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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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gefaßt machen, deren Vernehmer herauszubekommen versuchten, warum jemand so unglaublich dumm gewesen war, sich nach Dreamland zu verirren. Schlimmstenfalls konnte man Cobbs und McLanahans FB-111B begegnen, die im Tiefstflug mit Schallgeschwindigkeit über die Wüste raste, oder in den Wirkungsbereich einer BLU-96 HADES oder irgendeiner anderen, vielleicht noch tödlicheren Waffe geraten.
    Tagtäglich waren mehrere tausend Soldaten und Zivilisten als Pendler zwischen Las Vegas, Nellis Air Force Base, Beatty, Mercury, Pahrump, Tonopah und den einzelnen Forschungsstätten im Dreamland unterwegs. Die meisten Zivilisten arbeiteten in den Einrichtungen des Energieministeriums bei Yucca Fiats, wo Atomwaffen entwickelt wurden; die meisten Soldatenfuhren vierzig Meilen weiter nach Nordosten zu dem in keiner Karte eingetragenen Erprobungszentrum für Waffen und Flugzeuge am Croom Lake. Im Emigrant Valley unmittelbar südlich davon waren eine Reihe von Beobachtungsposten eingerichtet worden, um die Zerstörungskraft der BLU-96 dokumentieren zu können.
    Am Nordende der Pintwater Ridge gab der Navigationscomputer eine 60-Grad-Kurve nach Westen vor.
    McLanahan meldete sich erneut: »CROWBAR, Vapor Two-One im Zielanflug, abwurfbereit, T minus sechzig Sekunden.
    Ende.« Danach brauchte er nur wenige Sekunden, um die Schalter für den Bombenabwurf zu betätigen und ihr Ziel im Radar zu erfassen. Das Ziel war ein fünfstöckiger Betonturm, der von Lastwagen, Panzern und Schützenpanzern sowie etwa hundert Schaufensterpuppen in allen möglichen Uniformen von Arbeitsanzügen bis zu schwerer ABC-Schutzausrüstung umgeben war. Um den Nullpunkt herum waren in Abständen von dreihundert Metern hölzerne Schutzräume errichtet worden, an denen sich die Wirkung der Druckwelle ablesen lassen würde.
    McLanahan hätte die Bombe fast mit geschlossenen Augen ins Ziel bringen können – dieser Einsatz stellte keine hohen Anforderungen an seine oder Cobbs Fähigkeiten. War das Ziel erfaßt, lieferte der Computer dem Piloten über die Blickfelddarstellung alle Angaben, die er brauchte, um die FB-111B an einen vorausberechneten Punkt zu bringen, an dem die Bombe ausgelöst werden würde. Eigentlich ein Kinderspiel für einen Bombenschützen und Navigator mit fünfzehnjähriger Erfahrung. Aber die Einsätze und Flugstunden wurden ständig weiter reduziert, und McLanahan und seine Kameraden in anderen Erprobungskommandos nahmen jeden Flug mit, den sie bekommen konnten.
    »T minus dreißig Sekunden, letzter Abwurfcheck«, kündigte McLanahan an. Er hakte rasch die sieben Punkte seiner Checkliste »Waffenabwurf – konventionell« ab und ließ sich die in Cobbs Blickfelddarstellung angezeigten Werte laut vorlesen. Alles war normal. McLanahan überzeugte sich davon, daß das Ziel im Fadenkreuz lag, nahm eine winzige Korrektur vor und meldete Cobb: »Abwurfbereit … Ton ein.«
    Den Bombenabwurf aktivierte er, damit die Beobachter am Rande des Zielgebiets genau wußten, wann die Bombardierungscomputer den Auslöseimpuls erzeugten.
    »Verstanden«, bestätigte Cobb. »Autopilot aus, Zielerfassung aus. Klar zum Abdrehen … fertig … fertig …
    jetzt.« Das sagte er so ruhig, als beschreibe er, wie auf einer Teeparty eine Porzellantasse gefüllt wurde – aber dabei leitete er ruckartig eine enge Linkskurve ein und riß den Steuerknüppel zurück. Während das Vierfache ihres Körpergewichts auf ihnen lastete, grunzte Cobb: »Klar zum Abwurf … fertig … fertig … jetzt. Abwurfknopf … fertig …
    jetzt.« Obwohl McLanahan das Zucken des Abwurfimpulses auf seinem Waffenkontrollpult sah, betätigte er sicherheitshalber auch den Knopf für die manuelle Auslösung der Bombe.
    »Hier CROWBAR, guter Wurf, sehr guter Wurf«, hörte McLanahan auf der Überwachungsfrequenz. »Alle Stationen … Achtung!«
    Cobb hatte eben ihre 180-Grad-Kurve beendet und den Autopiloten wieder eingeschaltet, als ein grellweißer Lichtblitz das Cockpit erhellte. Die beiden Männer umklammerten instinktiv ihre Haltegriffe oder Steuergeräte, bevor die FB-111B im nächsten Augenblick von einem gewaltigen Donnerschlag getroffen wurde. Die Druckwelle ließ das Heck des Bombers in weitem Bogen nach links ausbrechen, aber Cobb war darauf gefaßt und fing die Maschine gefühlvoll ab.
    »Henry –bei dir alles okay?« rief McLanahan. Der Lichtblitz hatte bewirkt, daß er noch Sterne vor den Augen hatte, aber er hatte keine Schmerzen. Um die Instrumente ablesen zu können, mußte er

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