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Fool: Roman (German Edition)

Fool: Roman (German Edition)

Titel: Fool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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deinen Titel einbüßen, steckt doch immer noch ein Narr in dir. Du bist mein, Narr, jetzt und auf immerdar!«
    »Wohlan, Ihr werdet Euch in Frankreich sicher gut zurechtfinden. Dort hält man Unhöflichkeit für eine Tugend.«
    » Mein !«
    »Jetzt und auf immerdar, Mylady.«
    »Du darfst meine Hand küssen, Narr.«
    Der Gardist ließ mich los, und ich verneigte mich, um ihre Hand zu nehmen, doch sie zog sie zurück und machte kehrt. Wie ein Fächer breitete sich ihr Kleid aus, als sie ging. »Verzeih, ich habe dich nur auf den Arm genommen.«
    Ich lächelte den Boden an. »Biest!«
    »Du wirst mir fehlen, Pocket«, sagte sie über ihre Schulter hinweg und eilte den Korridor entlang.
    »Nehmt mich mit! Nehmt uns beide mit! Frankreich, Ihr hättet doch sicher Verwendung für einen talentierten Narren und ein furzendes Trampeltier wie Drool, oder?«
    Der Prinz schüttelte den Kopf, für meinen Geschmack etwas zu mitleidig. »Du bist Lears Narr, und bei Lear sollst du verweilen.«
    »Das ist nicht das, was Eure Frau gesagt hat.«
    »Sie wird es schon noch lernen«, sagte der Prinz. Er machte auf dem Absatz kehrt und folgte Cordelia den Korridor entlang. Ich wollte hinter ihnen her, doch der Hauptmann riss mich am Arm zurück.
    »Lass sie gehen, Junge!«
    Gleich darauf kamen die Schwestern mit ihren Gatten aus der Halle. Bevor ich etwas sagen konnte, hielt mir der Hauptmann den Mund zu und hob mich in die Luft, während ich noch zappelte. Cornwall schien seinen Dolch zücken zu wollen, doch Regan zerrte ihn mit sich. »Ihr habt gerade ein Königreich gewonnen, mein Herzog. Ungeziefer zu vernichten ist etwas für die Dienerschaft. Soll der bittere Narr in seiner eigenen Galle schmoren!«
    Sie verzehrte sich nach mir. So viel stand fest.
    Goneril wollte mir nicht mal in die Augen sehen, sondern hastete vorüber, und Albany, ihr Mann, schüttelte nur den Kopf. Hundert brillante Sticheleien starben den Erstickungstod in des Hauptmanns schwerem Handschuh. Derart zum Schweigen gebracht, schwenkte ich meinen Hosenbeutel nach dem Herzog und versuchte, einen Furz hervorzupressen, doch meine Arschtrompete fand einfach keinen Ton.
    Und als hätten mir die Götter einen gasgetriebenen Avatar geschickt, schritt Drool als Nächster durch die Tür, aufrechter, als es seine Art war. Dann sah ich, dass ihm jemand einen Strick um den Hals gelegt und die Schlinge an einem Speer befestigt hatte, dessen Spitze Drool beinah in die Kehle stach. Edmund hielt das andere Ende des Speers in der Hand, als er auf den Korridor hinaustrat, von zwei bewaffneten Männern flankiert.
    »Machst du dir ein kleines Späßchen mit dem Hauptmann, Pocket?«, sagte Drool. Er merkte nichts von der Gefahr, die ihm drohte.
    Da stellte mich der Hauptmann auf die Beine und legte mir seine Hand auf die Schulter, damit ich nicht auf Edmund losging, dessen Vater und Bruder eben hinter ihm vorbeigingen.
    »Du hattest ganz recht, Pocket«, sagte Edmund und stach Drool ein wenig, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Dich zu töten würde meine leidige Lage für immer zementieren, doch eine Geisel... kann man immer brauchen. Ich habe deine Vorstellung dort drinnen so sehr genossen, dass ich den König dazu bewegen konnte, mir einen eigenen Narren zu bescheren, und nun sieh sich einer sein Geschenk an! Der Ochse kommt mit uns nach Gloucester, um sicherzustellen, dass du dein Versprechen hältst.«
    »Ihr braucht den Speer nicht, Bastard. Er geht mit, wenn ich ihn darum bitte.«
    »Fahren wir in die Ferien, Pocket?«, fragte Drool, und Blut rann an seinem Hals herab.
    Ich trat nah an den Riesen heran. »Nein, Kleiner«, sagte ich. »Du gehst mit dem Bastard. Tu, was er sagt.« Ich drehte mich zum Hauptmann um. »Reicht mir Euer Messer!«
    Der Hauptmann musterte Edmund und die beiden Bewaffneten, die schon nach ihren Schwertern griffen. »Ich weiß nicht, Pocket...«
    »Gebt mir Euer gottverfluchtes Messer!« Ich wirbelte herum und riss dem Hauptmann die Klinge aus dem Gürtel, und bevor die Soldaten ihre Schwerter zücken konnten, hatte ich den Strick um Drools Hals schon durchgeschnitten und Edmunds Speer beiseitegestoßen.
    »Ihr braucht den Speer nicht, Bastard.« Ich gab dem Hauptmann sein Messer zurück und bedeutete Drool, dass er sich bücken sollte, damit wir auf Augenhöhe kamen. »Ich möchte, dass du mit Edmund gehst und ihm keine Schwierigkeiten machst. Hast du verstanden?«
    »Aye. Du kommst nicht mit?«
    »Ich komme nach. Ich komme nach. Vorher habe ich

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