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Forschungskreuzer Saumarez

Forschungskreuzer Saumarez

Titel: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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nicht besonders satt. Die Pillen und Konzentrate hielten einen Menschen eine Zeitlang am Leben, mehr nicht. Die natürlichen Vitamine der Grobstoffe fehlten, hatte Doc erklärt. Nun, man würde ohne sie auskommen müssen.
    Er sah nach oben. Wahrhaftig, die Farne waren hoch. Das Schiff hatte beim Absturz zuerst eine Lichtung, dann einen Tunnel geschaffen. Dieser Tunnel begann beim Heck, führte schnurstracks durch die Wildnis, bis er auf der Lichtung endete.
    Hier lagen verbogene Metallteile, die vom Aufschlag stammten.
    Gleichzeitig war hier die Demarkationslinie zwischen Wald und Felsplateau, das sich bis zur Landestelle der OUTRIDER erstreckte.
    Hier bei den Farnen war der Himmel klar und blau. Keine gelben Schwefeldünste behinderten die Sicht. Auch war es hier kühler als drüben in unmittelbarer Nachbarschaft des Lavasees.
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    Nach einem genauen Plan ging die Mannschaft der Hülle des abgestürzten Schiffes mit Schneidbrennern zu Leibe. Stafford führte das Kommando und setzte die einzelnen Trupps ein.
    McGilligan legte selbst mit Hand an, wenn es notwendig wurde.
    „He, Capt’n!“ rief er von der Hülle her nach unten. „Wir haben schon angefangen.“
    „Wie lange wird es dauern, bis ihr das Heck gelöst habt?“
    „Zehn Stunden. Aber dann haben wir es frei. Vielleicht haben wir bis dahin sogar schon ein paar der Treibdüsen locker.“
    „Wir werden uns allmählich Gedanken darüber machen müssen, wie wir die Teile zur OUTRIDER schaffen. Hätten wir doch nur einen Traktor …“
    „Ein Antischwerkraftheber wäre noch besser“, meinte McGilligan.
    Eine metallische Stimme unterbrach ihre Diskussion.
    „Ein Traktor meldet sich zur Stelle, Sir.“
    Beide Männer drehten sich um. Sam stand da. Sein metallischer Körper glänzte im Schein der Sonne.
    „Sam! Wie kommen Sie denn hierher?“
    „Zu Fuß, Capt’n. Es ist ein netter Spaziergang.“
    McGilligan lachte. Tait nickte zufrieden und sagte:
    „Sie werden uns allerhand nützen können, Sam. Es ist nur eine Schande, daß es den Leuten auf der SAUMAREZ nicht gelungen ist, das organische Wachsen von Metall zu rekonstru-ieren. Dann wüßte ich, was wir tun könnten.“
    Sie fragten Sam nicht nach der Beschaffenheit des Geländes, weil sie sich vor der Antwort fürchteten.
    „Ich glaube, Sie sind jetzt der wichtigste Mann unserer Expedition, Sam. Und noch etwas, das mir gerade einfällt.“ Tait sah in der Richtung, in der die OUTRIDER liegen mußte.
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    „Wenn Sie zum Schiff zurückkommen, sagen Sie Sweeny, sie soll einen Funkspruch an die SAUMAREZ absetzen. Wenn wir nicht starten können, ist er wenigstens unterwegs. Und wenn niemand mehr lebt, bis die Rettung eintrifft – Sie, Sam, werden dann noch leben. Sie können berichten, was geschah.“
    „Ich bleibe bei Ihnen, Capt’n. Ich möchte helfen. Sweeny können wir das noch immer sagen.“
    „Gut, wie Sie wollen. Fangen wir an.“
    „Zum Teufel!“ fluchte McGilligan plötzlich. „Warum muß-
    ten beide Schiffe auch so weit voneinander entfernt landen?“
    „Wir haben Glück gehabt“, wies Tait ihn zurecht. „Wir stie-
    ßen in einer solchen Höhe zusammen, daß wir tausend Kilometer Entfernung hätten zwischen uns bringen können. Zehn Kilometer ist gar nichts.“
    „Gar nichts?“ knurrte McGilligan und spuckte aus. „Na, wir werden ja sehen. Bis jetzt ist die Mannschaft guten Mutes und Feuer und Flamme für Ihren Plan. Wollen wir hoffen, daß es so bleibt.“
    „Es bleibt!“ prophezeite Tait. „Es muß so bleiben!“

    *

    Tait ließ Sims zu sich kommen.
    „Funktioniert der Gleiter noch ordnungsgemäß?“
    „Ich bin zufrieden, Kommandant. Wohin möchten Sie fliegen?“
    Obwohl Sims geschlafen hatte und nun Lonnegan wieder ab-löste, sah er nicht besonders ausgeruht aus.
    „Dicht über dem Grund, Sims. Und langsam.“ Tait stieg in die Kabine. „Ich möchte alle Einzelheiten erkennen. Es ist sehr wichtig.“
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    Wie wichtig es eigentlich war, kam ihm erst später so recht zu Bewußtsein. Sie beabsichtigten, fast ein Drittel Raumschiff auseinanderzunehmen und nur mit Muskelkraft über eine Strek-ke von zehn Kilometern hinweg zu transportieren. Sicher, Sam würde ihnen dabei helfen, aber er war ja nur einer. Der Boden unter dem Farn war weich, aber nicht sumpfig. Danach begann der Felsen. Unebenheiten und Risse würden dort den Transport erheblich erschweren. Das Gelände stieg stetig an, stellte er mißmutig fest. Dann kam die Höhe. In sanftem Bogen verlief sie nach

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