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Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Präfekt von
Orolo. Oswius Porträt zierte in Orolo jede Dorfschule, wo Dorian es von klein
auf hatte bewundern können. Und er war ziemlich sicher, dass sein dünner,
nervöser Nachbar der Präfekt von Katteganda war, Sebastian Liripine. Drei
Präfekten um einen Tisch! Wie kam er selbst nur dazu, in diesen illustren Kreis
geladen zu werden?! Einen Moment lang starrte er wie ein Ertrinkender auf die
hohen Fenster hinter Oswiu, die sich auf den nächtlichen Park hin öffneten, und
dachte sehnsüchtig an die freie Nacht da draußen, an die Süße blühender
Zitrusbäume, vermischt mit dem harzigen Aroma der Pinien.
    „Meine Herren, hier haben wir also den begnadeten
Erfinder Dorian Inglewing, von dessen Wunderwerken sicher jeder von Ihnen schon
gehört hat!“ Michaelius’ Worte rissen ihn endgültig in die von Kerzenlicht hell
erleuchtete kleine Tafelrunde zurück, und die Welt jenseits dieser Fenster
versank in der Dunkelheit.
    „Und ob! Früher erstickte man in Tulsa in – mit
Verlaub – in Scheiße, jetzt ersticken sie in Komposterde. Ihr Werk,
Inglewing!“, bemerkte Oswiu und deutete mit seinem tropfenden Suppenlöffel auf
ihn. „Das Zeug könnte die gesamte Präfektur zum fruchtbaren Ackerland machen,
sollte man meinen. Aber dummerweise kann man die Gefangenen nun mal nicht
außerhalb des Geländes arbeiten lassen. Ausgeschlossen.“ Dennoch erhob er sein
Weinglas wie zum Toast und trank.
    „Sie sehen, Inglewing, landauf, landab kennt man kennt
Ihre Werke. Und ich verspreche Ihnen, dass Ihr Ruhm noch viel größer werden
wird – und weniger anrüchig.“
    Oswiu lachte, und in Autrejaunes sonnengebräuntem
Gesicht blitzten für einen Moment an die vierzig weiße Zähne auf. Seine Augen
aber streiften Dorian mit einem beunruhigten Blick.
    „Sehen Sie sich um, wer schon alles gespannt auf Sie
wartet: Präfekt Oswiu von Orolo ist Ihnen natürlich bekannt. Neben Ihnen sitzt
Präfekt Liripine von Katteganda. Hier zu meiner Rechten Maikronling Claude
Gascoigne, ältester Sohn des Präfekten von Maikonnen, Angehöriger der Garde des
Bretvaldan und frisch ernannter Oberst der Berittenen Nevvencaer. Meinen geschätzten
Freund Dagomar Larkish und unseren unerschrockenen Pionier und Reisenden
Rowland Autrejaune muss ich Ihnen nicht erst vorstellen …“
    Jetzt war er doch dankbar für Gurs Umsicht, der er den
neuen Anzug verdankte. Höflich grüßte er jeden Einzelnen der Vorgestellten, die
nicht allzu interessiert aussahen – er hatte vielmehr das Gefühl, dass alle nur
darauf warteten, ein Gespräch wiederaufnehmen zu können, das seine Ankunft
unterbrochen hatte.
    „Ein gutes Essen sollte man auch genießen, ist meine
Ansicht. Deshalb haben Sie heute Abend noch nicht viel verpasst, Inglewing. An
Gesprächen, meine ich.“ Auch Michaelius hob sein Weinglas und trank ihm zu.
„Bevor Sie zu uns stießen, hatte Sebastian gerade seiner Sorge über gewisse
Ereignisse im Südwesten Ausdruck verliehen …“
    Zumindest der dünne Präfekt aus Katgalley hatte
wirklich nur darauf gewartet, wieder loslegen zu können. „Die Situation in
Katteganda ist sehr angespannt, Johann!“, sagte er in anklagendem Tonfall und
schob den Suppenteller von sich. „Du wirst mir verzeihen, wenn ich darüber
beunruhigt bin.“
    „Ach was, Katteganda!“, schnaubte Oswiu. „Es geht doch
nur um ein paar Fischerdörfer! Verhäng eine Ausgangssperre von ein paar Tagen,
dann werden die schon wieder Ruhe geben!“
    „In den letzten fünfzehn Tagen“, begann Liripine mit
vor Entrüstung bebender Stimme, „wurden an unseren Stränden jeden Tag aufs Neue
grässliche – Kreaturen angespült! Stinkende Kadaver von den
absonderlichsten und erschreckendsten Formen! An manchen Tagen kamen die
Fischer mit dem Verbrennen gar nicht mehr nach! Fünfzehn Tage schon! Ist
es ein Wunder, wenn die Leute anfangen zu reden? Sie haben Angst! Natürlich
kramen sie da die alten Geschichten hervor … das ist doch alles Wasser auf die
Mühlen der alten Weiber, die sowieso schon seit Monaten herumfaseln.“
    „Geht es um die Liste der Zeitalter?“, erkundigte sich
Larkish. „Manchmal bedauere ich, dass mein hochgeschätzter Kollege Pennebrygg
durch seine Übersetzungen damals diese Texte allgemein zugänglich gemacht hat!
In den weniger gebildeten Köpfen wird der größte Unsinn daraus!“
    Liripine nickte heftig. „Allmählich bin ich mir gar
nicht mehr sicher, ob das alles nur Unsinn ist! Ist es denn ein Zufall, dass
Ska Autrejaune hier gerade noch im

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