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Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Follower - Die Geschichte einer Stalkerin

Titel: Follower - Die Geschichte einer Stalkerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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Quote ist scheiße. Da kann ich auch wetten, dass es heute Mittagessen gibt.“
    „Ich weiß“, sagte Kiran. „Ich nehm’s euch nicht übel.“
    „Aber ich hab nen Risiko-Tipp hier von Gerd bei der Wette. Gerd setzt den Tipp, dass Kiran von keiner einzigen Komparsin belästigt wird. Die Quote ist traumhaft. Wer steigt ein?“
    Patricia schnaubte. „Ich schmeiß meine Kohle doch nicht zum Fenster raus. Hast du nix Vernünftiges?“
    „Mann, seid ihr heute lahm.“ Er blätterte eine Seite um. „So, jetzt kommt was Geiles. Jan wettet, dass die neue Aufnahmeleiterin heute mit nem Walkie nach Hause geht, weil sie vor lauter Wichtigtuerei „vergisst“, es abzugeben.“
    „Ich steige ein. Fünf Mäuse. Schreib auf“, sagte Kiran.
    „Jawoll, Alter. Jetzt kommt Schwung in die Bude“, sagte Murath und schrieb Kirans Einsatz auf ein Blatt.
    „Ich möchte nen Risiko-Tipp platzieren“, sagte Patricia und die jungen Männer sahen sie erwartungsvoll an. „Ich wette, dass Pia, so heißt die Neue übrigens, das Head-Set beim Mittagessen nicht absetzt, weil sie ihren Stand-by-Modus betonen möchte.“
    „Darauf fünf Takken von mir, Leute“, sagte Christian. „Geile Wette.“
    „Ey, Mann. Das ist ein Risiko-Tipp, da musste mindestens zehn setzen. So ist die Regel“, belehrte ihn Murath.
    „Zehn von mir!“, sagte Kiran. „Cooler Tipp, Curly.“ Er klopfte Patricia kurz auf den Rücken und Daniela hielt die Luft an, weil Kiran diese Frau berührt hatte und es schien sie kein bisschen zu erschüttern. Sie selbst wäre in dem Moment ohnmächtig geworden.
    Die Darsteller waren so ganz anders, als Daniela sie sich ausgemalt hatte, aber dieses Wettspielchen machte sie sogar noch sympathischer. Menschlicher auf eine Art. Sie würde auf keinen Fall die Komparsin sein, die Kiran belästigte . Auf keinen Fall.
    „So, ich bin dann wieder weg. Und schön die Glüsen aufsperren und mir alles berichten, klar?“ Murath klemmte sich den Block unter den Arm. „Ist einer von euch am Freitag dabei, wenn diese Studioführung für die Fans ist? Wir spielen Fangruppen-Ausweichen. Zoe wird da sein und Niels. Was ist mit dir, Alter?“
    „Nee, ich hab da schon was vor“, sagte Kiran.
    „Ich hab keine Fans“, sagte Christian.
    „Red doch nicht so ein Blech“, warf Patricia ein. „Ich geh mal die Komparsen checken. Das dauert ja heute wieder … Hammer.“
    „Das ist wegen der Neuen, die hält den ganzen Betrieb auf“, sagte Christian. „Was will die eigentlich mit den ganzen Walkies am Gürtel. Wenn sie heute irgendwann in die Knie geht, dann weiß man, warum.“
    „Bei mir heißt die nur noch Walkienator. Die erste Wette war gut, ihr feigen Feigen“, sagte Murath.
    „Bitte alle auf Anfang und Gespräche einstellen! Danke!“, rief Pia mit einem Ton, der Routine und Überlegenheit ausstrahlen sollte, es aber nicht tat.
    „Siehste“, sagte Christian. „Ich hätte bei Tills Wette einsteigen sollen. Das gibt heute noch was.“
    Daniela wandte sich ab und schlich wieder zurück zu ihrer Gruppe. Sie konnte nicht hierbleiben, so gerne sie weiter gelauscht hätte. Ihr Fehlen war inzwischen vielleicht bemerkt worden.
    Sie reihte sich unauffällig bei den Statisten ein und Tobias begann mit großem Gehabe, die einzelnen Leute ihren Plätzen zuzuordnen. Wenige Minuten später standen sie in sortierten Gruppen auf dem Set verteilt.
    Die Teammitglieder nahmen ihre Positionen ein. Daniela stand in ihrer Komparsengruppe und schielte über ihre Schulter nach hinten. Kiran war nicht zu sehen. Aber die Kellnerin Kristina stand in ihrem Abendkleid am Rand der Kulisse und dann entdeckte sie Christian und Murath, die ganz in Danielas Nähe Aufstellung nahmen.
    „Wir  proben das jetzt einmal durch. Jeder weiß, was er zu tun hat!“, rief Pia und legte die Hand an ihren Walkie-Gürtel. An ihrer rechten Hüfte hing eines der Funkgeräte und an ihrer linken noch zwei andere. Fast hätte Daniela gekichert, und sie sah, dass Christian Murath anstieß und die Augen verdrehte.
    Die Probe begann und Daniela sah die Szene zum ersten Mal. Die Erklärungen von Tobias hatte sie ja verpasst. Der Empfang im Garbacher Hof schien in vollem Gange zu sein, als Kristina schüchtern den Saal betrat. Sie bewegte sich scheu durch die Reihen illustrer Gäste und sah sich rechts und links um. Dann stürmte plötzlich die Hausdame, die Krissi seit ihrem ersten Arbeitstag drangsalierte, auf sie zu und packte sie an der Hand. Sie zog sie unwirsch hinter sich

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