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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Graben da unten soll voll davon sein, haben sie am
Brunnen gesagt. Buddeln sich tagsüber im Schlamm ein und kommen nachts raus.“
Juniper warf ihnen im Vorbeigehen etwas Blassrosagesprenkeltes vor die Füße. Es
krabbelte in hektischem Tempo seitwärts davon, und Mapoosa, die sich wachsam,
aber ruhig verhalten hatte, solange das Biest in Junipers Hand zappelte, sprang
jetzt auf und jagte hinterher, so weit ihre Leine sie ließ. Ein Knirschen
verkündete, dass sie erfolgreich war.
    „Ich dachte, sie frisst nur Grünzeug!“
    „Bist du verrückt, Juniper, du kannst sie doch nicht
das Gelichter fressen lassen!“, schrie Nella, die Windeltücher über eine Leine
zwischen den Wagen hängte.
    „Der Jäger hat gesagt, dass man sie essen kann“, gab
ihr Bruder zurück. „Aber lass Piro nicht aus den Augen, die Dinger sind
kräftiger, als sie aussehen.“
    Nella sah sich panisch nach ihrem Baby um, das neben
ihr durch das magere, verbrannte Gras kroch.
    „Sind doch nur Krebse“, sagte Firn. „ Sikka , ich
glaub, wir müssen doch einen der Pfosten in den Boden schlagen!“
    Hinter Nella konnte man den Ulgullen-Wagen sehen, wo
seit einer Weile Taizia, Jakobe und Odette Stoffe und Teppiche begutachteten.
Sie beluden einen kleinen Handkarren mit den ausgewählten Stücken. Von Orla
keine Spur. Wie immer. Er hätte sie geträumt haben können. Firns
spöttisch-wissendes Grinsen machte ihm klar, dass sein Ausschauhalten nicht so
unauffällig war, wie er gedacht hatte.
    „Hast du Pix gesehen?“, fragte er zur Ablenkung.
    „Die kleine Fette mit dem ausgehungerten Blick? War
die nicht eben mit Raween unten an dieser Pissepfütze, wegen Waschwasser? Also,
das haut nicht hin hier. Ich hol mal den Hammer. Hoffentlich kriegen wir den
Pfosten überhaupt in den Boden. Alles steinhart hier.“
    Während Firn zum Gilwissler ging, blieb ihm Zeit zu
einem bisschen Dösen. Nicht weit von ihm kostete der Chef gerade das Wasser aus
den Fässern und spuckte es wieder aus. Nur abgekocht!, lautete das Urteil. Na
toll. Dann dauerte es noch länger, bis es endlich was zu trinken gab.
Nacheinander kamen Kriope mit ihrem Gilloc und Brogue über die Brücke zum Lager
zurück. Brogue war schon in der Stadt gewesen. Hatte wohl seine privaten
Einkäufe erledigt.
    „Der Laden wird jetzt von einem Ehepaar namens Mole betrieben“,
berichtete er dem Chef. „Scheinen ganz ordentliche Ware zu haben, allerdings
nicht gerade billig. Für den Sack Schwarzpilfa wollen sie drei Kelvernen. Ich
hab zwei Säcke bestellt. An unseren Sachen sind sie interessiert, können aber
nichts Teures bezahlen, wie mir die Frau erklärte. Ein ödes Nest, das ist aus
dieser Stadt geworden!“
    „ Drei Kelvernen?! Für Schwarzpilfa?“
    „Da dürfte ein Peregrini-Aufschlag dabei sein“, meinte
Brogue sauer. „Sollten zusehen, dass wir dieses erbärmliche Land so schnell wie
möglich hinter uns lassen, Nicholas. Hier ist nichts mehr zu holen.“
    „Sieht fast so aus. Na, ich schick dann die Jungs das
Zeug abholen. Seit Rhondaport konnten die kein Geld mehr ausgeben, da ist ’ne
Abwechslung fällig.“
    Firn kam mit dem Hammer, und James musste den Dreifuß
halten, während er den Pfosten einschlug. Einkaufen! Ob seine verbliebenen fünfzig
Chaval für einen Hut und für neue Unterwäsche reichten? Socken –?
    Firn warf den Hammer zur Seite und rüttelte probeweise
an dem Gestell. Jetzt stand es fest.
    James strich in Gedanken die Socken von seiner
Einkaufsliste. Es ging auch ohne. Ob es ein Telefon gab in dieser Stadt –
vielleicht sogar in diesem Laden? Sein Verstand hielt sich zurzeit wacker im
Schwebezustand – er sah die Wirklichkeit ringsum und akzeptierte sie, aber er
hatte noch nicht aufgehört, nach einer einfachen Erklärung zu suchen, die ohne
Paralleluniversen auskam. Das war Inglewings Theorie gewesen. Inglewing, der
nicht wieder aufgetaucht war. Machte ihn nicht gerade glaubwürdiger.
    „Wach endlich auf, Mann, und hilf mir mit der
Scheibe!“
    Sie hatten das Ding gerade auf die Nabe gewuchtet, da
verkündete der Chef, dass die jukannai – die Junggesellen – die nächsten
beiden Stunden frei hätten und zum Einkaufen in die Stadt gehen sollten. Nella
zeterte los, weil von den Frauen nur Jakobe in die Stadt gehen würde, und Pix
erschien mit bitterböser Miene an der Tür des Ulgullen-Wagens.
    „Bloß weg hier!“, sagte Juniper. „Sonst haben wir
Jakobe mit dem Krempel da an den Fersen!“
    Und so warteten sie nicht ab, bis das

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