Formelsammlung Betriebswirtschaft
Erfordernissen einer eingehenden Jahresabschlussanalyse. Sie müssen für die Kennzahlenanalyse entsprechend aufbereitet werden.
Die Strukturbilanz als Ergebnis der Aufbereitungsmaßnahmen ist die Voraussetzung für eine präzisere Analyse und führt zu exakteren Kennzahlenwerten.
Kennzahlen zur Vermögensstruktur
Die Anlagenintensität gibt über den Grad der Beweglichkeit eines Unternehmens Auskunft.
Eine ausgeprägte Umlaufintensität könnte auf einen hohen Lagerbestand oder einen hohen Forderungsbestand hinweisen.
Die Investitionsquote gibt Auskunft über die Investitionsneigung und die Zukunftsvorsorge des Unternehmens.
Investitionsdeckung < 1 → echter Anlagenzugang
Investitionsdeckung > 1 → Ersatz-/Desinvestition
Die Investitionsdeckung zeigt, in welchem Umfang die Investitionen aus Abschreibungen finanziert werden konnten.
Diese Kennzahl dient als Maßstab für die Investitionskraft des Unternehmens. Dabei wird als Investitionskraft das Ausmaß verstanden, in dem ein Unternehmen Investitionen durchführen kann, ohne den Geld- oder Kapitalmarkt in Anspruch nehmen zu müssen.
Mit steigender Abschreibungsquote werden stille Reserven zu Lasten des Gewinns gebildet.
Kennzahlen zur Kapitalstruktur
Je höher der Eigenkapitalanteil am Gesamtkapital ist, desto kreditwürdiger und konkurrenzfähiger ist ein Unternehmen.
Der dynamische Verschuldungsgrad zeigt, in wie vielen Jahren die Verbindlichkeiten durch den Cashflow zurückgezahlt werden können (Schuldentilgungsdauer). Ein Wert von weniger als 3,5 Jahren wird in der Praxis als Maßstab für ein solides Unternehmen angesehen.
Liquiditätskennzahlen
Bei der Liquidität ersten Grades spricht man auch von der Barliquidität bzw. absoluten Liquidity Ratio. Die Liquidität ersten Grades sollte mindestens 20 Prozent erreichen.
Die Liquidität auf kurze Sicht ist gegeben, wenn die Liquidität 2. Grades größer als 100 % ist.
Die Liquidität dritten Grades wird in Form einer absoluten Zahl auch als Working Capital bezeichnet.
Working Capital = Umlaufvermögen - kurzfr. Fremdkapital
Das Working Capital sollte unbedingt positiv sein, da dies die Basis ist, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu begleichen.
Der Deckungsgrad A drückt aus, inwieweit das Anlagevermögen durch Eigenkapital gedeckt ist. Wünschenswert ist, dass das Eigenkapital das Anlagevermögen zu 100 Prozent deckt.
Grundstücke und Gebäude sollten zumindest mit Eigenkapital finanziert werden.
Der Deckungsgrad B berücksichtigt, dass für langfristige Investitionen neben dem Eigenkapital auch langfristiges Fremdkapital eingesetzt werden kann. Der Deckungsgrad B sollte immer größer als 100 Prozent sein, da das Anlagevermögen immer langfristig finanziert werden sollte.
Cashflow
Der Cashflow misst als Finanzkraft-Indikator die Fähigkeit des Unternehmens, aus eigener Kraft zur Innenfinanzierung, Schuldentilgung und Dividendenzahlung beizutragen. In der Praxis wird der Cashflow häufig in seiner einfachsten Form verwendet. Er errechnet sich dann als:
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
+
Abschreibungen und Wertberichtigungen
-
Zuschreibungen zugunsten des Ergebnisses
+
Erhöhungen der langfristigen Rückstellungen
-
Verminderungen der langfristigen Rückstellungen
=
Cashflow
Direkte Ermittlung: Der Cashflow kann unternehmensintern ermittelt werden:
zahlungswirksame Erträge
-
zahlungswirksame Aufwendungen
=
Cashflow
Die Kennzahl „Cashflow/Umsatzrate“ sagt aus, wie viel Prozent des Umsatzes dem Unternehmen zu Selbstfinanzierung, Schuldentilgungen oder Ausschüttungen zur Verfügung standen.
Das Debitorenziel (Forderungslaufzeit) gibt Aufschluss über das Zahlungsverhalten der Kunden.
Das Kreditorenziel (Lieferantenziel) gibt an, nach wie vielen Tagen das Unternehmen im Durchschnitt seine Verbindlichkeiten bezahlt.
Rentabilitätskennzahlen
Die Rentabilität gibt grundsätzlich an, in welcher Höhe sich das eingesetzte Kapital eines Unternehmens in der betrachteten Periode verzinst hat. Je nachdem, welche Erfolgsgröße (Gewinn, Jahresüberschuss, ordentliches Betriebsergebnis, Cashflow oder Bruttogewinn) und welche Kapitalbasis (Eigenkapital, Gesamtkapital oder betriebsnotwendiges Kapital) verwendet werden, können verschiedene Rentabilitätskennziffern berechnet werden.
(EE-Steuern = Steuern vom Einkommen und Ertrag)
Die Gesamtkapitalrentabilität entspricht der internen Verzinsung des im Betrieb eingesetzten Kapitals. Sie zeigt die
Weitere Kostenlose Bücher