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Formbar. Begabt

Formbar. Begabt

Titel: Formbar. Begabt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juna Benett
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es nicht. Ich verstehe ja selbst nicht, wie es funktioniert.« Ich kauere mich auf meinem Stuhl zusammen, ziehe die Knie an die Brust und umschlinge sie mit den Armen. Jan seufzt und fährt sich hilflos mit der Hand durchs Haar. »Die Situation ist... schwierig. Einerseits ist mir diese Gabe und alles, was damit zusammenhängt, wirklich unheimlich. Ich bin erstaunt, dass ich dir nach deiner Demonstration noch normal gegenübersitze und nicht durchdrehe. Durch Gedankenkraft Dinge geschehen lassen, ist wirklich schräg. Andererseits mag ich dich und würde sehr gerne Zeit in deiner Nähe verbringen.« Er grinst mich zaghaft an. »Ich schätze, ich könnte das Risiko eingehen.«
    Unsicher erwidere ich sein Lächeln, während sich in mir große Erleichterung ausbreitet. Jan findet mich sympathisch und möchte häufiger mit mir zusammen sein.
    Mit einem Mal fällt mir auf, dass es still zwischen uns geworden ist, während ich in die Freude über Jans Bekundungen vertieft war. Habe ich eine Frage überhört? So, wie er mich mustert, scheint das der Fall zu sein.
    Erwartungsvoll beugt er sich ein wenig nach vorne. »Okay. Scheinbar ist mein letzter Satz nicht angekommen. Ich würde gerne mehr über die Gabe erfahren und so viel verstehen, wie möglich. Einverstanden?«
    Ich nicke zustimmend. »Nur zu. Frag, was du willst.«
    »Habe ich das richtig verstanden? Du musst dich auf einen Befehl konzentrieren, um ihn in die Tat umzusetzen. Es reicht also nicht aus, wenn du dir unterbewusst etwas wünschst?«
    Ich bejahe. »Zumindest denke ich, dass es so funktioniert.«
    Jan runzelt die Stirn. »Wie groß sind die Dinge, die du bisher bewegt hast?«
    »Das Größte, was ich bisher bewegt habe, bist du.« Ich schmunzle, doch Jan bleibt ernst.
    »Könntest du alles in diesem Zimmer anheben?«
    Ich lasse meinen Blick durch den ganz in Weiß gehaltenen Raum schweifen. »Warum nicht? Bisher habe ich noch keine Grenzen entdeckt. Ehrlich gesagt war ich nicht sonderlich motiviert, diese Kraft auszuprobieren.«
    Jan lehnt sich verwundert zurück. »Weshalb?«, fragt er.
    »Die Sache war mir von Anfang an unheimlich. Und es wurde nicht besser, als ich Vivs Reaktion beobachtet habe. Bei jeder Gelegenheit hatte ich Angst, etwas Falsches zu tun. Sie abzuschrecken und von mir wegzustoßen. Und alleine sind diese Versuche weniger spaßig.«
    »Das kann ich verstehen.« Prüfend schaut er im Zimmer umher. »Kannst du mein Bett anheben?«
    »Dein Vertrauen ehrt dich, aber hältst du das nicht für zu gefährlich? Du hast eine Gehirnerschütterung und solltest keinen Stößen ausgesetzt werden. Keine Ahnung, wie es um meine Navigationsfähigkeit bestellt ist.«
    Er nickt amüsiert. »Ja. Du hast recht. Ich bin nicht in Stimmung, dem Arzt neue Blessuren zu erklären. Dann eben das andere Bett.«
    Nachdem ich sichergestellt habe, dass kein unliebsamer Besuch droht, bedarf es nur wenig Konzentration und das leere Bett schwebt in ungefähr einem Meter Höhe im Raum. Jans Augen wandern von mir zum fliegenden Bett und anschließend wieder zurück. »Wie lange kannst du das machen?«
    In einem Winkel meines Bewusstseins halte ich weiterhin meine Fokussierung aufrecht. »Solange, bis ich mich entweder dazu entschließe, es wieder abzustellen, oder bis ich vergesse, mich darauf zu konzentrieren.« Plötzlich kommt mir ein erschreckender Gedanke. »Wenn jetzt jemand ins Zimmer kommt, werden wir niemals eine glaubwürdige Erklärung hierfür finden. Ich will mein Glück nicht herausfordern.«
    Langsam lasse ich das Bett sinken, bis es fast lautlos auf dem Boden auftrifft. Nachdem ich meine Fokussierung beendet habe, fühle ich einen kleinen Anflug von Müdigkeit.
    »Beeindruckend. Funktioniert das auch bei dir selbst?«
    Diese Idee trifft mich so unvorbereitet, dass mir vor Überraschung der Mund aufstehen bleibt und ich einen Moment brauche, um mich zu sammeln.
    »Keine Ahnung. Das habe ich bisher nicht probiert.«
    »Dann mache es doch jetzt.« Jan beobachtet mich gespannt.
    Ich fokussiere meinen ganzen Willen auf den einen Wunsch.
    Ich will fliegen, mich vom Boden lösen, schweben.
    Nichts passiert, obwohl ich voller Konzentration bei der Sache bin. Zum ersten Mal lässt mich meine Kraft im Stich.
    Doch warum?
    Bisher gelang alles, was mir in den Sinn kam.
    »Es funktioniert nicht. Keine Ahnung warum.« Abwesend streiche ich mir mit den Fingerspitzen über die Schläfe. Alles in meiner Reichweite kann von mir kontrolliert werden, aber eben nur um mich

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