katalysatorwirkung sprach Dr. Thiessen, und noch andere Erklärungen brachten die anderen vor, ohne zu einer Einigung zu kommen.
    »Beenden wir den müßigen Streit«, meinte Lüdinghausen schließlich, »ich zeigte Ihnen das Experiment, weil es gewissermaßen im kleinen ein Abbild unserer Arbeiten im Labor darstellt ...«
    »Oho! Wieso? ...« Von allen Seiten her kamen die Zwischenrufe und Fragen.
    »Sehr einfach, meine Herren«, fuhr Lüdinghausen fort. »Hier haben wir den Zucker, der an und für sich durchaus brennbar ist, uns aber, wie Sie gesehen haben, den Gefallen nicht tut, auf ein einfaches Streichholz zu reagieren. Im Labor haben wir ein Material, das auch nicht so will, wie wir gern möchten. Hier bei dem Zucker haben ein paar Stäubchen Asche genügt, um die Geschichte in Gang zu bringen, obwohl ja, wie Kollege Grabbe sehr richtig bemerkte, die Asche selbst nicht brennt. Im Labor wollen wir unserem Stoff ein wenig von einer an sich harmlosen Substanz zufügen, um dadurch den gewünschten Prozeß zu beschleunigen ...«
    Wieder mußte Professor

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