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Forever in Berlin

Forever in Berlin

Titel: Forever in Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Landorf
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der Glöckner von Notre Dame vor mir?«
    »Jetzt mach mal halb lang. Wir wissen ja zumindest, dass er keinen Buckel hat, oder?«
    »Aber vielleicht schiefe, gelbe Zähne?«
    »Jemand der schiefe, gelbe Zähne hat, schmeckt beim Küssen nicht nach Waldmeister.«
    »Oder eine Freundin?«
    »Lillylein, nehmen wir einmal an, Darth geht die Hälfte seines Tages irgendeiner ehrlichen Arbeit nach. Aliens töten oder so. Dann verbringt er die andere Hälfte virtuell mit Dir. Wie soll der bitte Zeit für eine Freundin haben? Wenn er auch nur einen Hamster hätte, wäre der sicherlich schon längst verhungert.«
    »Was ist, wenn er Beerdigungsunternehmer ist? Oder Steuerberater?«
    »Gibt Schlimmeres, oder? Triff dich endlich mit ihm! Dann findest du es raus.«

6
     
    Drei Tage später stand Lilly vor ihrem Kleiderschrank – und der war leer. Sie hatte alles – alles bis auf das letzte Stück – herausgeräumt, angezogen, wieder ausgezogen und aufs Bett gedonnert. Lilly hatte eigentlich nicht vor, ihren gesamten Klamottenbesitz auszumisten und ein paar olle Fummel für die Altkleidersammlung auszusortieren. Sie bereitete sich viel mehr auf ihr erstes Date mit Darth »Chris« Vader vor. Wenn man die Aktion nach dem jetzigen Stand der Dinge beurteilen würde, müsste sie allerdings in Höschen, BH und Stöckelschuhen gehen. Denn lediglich auf das nachtblaue Spitzenset von Edun und die schwarzen Pumps von COS hatte sie sich mit sich selbst einigen können.
    Lilly warf sich mitten auf den Kleiderberg auf ihrem Bett. Sie schielte zum Wecker auf dem Nachttisch. 37 Minuten noch bis sie das Haus verlassen musste, um pünktlich zu sein. Sie war geduscht und an den passenden Körperstellen enthaart. Sie war gefönt und dezent geschminkt. Sie duftete nach Coco Mademoiselle von Chanel. Nur bei den verdammten Klamotten war sie sich total unschlüssig.
    Lilly griff zum Handy und wählte.
    » Café Solo , hallo!«
    »Hey, Tim. Hier ist Lilly.«
    »Hi Lil. Ich dachte, Du hast heute frei?«
    Lilly ignorierte ihn. »Ich habe da mal eine Frage. Nehmen wir einmal an, Du würdest Dich heute Abend mit einer vielversprechenden Frau treffen …«
    »… tue ich, wieso?«
    »Tim! Es geht heute zur Abwechslung einmal nicht um Dich. Hör mir einfach zu.«
    »Okay. Ist ja schon gut.«
    »Also, Du würdest Dich heute mit dieser Frau zum ersten Mal treffen. Wie müsste die angezogen sein, damit Du sie supergalaktischwahnsinnigtoll finden würdest? Und sag jetzt bloß nicht ,in Strapsen’ oder so einen Müll.«
    Tim lachte. »Du meinst es also ernst.«
    »Todernst.«
    Er räusperte sich. »Für mich ist es am Wichtigsten, dass eine Frau nicht wie verkleidet rüberkommt. Es muss klar sein, dass sie sich in ihren Klamotten – und ihrer Haut – wohlfühlt. Selbstbewusstsein, also die Überzeugung gut auszusehen, ist sexier als halterlose Strümpfe oder so ein Quatsch.«
    Lilly war ganz überrascht von Tims wohlüberlegter Antwort. Aus diesem Blickwinkel hatte sie ihr Kleiderschrankproblem noch nie betrachtet.
    »Wenn diese Frau also ich wäre«, überlegte sie dann laut, »dann sollte sie das kurze Schwarze lieber wieder in den Schrank hängen und stattdessen ihre schwarzen, engen Jeans anziehen, ihr »I Heart Berlin«-T-Shirt und vielleicht ein dunkelblaues Nadelstreifensakko dazu?«
    »Genau. Lilly geht als Lilly. Wen triffst Du heute Abend eigentlich, Babe? Etwa den E-Mail-Fuzzi?«
    Lilly hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Wieso hatte sie sich von Tim – mehrmals! – während der Arbeit beim E-Mailen erwischen lassen?
    »Geht Dich gar nichts an. Ätsch bätsch«, rief sie und legte ganz schnell auf.
    Zwei Minuten später war sie fertig angezogen.
     
    Lilly schloss ihr Fahrrad an das Geländer des Berliner Planetariums an der Prenzlauer Allee. Der Parkplatz war voll mit Autos, und vor dem Eingang hatte sich schon eine Menschentraube gebildet. Sie war überrascht, wie viele Leute an einem Mittwochabend zum Sternegucken gingen. »Phantastisches Weltall«, stand heute auf dem Programm, das die Besucher »mit den Wundern des Universums« bekannt machen sollte.
    »Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal in einem Planetarium war«, murmelte sie auf dem Weg zur Eingangstür. »8. Klasse? 9. Klasse?«
    Auch wenn es vielleicht ein wenig albern war, fand Lilly es doch ziemlich originell, dass Darth »Chris« Vader und Prinzessin »Lilly« Leia sich zu ihrem ersten physischen Date im Planetarium trafen. Es war Chris’ Idee

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