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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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mit dem Angriff, traf die Merki mit einer Salve aus knapp fünfzig Metern und brachte den Vormarsch jäh zum Stillstand. Die beiden Streitkräfte rasten aufeinander zu, wobei die Merki verzweifelt danach trachteten, den Durchbruch auszuweiten, während die sich drehende Linie rannte, um ihn zu verschließen. Die Merki prallten erst in das zweite Regiment der Linie, dann in das dritte. Salven krachten überall, Pfeile verdunkelten den Himmel. Das fünfte Regiment erreichte die Schützengräben, schwenkte dahinter, rannte zu einer Steinmauer, ging dahinter in Stellung und feuerte eine vernichtende Salve aus nächster Nähe ab. Die Merki, die den Graben heraufgerollt waren und die Schlacht schon als gewonnen betrachtet hatten, taumelten unter dem Angriff.
    Vincent wirbelte sein Pferd vor Freude schreiend herum und galoppierte die Linie zurück hinauf, überprüfte die Ausrichtung und schickte die zweite Brigade zur Verstärkung der ersten, wodurch eine dichte, vier Ränge tiefe Schützenlinie entstand. Er schaute zurück zu den Hügeln hinter ihnen. Von der Kuppe herab nahte mit wehenden Gefechtsstandarten Marcus* Reservedivision und breitete sich zu beiden Seiten der großen Batterie aus, die ihre Kanonen gedreht hatte und mittlerweile ein tödliches Kreuzfeuer in den Durchbruch der Merki prasseln ließ.
    Während Vincent die Linie entlangritt, drohte sein Herz vor Kampfesfreude zu bersten.
    »Schickt das berittene Umen vom schwarzen Pferd hinein«, schrie Tamuka und deutete auf die rauchverhangene Schlacht.
    »Mein Qarth, dafür ist kein Platz«, brüllte Haga. »Dort unten befinden sich bereits acht Umen in einer so schmalen Front, dass kaum ein Umen hindurchreiten könnte.«
    »Ihre Nordflanke zerbricht. Ich will sofort Reiter dort haben!«
    Haga, dessen Züge vor Wut über das Gemetzel gerötet waren, riss das Pferd herum und ritt davon.
    Tamuka saß schweigend auf seinem Ross und aß das letzte Pökelfleisch des vor über einer Woche erbeuteten Viehs. Es begann, ranzig zu schmecken. Heute Nacht würde es mehr als genug frisches Fleisch geben, dachte er nüchtern, während er beobachtete, wie der Nordrand des Durchbruchs sich abermals wie eine schwarze Pfütze auszubreiten begann.
    *
    In wildem Ritt bog Andrew um eine Biegung in der Straße. Das Gelände vor ihm wies eine niedrige Anhöhe auf. Er zügelte das Pferd, schaute nach Südwesten, und sein Mut sank. Das Dritte Korps war in heftige Kampfhandlungen verwickelt. Das letzte Reserveregiment strömte rechts nach und bog sich in rechtem Winkel zurück, um die eigene Flanke zu schützen. Aber zwischen dem Dritten Korps und dem vorderen Graben klaffte eine Lücke von einer Viertelmeile, und die Merki schwenkten, stießen in die Öffnung und drohten, das Zweite Korps bis nach Hispania zurückzudrängen und gleichzeitig die Linie des Dritten Korps zu drehen. Stumm saß Andrew da und beobachtete das Geschehen. Die Merki befanden sich keine dreihundert Meter weit entfernt, und vereinzelt schwirrten Pfeile rings um ihn herab.
    Er sah Pferde, das Aufblitzen von Speichen und zu seinem Grauen eine Batterie Merki-Artillerie, die sich aus dem Getümmel löste und sich darauf vorbereitete, die Kanonen auszufahren, um geradewegs in die Flanke des Dritten Korps zu feuern. Wenn das Loch nicht sofort gestopft wurde, war es vorbei. Die vordere Position wäre verloren, die Reserveformation flankiert, und die Merki könnten geradewegs durch das Tal und über den unverteidigten Rücken dahinter vordringen.
    Verzweifelt drehte er sich um und blickte den Hang hinter ihm hinauf in Richtung Hispania.
    Er brauchte ein Hufeisen, er brauchte eine funktionierende Eisenbahnweiche.
    Über den Kamm sah er eine Flagge auftauchen, und eine schmale Linie von Männern kam im Laufschritt herab. Er wendete und galoppierte auf sie zu, sprang über eine niedrige Steinmauer und bahnte sich einen Weg durch einen Obstgarten. Kurz geriet die Flagge außer Sicht, als hätte es sich nur um eine Erscheinung gehandelt, dann erspähte er sie wieder, wesentlich näher.
    Er galoppierte zur Flagge, neben der sich ein Offizier befand.
    »Welche Einheit ist das?«
    »Die Erste Vazima.«
    Andrew schaute auf den keuchenden Offizier hinab.
    »Mike Homula, richtig?«
    »Ja, Sir. Von Anfang an beim 35.«
    »Wo zum Henker ist der Rest Ihrer Brigade, die Division?«
    »Der Zug steckt fest. Schneid treibt die Männer an wie der Leibhaftige. Sie werden in fünf Minuten hier sein. Wir waren am weitesten vorne.«
    Andrew

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