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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Süden war, um den Tosu zu untersuchen? Einen
Vulkan – einen kreißenden Berg , um es mit den Worten jener Liste zu
sagen!“
    Oswiu lachte. „Aber Sebastian, das ist doch uraltes
Zeug, Aberglaube – Altweibergeschichten, wie du selbst sagst! Wenn ich auf so
was etwas geben würde, ich würde in Kebernett keine zwei Tage überstehen, das
kannst du mir glauben! Ich schicke dir ein paar erfahrene Gelichterjäger
runter, die erledigen deine Seemonster im Handumdrehen!“
    „Sie sind bereits tot, Offa, das hab ich doch
gesagt! Das ist nicht das Problem!“
    Clairos erschien, gefolgt von zwei Hausmädchen, und
servierte den zweiten Gang: Fette, gefleckte Delta-Hummer. Dorian unterdrückte
ein Seufzen. Nichts gegen Hummer, aber das Zerlegen mit den üblichen
Instrumenten, noch dazu in dieser Gesellschaft …
    „Erst der Mond, dann die angespülten Seemonster … die
dreihundertfünfzig Jahre! Das kann man einfach nicht länger als Gerede abtun!
In den Fischerdörfern sind die Leute inzwischen überzeugt, dass das Ende der
Zeiten bevorsteht! Ich habe schon Custodians aus Katgalley schicken müssen,
damit sie Plünderungen und andere Übergriffe verhindern!“
    „Ach, seit der Mond so anschwillt, tobt in Orolo auch
alle paar Wochen ein Haufen von Verrückten durch die Landschaft“, sagte Oswiu
lässig. „So was muss man mit harter Hand im Keim ersticken – aber ernst nehmen
darf man das nicht.“
    „In Walgirauna haben sich vor drei Tagen neunzehn
Personen gemeinsam das Leben genommen! Auf dem Marktplatz !“, rief
Liripine, und auf seinem blassen Gesicht erschienen rote Flecken. „Soll ich das
etwa nicht ernst nehmen?“
    Einen Moment lang verstummten sie alle, sogar Oswiu.
Dorian sah, dass die Spitzenmanschetten des Mannes neben ihm zitterten.
    „Damit treiben sie die Sache allerdings etwas zu
weit“, bemerkte Michaelius dann.
    „Viel zu weit! Und von mir als ihrem Präfekten
erwarten die Leute jetzt, dass ich sie beruhige! Nur deshalb bin ich deiner
Einladung überhaupt gefolgt, obwohl ich eigentlich dringend in meiner Heimat
gebraucht werde. Ich muss dich vielleicht um Hilfe bitten, Johann, wenn meine
Custodians die Situation nicht mehr in den Griff bekommen! Außerdem hatte ich
auf Aufklärung gehofft – wollte hören, wie es bei euch aussieht.“
    „Bei uns im Delta sieht es hervorragend aus – die
Ernte ist gut ausgefallen, die Leute sind friedlich, wirklich, es könnte nicht
besser sein. Was die Hilfe angeht, da sei unbesorgt, Sebastian, das ist doch
keine Frage unter Freunden! Und jetzt lass die Sorgen mal für ein gutes Essen
beiseite. Du wirst beruhigt von diesem Tisch aufstehen, das verspreche ich dir!
Als besonderes Dessert serviert uns Ska Inglewing heute ein paar seiner
nützlichen kleinen Erfindungen, die der Nordlicht-Expedition das Leben leichter
machen werden. Und vorher hören wir uns noch Autrejaunes Bericht aus dem Süden
an, der zugegebenermaßen der Grund dafür ist, dass ich euch heute alle
hergebeten habe.“
    „Ach – nicht, weil du diese Bracksau, die du da erlegt
hast, mit guten Freunden teilen wolltest? Wo bleibt sie übrigens?“
    „Sie kommt schon noch, Offa, keine Sorge!“
    „Die Treibser reden uns das Dunkle Zeitalter noch herbei“,
sagte Liripine schaudernd. „Und wenn sie Recht haben – was kann man schon
dagegen tun? Es ist nicht das erste Mal, dass dieses Land eine solche Zeit
erlebt!“
    „Präfekt Liripine, diese Geschichte von den
Zeitaltern, auf die Sie sich beziehen, will richtig gedeutet werden“, mischte
sich Larkish ein. „Man muss sie unter dem Brennglas der Wissenschaft neu
betrachten! Man muss nach der Absicht suchen, die die Verfasser dieses Textes
damit verfolgten. Dann erkennt man nämlich, dass es ihnen weniger um ein Vorhersagen
der Zukunft gegangen ist als darum, ihre Vorstellung einer kosmischen Ordnung
in passende Bilder zu kleiden: Zeitalter der Fülle wechseln mit solchen des
Verderbens … da geht es um die Wahrung eines Gleichgewichts! Im Prolog der
Liste heißt es ja auch erklärend, dass sich die Schwestergöttinnen Kumatai und
Larenni zu Anbeginn der Zeiten darauf geeinigt hätten, dass jede für gewisse
Zeiten die Oberhoheit ausüben dürfe.“
    Diese professorale Rede ließ man am besten an sich
vorbeiströmen und wappnete sich stattdessen für den Kampf mit der Hummerschere,
fand Dorian.
    „Eine interessante Sicht der Dinge, Dagomar“, meinte
Michaelius. „Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, das mal den Treibsern und
den

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