Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flying Moon (German Edition)

Flying Moon (German Edition)

Titel: Flying Moon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
Vom Netzwerk:
Anzug und ein weißes Hemd. Mit rotem Kopf sah er sich im Raum um. Dann erkannte er mich und schlenderte herüber. Der Anzug stand ihm gut, auf einer Gala wäre er sogar passend gewesen, aber hier? Ich grinste.
    »Hi.«
    »Hi.«
    Er beugte sich leicht zu mir herunter. »Du wusstest also, wie man sich hier anzieht?«
    »Nö.«
    »Sehr witzig!« Aber auch er musste grinsen.
    Krista kam, schob sich zu uns durch und umarmte mich und Karl wie alte Freunde. Sie trug Jeans und eine blaue Wickelbluse und sah perfekt darin aus.
    Sie musterte Karl und grinste. »Na? Musst du nachher noch wo hin?«
    Er wurde knallrot.
    »Ja, er hat diesen wichtigen Empfang«, sagte ich und lächelte.
    Karl nickte.
    »Mit den Japanern.«
    Karl stieß mich unauffällig an und zog mich bei Seite. »Etwas ist gut, viel ist daneben.«
    »Das wollte ich gerade zu deinem Anzug sagen.«
    Krista deutete auf eine Frau in einem hellblauen Kostüm, die eine Rede begann.
    »Die Produzentin!«, sagte Krista leise zu Karl und mir gewandt.
    Es war eine lange Rede und ich hörte nur halb zu. Ich dachte an meinen Vater und was ich Lion erzählen sollte. Am Ende erhob die Produzentin noch einmal ihre Stimme und bat um Ruhe.
    »Nun, zum Abschluss«, sagte sie und lächelte, »möchte ich noch sagen, dass wir uns sehr freuen, dass wir Lasse Paulsen, der unsere Hauptrolle, den Jack spielen wird, für unser Projekt gewinnen konnten.«
    Es wurde begeistert geklatscht.
    Ich beugte mich zu Krista. »Kennst du diesen Lasse?«
    »Du nicht?« Sie lachte. »Also, Moon, ihr werdet ein Liebespaar spielen, da solltest du ihn vielleicht schon kennen!«
    Sie nannte drei Filme, in denen er mitgespielt hatte und von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Karl kannte einen der Filme. »Dann hat er also den Drogendealer gespielt? Das Ende fand ich schlecht.«
    Krista sah ihn überrascht an. »Echt? Mir hat´s gefallen.«
    Die beiden begannen eine Diskussion über Filme und ich schlenderte zum Buffet, wo Denis stand und sich gelangweilt ein Häppchen nach dem anderen in den Mund schob. Als er mich sah, hob er begeistert die Arme.
    »He, Moon! Kennste den? Fragt ne Blondine ne andre: Wat ist waita weg, New York oder der Mond. Sacht die andere: New York, den Mond kann ick doch sehn. Mond – Moon! He!«
    Ich musste ungewollt lachen. Der Typ war verrückt.
    Er grinste. »Und? Wie findest du diese Party?«
    »Na ja, ich hab´s mir irgendwie toller vorgestellt«, gab ich zu.
    »Alles nur Kulisse, so ist das beim Film.«
    Wir schoben uns zurück zu Krista und Karl.
    »Da steht es, am Ende«, sagte Krista gerade. »Moon, hier! Drehplan und die Stabliste, ich erkläre es gerade Karl.«
    Sie drückte mir einen Stapel gehefteter Blätter in die Hand.
    »Fein. Das kannst du mir auch gleich erklären.«
    »Na ja, ist eigentlich ganz einfach.«
    Krista tippte auf die Seiten. »Hier steht das Drehpensum für jeden Tag. Du hast den ersten Drehtag am 15. Mai nachmittags. Szenen zwei und fünf. In der fünf sind wir zusammen und in der zwei spielst du mit der Heimleiterin!«
    Ich verstand gar nichts. »Warte mal, woran siehst du das?«
    »Hier!« Sie zeigte auf kleine Zahlen in der letzten Spalte des Drehplans. »Die Schauspieler bekommen Zahlen im Drehplan. Die zwei, das bist du.«
    »Und die drei?«
    »Bin ich. Lasse ist die eins.«
    »Okay, und was heißt das?«
    Krista klappte die Liste zu, warf sie lässig auf einen Stuhl und lächelte. »Dass ihr die Hauptrollen in dem Film spielt. Dein erster Film und schon eine Hauptrolle. Gratuliere!«
    Sie sagte es ohne Neid oder Missgunst, aber ich spürte trotzdem ein beunruhigtes Flattern in meinem Magen. Konnte ich das überhaupt? Eine Hauptrolle spielen?
    Nach zwei Stunden war die Feier so gut wie zu Ende. Denis und Krista waren nur kurz geblieben und Karl und ich beschlossen auch zu gehen. Draußen war es schon dunkel, große Neonlampen warfen ein kaltes Licht auf den Hof. Karl hatte mir angeboten, mit ihm nach Hause zu fahren, seine Mutter wollte ihn abholen. Sie musste jeden Moment kommen. Es war kühl und Karl zog fürsorglich seinen Mantel aus und legte ihn mir wortlos um die Schultern.
    Wenig später bog ein großer Mercedes auf den Hof. Karl öffnete mir die Tür und ich sah überrascht, dass Johann am Steuer saß.
    »He, was machst du denn hier?«, rief Karl.
    Johann lächelte. »Mutter hatte keine Zeit, sie vergoldet gerade ihre Fingernägel.«
    Ich streckte ihm die Zunge raus und sein Grinsen wurde noch breiter. »Moon Parker, kannst du dich

Weitere Kostenlose Bücher