Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Forschungskreuzer Saumarez

Forschungskreuzer Saumarez

Titel: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
Vom Netzwerk:
höchst unwichtig.“ Der erste Offizier schob seine Mütze in den Nacken. „Wenn die Eingeborenen jetzt unsere beiden Freunde umbrächten, könnte man ihnen nicht einmal zürnen.
    Rossiter allein würde der Schuldige sein.“
    „Ich denke ähnlich“, gab Tait zu. „Wo ist Doc?“
    „Er ging mit Jinty Winslow in die Zentrale. Sie taten so, als hätten sie das Geheimnis des ewigen Lebens entdeckt.“
    „Sie können mitkommen, Paddy. Ich habe die beiden zu einer Konferenz gebeten.“
    71

    McGilligan hob zwar die Augenbrauen, aber er war ein aus-gezeichneter erster Offizier. Ohne eine Frage zu stellen, folgte er Tait.
    Schon von weiten hörten sie ein schauerliches Geräusch.
    Unwillkürlich dachten sie an eine Gruppe betrunkener Fabriksi-renen, die alle durcheinander und jede auf ihre Weise versuchten, die Tonleiter auf und ab zu klettern. Dazwischen erklang das Trappeln vieler Kinderschuhe auf einem eisernen Laufsteg.
    Dann wieder das Fallen von Holzkugeln auf ein gespanntes Trommelfell. Und das elektronische Heulen eines beschleuni-genden Raumschiffes.
    Tait stieß die Tür vollends auf und trat ein. Er sah Jinty und Doc über einem Tonwidergabegerät hocken.
    „Wer ermordet wen?“ fragte er.
    Die beiden drehten sich um. Jinty schaltete das Gerät ab. Das Geräusch erstarb.
    „Das“, sagte Jinty langsam und mit Genuß, „ist die Musik der Eingeborenen von Tanaquil.“
    „Musik?“
    „Ja, genauer gesagt ein Schlager. Ich bekam das Band von einem der Japaner, drüben im anderen Lager. Er behauptet, seine Rasse hätte eine ähnliche Musik zu einer Zeit besessen, da wir noch in Blechanzügen umherliefen und für unsere Burg-fräulein Drachen erlegten.“
    „Das wäre ja endlich der erste Fingerzeig“, freute sich Tait.
    „Wie man’s nimmt“, zweifelte Jinty. „Es bleibt abzuwarten.“
    Tait ging vorerst darüber hinweg.
    „Wo stehen wir jetzt? fragte er, ohne eine Antwort zu erwarten. „Rossiter ist gescheitert. Martin und Ferrari sind immer noch verschwunden, vielleicht sogar tot. Die Mannschaft wird 72

    allmählich sauer. Wenn Sie mich fragen – mir gefällt das alles nicht.“
    Die zwei Männer und das Mädchen sahen ihn erstaunt an, obwohl es doch eigentlich nur eine Feststellung der Tatsachen war, die er machte.
    Er überlegte einen Augenblick. Er war am Ende eines Weges angelangt und begann einen neuen. Eine Entscheidung wartete darauf, getroffen zu werden, obwohl es diesmal nicht seine Sache war, sie überhaupt in Erwägung zu ziehen.
    Mit anderen Worten: er hielt wieder einmal den Kopf hin.
    „Wer ist Pilot vom Dienst, Paddy?“ fragte er ruhig.
    „Pilot Sims, Capt’n.“
    „Senden Sie ihm einen Funkspruch.“
    „Gemacht, Capt’n.“
    Niemand sprach, als McGilligan die Verbindung herstellte.
    Alle mußten ahnen, daß ihr Kommandant sich entschieden hatte. Sie warteten auf seine Befehle. Aber sie wurden enttäuscht.
    Die Bordsprechanlage summte.
    McGilligan schaltete ein und lauschte einen Augenblick in die Kopfhörer. Dann sagte er:
    „Herschicken – sofort!“
    Sekunden später fiel aus der Öffnung der Rohrpost ein winziger Torpedo. McGilligan nahm einen gelben Zettel daraus hervor.
    „Nachricht von der SAUMAREZ, Capt’n“, gab er bekannt und reichte Tait die Botschaft.
    Tait las sie.
    Rossiters Funkspruch an das Mutterschiff hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Er wurde aufgefordert, sich mit seinem Schiff OUTRIDER sofort zurückzumelden und Bericht zu er-73

    statten. Damit war klar, daß man ihn für unfähig hielt, die deli-kate Aufgabe auf Tanaquil zu lösen. Weiter ging aus dem Text klar hervor, daß Tait die ganze Verantwortung trüge, wenn Rossiters Mission ein Fehlschlag sein würde.
    Er las die kurze Nachricht laut vor und fügte hinzu:
    „Damit haben wir unseren Willen – wir werden Tanaquil verlassen müssen.“
    „Das wirft aber ein schlechtes Licht auf Sie, Tait“, bemerkte Doc Barttlet düster.
    „Man kann Ihnen nicht einfach die Schuld geben“, war McGilligans Meinung. Er hatte seine Mütze ins Genick geschoben. In seinen Augen blitzte Ärger.
    In diesem Augenblick meldete sich Pilot Sims, den McGilligan herbeigerufen hatte. Für einen Atemzug vergaßen sie das Problem. Sims trug die übliche Kleidung der Piloten. Einen Pelzkragen und den Helm. Er grüßte lässig, wie sich das für Leute seines Schlages so gehörte.
    Tait nickte ihm zu.
    „Bleiben Sie dort in der Ecke stehen und hören Sie zu, was gesprochen wird.“
    „Jawohl, Sir“, erwiderte der

Weitere Kostenlose Bücher