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For the Win - Roman

For the Win - Roman

Titel: For the Win - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cory Doctorow
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kam ein Mann auf sie zu – ein Weißer, blass und auffällig, der einen ganzen Schwarm von Bettlern hinter sich her zog. Leonard entdeckte ihn als Erster. Ashok, der seinem Blick gefolgt war, flüsterte: »Du meine Güte, das ist ja wirklich interessant!«
    Der Mann war ziemlich fett, hatte dunkel umränderte Augen wie ein Waschbär und eine wilde Mähne. Die Jeans saßen nicht gut, außerdem trug er hässliche Birkenstocksandalen. Auf seinem Polohemd prangte das Logo von Coca-Cola-Games. Er hätte nicht amerikanischer wirken können, hätte er die Fackel der Freiheitsstatue hochgehalten und »The Star-Spangled Banner« intoniert.
    Als er zu ihnen gestoßen war, streckte Ashok ihm die Hand entgegen. »Dr. Prikkel, nehme ich an.«
    »Mr. Tilak.« Sie schüttelten sich die Hände. Dann wandte sich Prikkel Wei-Dong zu. »Leonard, vermute ich.«
    Wei-Dong schluckte und ergriff die ausgestreckte Hand. Prikkel hatte einen kräftigen und sehr amerikanischen Händedruck. Als die vier chinesischen Webblys zu tuscheln begannen, flüsterte Wei-Dong ihnen zu, wer der Mann war. »Hab aber keine Ahnung, was er hier treibt«, setzte er nach.
    »Ihr müsst meinen dramatischen Auftritt entschuldigen«, sagte Connor Prikkel. »Aber ich musste euch und eure außergewöhnlichen Freunde einfach kennenlernen. Die Neugier ließ mir gar keine andere Wahl. Also haben wir unseren eifrigen Sicherheitsdienst auf euch angesetzt, eine Schwachstelle in eurem Mailserver gefunden und von diesem Treffen erfahren. Ich dachte, es macht einen guten Eindruck, wenn ich persönlich komme.«
    »Rufen Sie jetzt die Polizei?«, fragte Wing in gebrochenem Englisch.
    Prikkel lächelte. »Darauf scheiß ich, Kleiner. Wieso sollte ich? Es gibt ja Tausende von euch Webbly-Gaunern. Nein, ich dachte mir einfach, wenn Coca-Cola schon Geschäfte mit euch macht, wäre es gut, mich mal persönlich mit euch zu unterhalten. Außerdem hatte ich noch ein paar Urlaubstage übrig, die ich bis zum Jahresende nehmen muss, von daher brauchte ich meinen Chef gar nicht erst zu einer Reisegenehmigung zu überreden.«
    Sie blockierten den Gehweg und wurden alle paar Sekunden von irgendjemandem angerempelt. Beinahe wäre Prikkel dabei vor einer vorbeiflitzenden Autorikscha gelandet, hätte Ashok ihn nicht am Arm gepackt und zurückgehalten.
    »Und werden Sie die MT s feuern, die sich den Webblys angeschlossen haben?«, fragte Leonard und dachte bei sich: Werden Sie mich feuern?
    Prikkel verzog das Gesicht. »Dafür bin ich nicht zuständig. Aber ehrlich gesagt halte ich es durchaus für möglich. Alle, die deine kleine Petition unterschrieben haben.« Er zuckte die Achseln. »Ich bin für solche Dinge wie das Konto dieses Dreckskerls zuständig, der eure Freundin entführt hat. Der wird sich kaum beschweren, wenn ich ihm sein Geld wegnehme, oder? Aber wie Coca-Cola seine Verträge mit freien Mitarbeitern aushandelt, geht mich nichts an.«
    Yasmins Augen blitzten. »Ihr könnt sie nicht so einfach feuern, das lassen wir nicht zu!«
    »Interessante Perspektive«, meinte Prikkel, redete jedoch nicht weiter, denn in diesem Moment quetschten sich zwei Männer mit einem drei Meter langen Tablett voll kleiner gefüllter Blechnäpfe an dem dicken Amerikaner vorbei und stießen ihn gegen Jie. In ihrem Kielwasser rückten die Bettler wieder näher und zupften an Prikkels Jeans. Als Yasmin sie in einem Tonfall, bei dem Milch sauer wird, beschimpfte, wichen sie ein wenig zurück.
    »Die Webblys sollen also mitreden, wer gefeuert wird und wer nicht?«, fuhr Prikkel fort. »Ich denke, darüber sollten wir uns eingehender unterhalten. An einem Ort, der ruhiger und gemütlicher ist.« Er deutete auf das riesige Zuckergusshotel. »Ich wohne im Taj. Lust auf Mittagessen? Ihr seid natürlich meine Gäste.«
    Ashok warf Yasmin einen Blick zu, und sie verständigten sich wortlos. »Wir würden gerne Sie zum Essen einladen«, erklärte Ashok. »Natürlich sind Sie unser Gast. Wir kennen da ein wunderbares Restaurant in Dharavi. Es ist nur eine kurze Strecke mit der Bahn.«
    Prikkel musterte sie der Reihe nach. Schließlich zuckte er die Achseln. »Wisst ihr was? Es wäre mir eine Ehre.«
    Während sie sich auf den Weg zur nächsten Haltestelle machten, unterhielten sie sich lebhaft miteinander (immer fand sich einer, der den anderen übersetzen konnte), verscheuchten die Bettler und wichen dem Verkehr aus.
    Als Jie erfuhr, wohin sie unterwegs waren und wieso, prustete sie vor Lachen. »Ich kann’s kaum

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