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Flurfunk (German Edition)

Flurfunk (German Edition)

Titel: Flurfunk (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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»Na ja, ich dachte, ich kann mich zur Not ja immer noch verloben, falls gar nichts aus mir wird«, woraufhin Lena lauthals loslachte und Katharina puterrot wurde.
    Yannick, Katharinas Verlobtem, wurde die Szene sichtlich unangenehm, und er machte sich mit einem verlegenen »Ich besorge mal Getränke« Richtung Bar, die unter der alten Blutbuche aufgebaut war, aus dem Staub, im Schlepptau Tim, der »Zickenalarm« murmelte.
    Katharina, die leider nicht die Schlagfertigste war, überlegte krampfhaft, was sie als Nächstes sagen könnte. Man sah förmlich, wie angestrengt sie grübelte.
    Endlich stieß sie aus: »Dafür müsstest du erst mal jemanden finden, der sich mit dir verloben möchte, oder hast du etwa einen Freund?«
    Katharina war laut geworden, und mein Vater, der nachsehen wollte, ob alles in Ordnung sei, fragte: »Was ist mit deinem Freund, Katharina?«
    »Nichts. Ich habe ja einen.«
    Mimi, die genug Selbstbewusstsein hatte, sich nicht von der Anwesenheit meines Vaters einschüchtern zu lassen, grinste süffisant.
    »Na ja, ich stehe auch nicht auf deine Art Freund. Ich mag eben ältere Männer.«
    Mein Vater war hellhörig geworden und fragte äußerst interessiert nach. »Aha, wie alt denn genau?«
    »Papa!«, rief ich empört.
    »Man wird ja mal fragen dürfen.«
    Katharina fühlte sich so ganz ohne Gefolge unsicher.
    »Wo bleibt denn Yannick nur! Ich schau mal nach ihm.« Und mit einem süßlichen »Kommst du mit, Leonard?« hakte sie sich bei meinem Vater ein, der keine Chance hatte, etwas zu entgegnen, und so ließen sie Lena, Mimi und mich stehen.
    Wir waren endlich unter uns und machten es uns in einem der aufgestellten Strandkörbe bequem. Natürlich wollte ich unbedingt wissen, was es mit Mimis Vorliebe für ältere Männer auf sich hatte. »Sag, Mimi. Hast du das eben nur so dahingesagt, um Katharina zu ärgern? Oder stehst du echt auf ältere Männer?«
    Mimi zierte sich, doch diesmal ließ ich nicht locker.
    »Warum machst du denn so ein Geheimnis daraus? Ist doch nichts dabei.«
    Lena, die genauso neugierig war wie ich, aber es natürlich nie zugeben würde, wiegelte ab. »Lotte, so lass sie doch, wenn sie darüber nicht sprechen mag. Aber Mimi, falls es dich beruhigt, ich hatte auch mal einen älteren Freund, und das war nicht das Schlechteste.«
    Super, Lena. Was sollte das denn werden? Spielten wir jetzt good cop und bad cop ?
    Mimi grinste.
    »Ich kann mit Gleichaltrigen einfach nicht so viel anfangen. Ältere Männer finde ich interessanter, die haben schon etwas erlebt, wissen oft mehr und sind viel relaxter.«
    »Ja, und hast du nun einen Freund oder nicht?«, bohrte ich weiter.
    »Wenn ich das nur wüsste. Das ist etwas komplizierter und ein ewiges Hin und Her. Und nun lass gut sein. Ich werd’s dir irgendwann erzählen. Wie sieht es denn bei dir aus?«
    Ha, da hatte sie mich kalt erwischt.
    Lena schaute mich aufmunternd an.
    Zögerlich erklärte ich: »Also, bei mir geht das nicht so schnell, bis ich mich verliebe.«
    »Bist du denn momentan verliebt?«
    Und wie, dachte ich, war mir aber immer noch unsicher, wie Mimi es auffassen würde, wenn ich ihr beichten würde, wer das Objekt meiner Begierde war. »Ja, momentan bin ich verliebt. Aber das ist ebenfalls kompliziert oder besser gesagt ziemlich kindisch.«
    Mimi zog die Augenbrauen hoch.
    »Versteh ich nicht. Wie kann es denn kindisch sein, sich zu verlieben?«
    »Indem du dich in einen Nachwuchsschauspieler verliebst, den du nur einmal getroffen hast!«
    »Nein!« Mimi kreischte so laut, dass die vorbeiwandelnden Gäste interessiert herüberschauten. »Sag nicht, du hast dich in Justus Staufen verknallt?«
    »Siehst du, ich hab gleich gesagt, dass es kindisch ist.« Ich bereute, es überhaupt gesagt zu haben.
    Mimi nahm mich in den Arm. »Ach Quatsch, deshalb kreische ich doch nicht, auch wenn er wirklich ein besonderes Kaliber ist. Nein, ich musste nur lachen, weil April sich vergeblich um ihn bemüht hat, als er da war. Er hat sie ziemlich kalt abblitzen lassen.«
    »Das ist doch ein gutes Zeichen. Dann ist er zumindest nicht so anfällig für die Versuchungen des Showbiz … oder ist April nur nicht sein Typ?« Lena erwartete keine Antwort auf ihre Frage und wandte sich im nächsten Moment an Mimi. »Glaub mir, ich wäre die Erste, die Lotte sagen würde ›vergiss es einfach‹. Aber weißt du, Lotte findet wirklich nicht oft jemanden richtig gut, und sie ist die Letzte, die für irgendwelche Schauspieler oder Stars

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